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Samtgemeinde Isenbüttel

Barbara und Thomas Husemann: Schöner Wohnen geht nicht

Barbara und Thomas Husemann: Schöner Wohnen geht nicht

Barbara und Thomas Husemann haben einer baufälligen Ruine in Ribbesbüttel mit liebevoller Hingabe neues Leben eingehaucht. Sie haben sich vor über 20 Jahren bewusst für ein denkmalgeschütztes und restaurierungsbedürftiges Haus entschieden. Aber haben sie auch gewusst, worauf sie sich einlassen?Natürlich nicht!“, antwortet Thomas Husemann lachend. Nur hatte er sich 1996 leider in dieses Haus verliebt und wollte es unbedingt kaufen. Das taten er und seine Frau Barbara, obwohl sich das Haus, wie man auf alten Fotos sehen kann, in einem schlimmen Zustand befand. „Es war total verbaut, außerdem eine Ruine und stand kurz vor dem Abriss“, fasst sie die Situation zusammen.Zuletzt hatte ein alter Schäfer in dem Bauernhaus gewohnt und Hühner und Schafe darin gehalten. Wände und Decken waren im Wohnbereich eingezogen worden, die mit dem Originalzustand nichts mehr zu tun hatten. Familie Husemann stand vor der Herausforderung, das Haus einerseits in seinen ursprünglichen Zustand zurückzubauen, gleichzeitig die alte Substanz zu erhalten und außerdem ein wohnliches Zuhause zu schaffen. Woher wussten sie, wie das alte Haus ursprünglich einmal angelegt war? „Ich hatte keine Ahnung“, gibt Thomas Husemann zu. „Deshalb haben wir mit einem Architekten zusammengearbeitet, der sich mit historisch wertvollen Objekten auskennt und weiß, wie sie früher aussahen.“    

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Der Aufwand hat sich gelohnt. Wenn man heute durch die unscheinbare kleine Haustür ohne Klingel („Die gab es früher nicht“, kommentiert Thomas Husemann ihr Fehlen) tritt und den riesigen offenen Wohnbereich vor sich sieht, kann einem die beeindruckende Atmosphäre, erschaffen durch das mächtige Gebälk, dicke Holzbohlen an der Decke, Ziegelsteine auf dem Boden und einer äußerst charmanten Einrichtung aus alten und neuen Möbeln in den unterschiedlichsten Formen, Stilen und Farben den Atem rauben. Der Besucher kann sich schwerlich sattsehen an den liebevoll zusammengestellten Details. „Wie in ‚Schöner Wohnen‘ sieht es bei uns nicht aus“, sagen Husemanns bescheiden – womit sie durchaus recht haben, denn der Ideenreichtum und der Charme der weniger auf Wirkung bedachten als mit Liebe und Ideenreichtum zusammengestellten Einrichtung ist betörend.

Das hängt wohl auch damit zusammen, dass sie viele kreative Lösungen finden mussten, um die Anforderungen des Denkmalschutzes mit ihren Wohnbedürfnissen in Einklang zu bringen. Wo an den Seiten früher maximal zwei Meter breite Schaf- und Kuhställe vom Wohnbereich abgingen, wollten sie zwei Bäder, eine Bar und ein Kinderzimmer unterbringen. Für diese Arbeit haben sie eine perfekt funktionierende Arbeitsteilung gefunden. „Meine Frau hat den Geschmack und ich die Arbeit“, sagt Thomas Husemann lachend.

Heute nutzen Husemanns den großen Wohnbereich mit der einzigartigen Atmosphäre vier- bis sechsmal im Jahr für kulturelle Veranstaltungen: Vorträge, Klavierkonzerte mit Tatjana Neufeld und Familienaufstellungen finden in dem über 200 Jahre alten Gemäuer statt. Nicht auszudenken, wenn dieses Kleinod vor über 20 Jahren der Abrissbirne zum Opfer gefallen wäre, weil sich niemand an die Restauration herangewagt hätte! Zum Glück haben die beiden dieses Haus „und dieses Haus hat uns gefunden“, wie Barbara Husemann treffend ergänzt.