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Samtgemeinde Meinersen

Für die Kleinen ein wichtiger Termin im Kalender

Für die Kleinen ein wichtiger Termin im Kalender

Die Kinderfeuerwehren vermitteln die Bedeutung des Ehrenamts

Viele der Altgedienten kennen das, zum Beispiel von einem Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr: „Ach, Sie machen das ehrenamtlich …?“, lautet oft die Frage verblüffter Besucher. Die Aktiven bei den freiwilligen Wehren sehen es gelassen. „Wer aus einer Großstadt in unsere Samtgemeinde zieht und unsere Wache und die Einsatzfahrzeuge bei einer unserer Vorführungen, aber auch im Ernstfall bei einem Einsatz sieht, der registriert erst einmal: ‚Technik vom Feinsten‘ und schließt daraus, dass wir eine Berufsfeuerwehr sind“, berichtet Samtgemeindebrandmeister Sven Meyer. Was viele nicht wissen: In allen bundesdeutschen Städten und Ortschaften mit weniger als 100 000 Einwohnern sind nur Freiwillige Feuerwehren stationiert.

Samtgemeinde Meinersen

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Das Kennenlernen von Rettungsgeräten ist fester Bestandteil bei der Arbeit der Kinderfeuerwehren.

Sie nach Kräften mit modernster Technik in all ihren Feuerwachen auszustatten, ist auch der Samtgemeinde Meinersen wichtig. Doch bei der Lösung eines zentralen Problems sind auch Politik und Verwaltung mehr denn je gefordert: bei der Nachwuchsförderung. In einer immer älter werdenden Gesellschaft gibt es immer weniger junge Menschen, die freiwillig im Bereitschaftsmodus rund um die Uhr auf Rettungseinsätze warten.

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Bei den Treffen der Kinderfeuerwehr sind alle mit großer Neugierde bei der Sache. Nur selten fehlt mal jemand.

Attraktive Aktionen der Kinderfeuerwehr

Dieser Entwicklung wollten auch die Feuerwehren in der Samtgemeinde Meinersen nicht untätig zusehen und gründeten nach und nach Kinder- und Jugendfeuerwehren. „Wir haben angefangen, die Aufgaben und die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehr viel stärker zu kommunizieren, haben anschaulich gemacht, was für eine lebenswichtige Rolle die Feuerwehr hat und dass die Kinder- und Jugendarbeit bei der Feuerwehr eine spannende Sache ist“, erinnert sich Kathrin Isensee, Kinderfeuerwehrwartin der Freiwilligen Feuerwehr Ahnsen. Die Bemühungen waren erfolgreich.

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Die Plätze bei den Kinderfeuerwehren sind heiß begehrt. In Ahnsen gibt es bereits eine Warteliste.

Ihre Gruppe wurde Anfang 2015 gegründet und ging nach den Sommerferien mit 23 Kindern im Alter zwischen sechs und zehn Jahren an den Start. Als Grundlage für ihre Arbeit als Gruppenleiterin bei der Kinderfeuerwehr dient der berufstätigen Erzieherin ein spezieller Lehrplan, der eigens für diesen Zweck entwickelt wurde. Darin vorgesehen ist zum Beispiel die Vermittlung von Grundkenntnissen in allgemeinen Fragen der Verkehrssicherheit, der Ersten Hilfe am Unfallort und für das Absetzen eines Notrufs. Auf dem Programm stehen ebenso Exkursionen zu den Feuerwachen, um sich die technischen Ausrüstungen erklären zu lassen. Aber auch Spiel und Spaß kommen nicht zu kurz. „Unsere Ahnser Kindergruppe hat bei einem Orientierungsmarsch der Kreiskinderfeuerwehren den ersten Platz unter 33 Gruppen belegt“, erzählt Kathrin Isensee nicht ohne Stolz.

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Bei der Kinderfeuerwehr wird nicht nur fleißig gelernt, auch Spiel und Spaß stehen auf dem Programm.

Mehr Wertschätzung für das Ehrenamt

Ob Freizeitspaß oder Wissensvermittlung, die Kids der Kinderfeuerwehren ebenso wie die Aktiven bei den Jugendfeuerwehren, also die Zehnbis 18-Jährigen, lernen schon früh die Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements für die Gesellschaft, in der sie leben, kennen. Dieses Bewusstsein ist eine wesentliche Voraussetzung für eine nachhaltige Bindung an ehrenamtliche Tätigkeiten. „Beim Wechsel ins Erwachsenenalter geht rund die Hälfte der Freiwilligen Feuerwehrleute verloren“, weiß Samtgemeindebrandmeister Sven Mayer. Sie an ihre eigenen Erlebnisse während ihrer Zeit bei der Kinderfeuerwehr zu erinnern, fällt leicht angesichts der Begeisterung, mit der die Kinder der Gruppe von Kathrin Isensee bei der Sache sind. (jv)