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20 Jahre Bundesliga - VfL Wolfsburg

Der Meistertitel überstrahlt alles

Der Meistertitel überstrahlt alles

Grafite , Dzeko, Misimovic: Drei Traumfusballer drücken der Liga ihren Stempel auf

Der VfL und sein größter Erfolg: Der Meistertitel aus der Saison 2008/09 überstrahlt alles. Die entscheidenden Protagonisten waren damals neben Trainer Felix Magath die beiden Stürmer Grafite und Edin Džeko. Sie „erlegten“ die Konkurrenz mit gemeinsam 54 der insgesamt 80 Wolfsburger Tore – eine Quote von 68 Prozent. Lenker des Spiels war aber Zvjezdan Misimovic, der eine geniale Saison ablieferte und am Ende der Spielzeit mit insgesamt 22 Vorlagen der beste Vorbereiter der Bundesligageschichte wurde.

Die Jubiläumssaison läuft! - 20 Jahre Bundesliga - VfL Wolfsburg 

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Dieser Tag überstrahlte alles beim VfL - Felix Magath 
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Am letzten Spieltag der Saison 2008/09 durften Zvjezdan Misimovic, Edin Dzeko und Grafite (Bild rechts v.l.) die Meisterschale in Empfang nehmen.


Als zwölfter Meister der Oberhaus-Historie und erster neuer Titelträger seit 1970, dessen Gravur auf der Meisterschale platziert wurde, sorgten die Wölfe für jede Menge Furore. Außerdem war der VfL der erste niedersächsische Meister seit 1967. Damals hatte ausgerechnet Lokalrivale Eintracht Braunschweig den Titel in den Nordosten geholt.

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Sensationell war die Aufholjagd, die die Kicker aus der VW-Stadt in der Rückrunde hinlegten. Nach der ersten Halbserie belegte der VfL nur Rang neun – seine schlechteste Saisonplatzierung –, kletterte dann aber schon bis zum 20. Spieltag auf Rang 6. Am 22. Spieltag folgte der vierte Platz, ehe das Magath-Team ab dem 26. Spieltag den Platz an der Sonne nicht mehr hergab. Ähnlich ambivalent zeigte sich der VfL auch in anderer Hinsicht: In der Auswärtstabelle belegte er lediglich Platz acht, im eigenen Stadion verpasste er allerdings nur zwei Punkte. Höchste Siege in der VW-Arena waren das legendäre 5:1 gegen den FC Bayern München inklusive Grafite-Hackentreffer, das 5:1 gegen Werder Bremen und das 4:0 gegen 1899 Hoffenheim.

Der Pokalsieg: Was für ein Triumph

Borussia Dortmund im Finale bezwungen 

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Beim Autokorso präsentierten (v.l.) Torhüter Diego Benaglio und Aufsichtsrats-Chef Francisco Garcia Sanz „den Pott“.

Was für ein Triumph in der Hauptstadt, was für ein Sieg für die Ewigkeit: Am 30. Mai 2015 machte der VfL Wolfsburg beim DFB-Pokalsieg in Berlin so ziemlich alles richtig und fuhr den zweiten großen Titel nach der Meisterschaft 2009 ein. Mit 3:1 behielten die Wölfe gegen Borussia Dortmund die Oberhand. Und der Sieg war überzeugend, obwohl anfangs ein anderes Ende drohte.

20 Minuten lang nämlich sah es so aus, als würde ein gelbschwarzer Favorit einen grünweißen Außenseiter dominieren. Doch dann drehte sich an diesem Abend alles. Und am Ende war der VfL Wolfsburg DFB-Pokalsieger 2015.

Im Finale führte der BVB durch Pierre-Emerick Aubameyang mit 1:0, dann vergab Marco Reus die Riesenchance zum 2:0 – und der VfL wachte auf. In dem Maße, wie Trainer Dieter Hecking am Spielfeldrand aktiver wurde, erhöhte auch seine Mannschaft das Tempo. Nachschuss Luiz Gustavo, Weitschuss Kevin De Bruyne, Kopfball Bas Dost: Innerhalb von 17 Minuten wurde aus der großen Dortmund-Party ein Titeltraum in Grün-Weiß.

Und die nächste Saison begann, wie die alte geendet hatte: Die VfL-Profis stemmten im August 2015 vor 30.000 Fans in der ausverkauften VW-Arena eine Trophäe in den Himmel. Es war zwar nach dem Pokalsieg in Berlin „nur“ der Supercup. Aber das 6:5 (1:1, 0:0) nach Elfmeterschießen gegen Meister München zeigte: Der Wolfsburger Fußball-Bundesligist konnte sich zu diesem Zeitpunkt auch gegen die überstarken Bayern erfolgreich zur Wehr setzen.

Zweifacher Auftritt in der Champions League 

Einen Sieg gegen Real Madrid gelandet  

Der VfL und die Champions League: Was beim Aufstieg 1996/97 noch undenkbar schien, wurde durch herausragende Leistungen dann doch möglich – durch den Titelgewinn 2009 und die Vizemeisterschaft 2015.

Die vergangene Saison fiel bei den Wölfen in der Liga nicht nach dem Geschmack der Fans aus – doch in der Champions League gaben die Hecking-Kicker durchaus eine gute Figur ab. Zwar verloren sie bei Manchester United mit 1:2 und bei PSV Eindhoven mit 0:2, das war dann aber auch schon alles an negativen Erlebnissen bis zum Ausscheiden im Viertelfinale gegen die Galaktischen von Real Madrid inklusive Cristiano Ronaldo. Sowohl gegen ZSKA Moskau (1:0, 2:0) als auch im Hinspiel gegen PSV (2:0) und im Rückspiel gegen Manchester (3:2) gingen die Wölfe als Sieger vom Platz.

Gar nichts anbrennen ließ der VfL im Achtelfinale gegen KAA Gent, denn mit 3:2 auswärts und 1:0 daheim zog man im April ins Viertelfinale gegen Real ein. Und auch dort sah es beim 2:0-Heimsieg zunächst gut aus, ehe das Rückspiel mit 0:3 knapp daneben ging.

Zwei Erfolge in der Gruppenphase

Im Nach-Meisterjahr hatten die Wolfsburger ebenfalls ihren Auftritt in der CL gehabt. Allerdings ging es dabei nicht über die Gruppenphase hinaus. Siege errangen Benaglio & Co. gegen ZSKA Moskau (3:1) und bei Besiktas Istanbul (3:0). Ein Unentschieden gab es in Wolfsburg gegen den türkischen Vertreter (0:0). Niederlagen musste die Elf allerdings in Moskau (1:2) und gegen Manchester United (1:2, 1:3) einstecken.