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Wolfsburg+ 2/2021

„Die Autostadt ist ein Sehnsuchtsort“, so Mandy Sobetzko und Armin Maus

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© Nils Hendrik Mueller

Wo liegen die Stärken Ihrer Zusammenarbeit – und welche Unternehmenskultur wollen Sie pflegen?» Mandy Sobetzko (S): Wir ergänzen uns optimal und passen aufgrund unserer unterschiedlichen Berufserfahrung und Interessenlagen sehr gut zusammen. Während Armin Maus als erfahrener Medienexperte die externe Sicht mitbringt, bringe ich die Erfahrung aus über 10 Jahren Volkswagen Fahrzeuggeschäft in verschiedenen Funktionen und eine große Leidenschaft für das Auto, unsere Historie und die Konzern Marken mit. Ich denke, das ist eine hervorragende Mischung für die Leitung der Autostadt, die als Spiegel des Volkswagen Konzerns auch dessen Themen den Menschen nahebringen möchte. Zur Frage nach unserer Unternehmenskultur: In der Autostadt leben wir die Konzerngrundsätze. Uns prägt ein offener Umgang über alle Hierarchie-Ebenen hinweg. Wir ermutigen unsere Führungskräfte und Mitarbeiter zu einem offenen Dialog. Denn eine gute Arbeitsatmosphäre fördert die Motivation, den Zusammenhalt und führt zu besseren Ergebnissen. Schließlich wollen wir alle gemeinsam die Autostadt erfolgreich in die Zukunft führen.» Armin Maus (M): Ohne Frage ergänzen wir uns sehr gut – und das in jeder Beziehung. Wir haben eine gemeinsame Basis und einen starken Konsens in allen wichtigen Fragen. Beide wollen wir das große Potenzial der Autostadt weiter ausschöpfen und neue Wege gehen. Ich halte es für extrem wichtig, dass wir die von Mandy Sobetzko beschriebene, offene Unternehmenskultur pflegen und weiterentwickeln. Das ist tatsächlich eine Daueraufgabe. Wir können uns auf eine große Mannschaft verlassen, in der jeder Einzelne als Erfolgsfaktor extrem wichtig ist. Als Geschäftsführung wollen wir vorleben, dass jeder Verantwortung für unseren gemeinsamen Weg übernehmen kann. Ich lege sehr viel Wert darauf, dass wir respektvoll und wertschätzend miteinander umgehen. Genau das hat diese Mannschaft verdient und das erwartet sie auch. Denn wir haben eine besonders zugewandte Belegschaft. Das sind Menschen, die nahe am Kunden arbeiten und das Beste für unsere Besucher erreichen wollen. Nicht zuletzt deshalb ist ein empathisches Miteinander extrem wichtig.Frau Sobetzko, mit welcher Strategie möchten Sie die Autostadt weiterentwickeln?» S: Wenn wir heute über Mobilität reden, sprechen wir automatisch auch über Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Das Auto entwickelt sich zum Mobile Device. Unsere Aufgabe ist es, den Menschen Innovationen und Funktionen nahezubringen und zu demonstrieren, welchen Nutzen diese Neuerungen im Alltag haben. Das heißt konkret: Interesse wecken, Hemmnisse abbauen und Fragen beantworten. Der Konzern befindet sich in einer grundlegenden Transformation vom traditionellen Automobilhersteller hin zu einem nachhaltigen, softwareorientierten Mobilitätskonzern. Als Autostadt werden wir diesen Weg aktiv begleiten und unterstützen, indem wir die Bereiche Elektromobilität, Nachhaltigkeit und Digitalisierung in den Mittelpunkt stellen. Unsere Gäste können also zukünftig noch mehr Auto als bisher erleben. Sie werden einen guten Einblick in das breite Spektrum des Volkswagen Konzerns erhalten. Dabei können sie die Faszination der verschiedenen Marken erleben, aber auch die Gemeinsamkeiten kennenlernen – wie etwa den Modularen E-Antriebs-Baukasten. Über die Markenpavillons hinaus bietet die Autostadt vom Zeithaus bis zum Geländeparcours viele weitere Möglichkeiten für Präsentationen und Erlebnisse. Übrigens befindet sich nicht nur Volkswagen im Umbruch, die ganze Industrie erfährt einen komplexen Wandel. Diesen Wandel wollen wir nachvollziehbar machen. Ganz gleich, ob es um Klimawandel geht, um Ladeinfrastruktur oder autonomes Fahren.Herr Maus, wie wollen Sie die Autostadt als Kommunikationsplattform weiterentwickeln?» M: Unser englischer Claim lautet: Home of Mobility. Die Autostadt ist zweifellos die Heimat der Mobilität. Ein Ort, an dem man die Produkte eines