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Die Lawine eindämmen

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Eine süße Lawine aus Naschereien sollte vermieden werden. Fotos: Dmitriy Shironosov/123RF,Ruthblack/123RF, Denis Raev/123RF

Zu viele Süssigkeiten tun dem Kind nicht gut

Die Frage stellt sich ein Elternpaar mindestens einmal im Leben – oft aber noch viel häufiger: Wie schafft man es, die süße Lawine aus Naschereien tatsächlich zu reduzieren, die da auf das Kind zurollt? Von einem völligen Verbot hält Ernährungsberaterin Anna Dubas-Tietjens aus Hamburg nichts: „Das macht die Süßigkeiten nur interessanter.“Wenn Kinder das erste Mal etwas Süßes naschen dürfen, reagieren sie meist mit einem verzückten Lächeln und verlangen sofort nach mehr. Wie viel Schokolade, Kuchen und Gummibärchen der Nachwuchs bekommt, haben Eltern anfangs noch ziemlich gut in der Hand. Doch irgendwann scheint das süße Laster allgegenwärtig zu sein. Die Kleinen registrieren ganz genau die mit Süßigkeiten vollgestopften Regale in den Supermärkten, verlangen mit zunehmendem Alter gezielt nach Leckereien und bekommen überdies ständig von Verwandten und Nachbarn etwas zugesteckt. Doch: Durch Süßigkeiten kommt gesundes Essen zu kurz.Regeln aufstellen

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Mal eine Leckerei darf’s sein, aber es gilt Maß zu halten. 

Anna Dubas-Tietjens plädiert stattdessen dafür, mit den Kindern gemeinsam Naschregeln aufzustellen – diese sollten dann alle Familienmitglieder einhalten, auch die Erwachsenen. Die meisten Kleinen kommen gut damit zurecht, vor allem, wenn sie selbst mitentscheiden und bestimmen durften, wie in der Familie mit Süßigkeiten umgegangen wird.

Expertin Dubas-Tietjens, Mutter zweier kleiner Kinder, empfiehlt zum Beispiel folgende vier Regeln:

• Am Vormittag wird nicht genascht.
• Vor den Hauptmahlzeiten gibt es nichts Süßes, da die Kinder sonst satt sind.
• Es wird bewusst am Tisch genascht und nicht nebenbei beim Spielen.
• Nach dem Naschen werden die Zähne geputzt.

„Gerade durch das bewusste Essen von Süßigkeiten lässt sich ihr Konsum einschränken“, sagt Dubas-Tietjens. Denn wer zum Beispiel nachfühlt, ob ein rotes Gummibärchen anders schmeckt als ein gelbes oder grünes, genießt, was er isst, und braucht nicht immer noch mehr davon.

Rationen einteilen

Und was ist nach Ostern, Nikolaus oder dem Geburtstag – wenn sich die Süßigkeiten nur so stapeln? Die Ökotrophologin empfiehlt: Die süßen Schätze in einer Schachtel oder Dose sammeln und dann gemeinsam mit dem Nachwuchs Tagesrationen für eine Woche aussuchen. „Ich nehme dafür eine Eierschachtel für zehn Eier, in die wir die Portionen legen. Die drei übrigen Fächer füllen wir auch, sie sind für besondere Anlässe reserviert oder für Freunde, die zu Besuch kommen.“

Klare Worte sind ab und zu angebracht

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Wer kennt ihn nicht, diesen Strom aus Naschereien, der zu Festtagen ins Kinderzimmer schwappt? Smarties, Gummibärchen, Schokolade und andere Leckerschmecker: Damit nicht zu viele Osterhasen und Nikoläuse zusammenkommen, braucht es ein paar deutliche Worte an die Schenkenden:

Eltern sollten Verwandte und andere Süßigkeitenüberbringer bitten, sich auf eine Sache zu beschränken und ansonsten lieber Zeit zu schenken. Denn welches Kind liebt es nicht, gemeinsam mit Oma oder Tante etwas zu unternehmen? Bestes Beispiel ist ein Nachmittag im Zoo oder im Freibad.