Weltkonzerns erleben und sich gleichzeitig mit Fragen der Mobilität auseinandersetzen kann. Wir wollen einerseits noch intensiver die Themen des Konzerns aufgreifen, aber auch weitere Bereiche wie die Händlerorganisation oder den Vertrieb ansprechen. Anderseits sollen bei uns Herausforderungen und Chancen der wichtigen Zukunftsthemen diskutiert werden, auch kontrovers. Mobilität, Digitalisierung, Umwelt, Nachhaltigkeit: Das geht uns alle an. Unsere Zukunft ist mit großen Hoffnungen verbunden, aber auch mit Befürchtungen und Widerständen. Hier hat die Autostadt die große Chance, Menschen ins Gespräch zu bringen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir offenen, konstruktiven Diskussionen eine Heimat geben können. Das kann vor Ort geschehen oder über digitale Formate. Die Autostadt kann auch hier ihre immense Strahlkraft, die weit über die Region hinausgeht, entfalten. Wir befinden uns an der Schnittstelle zwischen der gesellschaftlichen Diskussion und dem, was Volkswagen durch seine Innovationen beiträgt. Dieses Spannungsfeld treibt auch mich persönlich an. Im Umfeld eines herausragenden Innovationstreibers zu arbeiten, Menschen kennenzulernen, die die Zukunft formen. Ihnen wollen wir ein Forum geben. Darüber hinaus ist die Autostadt Teil einer ambitionierten Mobilitätsregion, die deutschlandweit wahrgenommen wird. Hier existieren Know-how und starke Netzwerke, eine Smart City und Initiativen wie WolfsburgDigital. In diesem Umfeld werden wir uns als aktiver Partner einbringen.Welche Angebote machen Sie den Wolfsburger Unternehmen?» S: Insgesamt ist uns der Austausch und das Engagement wichtig, um Wolfsburg und die Region als touristischen und wirtschaftlichen Standort voranzubringen. Die für uns tätigen Dienstleister schaffen zusätzliche Beschäftigung in der Region. Wir pflegen zahlreiche Kooperationen. Beispielsweise mit dem VfL, Phaeno, DOW und der FußballWelt. Dabei ist es uns auch wichtig, unsere Partner sichtbar zu machen. Darüber hinaus haben unsere Restaurants einen festen Stamm an Partnern und Lieferanten, die uns mit regionalen, saisonalen und biologischen Produkten beliefern. Das ist nicht nur für die heimische Landwirtschaft vorteilhaft, sondern zahlt auch auf die Nachhaltigkeit, Gesundheit und Umwelt aller ein. Auf dieser Basis möchten wir für Bauern und regionale Lieferanten ein guter, vertrauensvoller Partner sein. Gleichzeitig wollen wir unseren Gästen Wolfsburg und Umgebung auch kulinarisch etwas näherbringen.» M: Das erste Angebot, das wir Unternehmen machen können, lautet: Wir sind ein Gesprächspartner, mit dem man sich konstruktiv austauschen kann. Die Autostadt hat großes Interesse daran, ein tatkräftiger, mithelfender Nachbar zu sein. Allein die Stadtentwicklung ist eine der spannendsten Aufgaben der nächsten Jahre. Sie ist für uns enorm wichtig, weil auch wir ein starkes Interesse an der Qualität des Standortes Wolfsburg haben. Wir arbeiten mit zahlreichen Institutionen in Wolfsburg zusammen: mit dem phaeno, mit einer hervorragenden Museums- und Kunstlandschaft, allen voran das Kunstmuseum Wolfsburg, mit dem Handel und Gewerbe. Wir sind Gesprächs- und Kooperationspartner, Kunde und Auftraggeber für die Wirtschaft. Wir können attraktive Locations anbieten: vom großen Kongress bis zum kleinen Meeting, vom Geschäftsessen bis zum Diskussionsforum. Unsere Hände sind ausgestreckt. Wir wollen und werden ein guter Partner in dieser Stadt und in der Region sein.+

Mandy Sobetzko und Armin Maus über Potenziale der Autostadt und Ideen für morgen

„Die Autostadt ist ein Sehnsuchtsort“, so Mandy Sobetzko und Armin Maus-2
© Marek Kruszewski

Mandy Sobetzko war seit mehr als 10 Jahren im Volkswagen Konzern tätig, bevor sie zum 1. September 2020 in die Geschäftsführung der Autostadt berufen wurde.

Armin Maus, erfahrener Journalist und langjähriger Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung, ist seit dem 1. April 2021 neuer Vorsitzender der Geschäftsführung der Autostadt.

Die Geschäftsführung der Autostadt vervollständigt seit Mitte Mai Marco Schubert, der den Bereich Finanzen verantwortet. Das Interview fand vor diesem Zeitpunkt statt.