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Blutspende-Challenge

Blutspender sind Lebensretter

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Andreas Otto Photowerk

Der Weitergabe gehen umfassende Tests voraus

Herr Otto, warum ist es so wichtig, Blut zu spenden?Otto: Unfälle passieren jeden Tag. Und jeder heute noch gesunde Mensch kann von einer Minute zur anderen auf die Blutspende eines Mitmenschen angewiesen sein. Blutspender sind Lebensretter. Mit einer einzigen Blutspende kann bis zu drei schwerkranken oder verletzten Menschen geholfen werden. Eine Vielzahl von Patienten verdankt ihr Leben fremden Menschen, die ganz uneigennützig beim Roten Kreuz Blut gespendet haben. Neben Unfallopfern oder Herz-Kreislaufpatienten sind vor allem Krebspatienten auf Blutpräparate angewiesen.Sind Sie denn mit dem Spendenaufkommen zufrieden?Otto: In unserer Region sind die Resultate schon sehr gut, auch in Relation zum Gesamtdurchschnitt. Leider reicht die Zahl derer, die regelmäßig Blut spenden, immer noch nicht aus. Oft wird der Bedarf in Kliniken immer noch nicht voll abgedeckt.Woran liegt das?Otto: Zum einem liegt es daran, dass der Bedarf stetig wächst, durch eine immer älter werdende Bevölkerung und durch erfolgreiche neue Methoden der Medizin, bei denen Blut eine bedeutende Rolle spielt. Aber leider kann Blut noch nicht künstlich hergestellt werden.

Interview mit dem DRK-Ortsvereinsvorsitzenden Andreas Otto

Und unsere langjährigen Dauerspender, die durchschnittlich drei bis viermal im Jahr Blut gespendet haben, scheiden immer mehr über die Altersgrenze aus. Zwar kommen auch immer wieder junge Neuspender hinzu, um aber das Gesamtvolumen des gespendeten Blutes zu halten, müssen für jeden älteren ausscheidenden Dauerspender drei Neuspender gewonnen werden.

Und leider ist vielen Menschen die enorme Bedeutung des Blutspendes und der riesige Bedarf noch immer nicht bewusst. Jeder Mensch hat eine natürliche Hemmschwelle vor einer Nadel, die ihn sticht, aber der Mehrwert für den einzelnen und andere Betroffene ist viel höher.

Birgt das Blutspenden gesundheitliche Gefahren für Spender?

Otto: Auf keinen Fall. Bei der Blutspende besteht keine Ansteckungsgefahr und es schadet der Gesundheit nicht, sondern fördert sie eher. Experten sind davon überzeugt, dass regelmäßiges Blutspenden den Blutdruck senkt und das Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen vermindert.

Wer darf Blut spenden?

Spenden darf jeder, der 18 Jahre alt oder älter und gesund ist sowie keiner Risikogruppe angehört. Die Altersobergrenze beträgt 65 Jahre, aber starr ist diese auch nicht mehr. Wer mit 68 Jahren noch fit ist, darf trotzdem spenden.

Auch Personen mit chronischen Erkrankungen sind nicht partout ausgeschlossen. Ich rate allen Spendenwilligen, sich einfach bei unserem Fachpersonal zu erkundigen.

Und was können Menschen tun, die nicht für eine Spende infrage kommen, aber gerne helfen möchten?

Andere animieren, spenden zu gehen. Wenn jemand Angst vor der Blutspende hat, ihn begleiten. Den anderen vermitteln, wie wichtig trotz aller medizinischen Fortschritte die Blutspende ist. Denn ohne Blutspenden können wir keine ärztliche Akutversorgung aufrechterhalten. Jede Spende hilft, Leben zu retten!

Vom Spender zum Empfänger

Der Weitergabe gehen umfassende Tests voraus

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Die Spenden werden in den Krankenhäusern für die unterschiedlichsten Therapien eingesetzt – Unfälle stehen dabei an vierter Stelle. Foto blutspende-west.de

Nach einer Vollblutspende bedarf es noch einiger weiterer Schritte, bis das Blut an den Empfänger gelangt. Doch was geschieht eigentlich mit dem Blut, nachdem es gespendet wurde?

Bevor das Blut zum Patienten gelangt, wird es innerhalb von 24 Stunden nach der Spende ins Labor gebracht und dort in die wesentliche Bestandteile Erythrozyten (roten Blutkörperchen), Thrombozyten (Blutplättchen) und Plasma aufgetrennt. Ganz wichtiger Bestandteil vor der Zwischenlagerung sind die Laboruntersuchungen. Dabei werden Blutgruppe, Rhesus-Faktor und wichtige Blutgruppen-Antikörper analysiert. Außerdem erfolgen Tests auf Infektionskrankheiten wie HIV, Hepatitis B und C. Gegebenenfalls werden weitere Untersuchungen bei Bedarf vorgenommen. Wenn alles in Ordnung ist, werden die Konserven je nach Bestellungen und Verfügbarkeit an die umliegenden Krankhäuser und Praxen verteilt und steht dort zur Weitergabe an Kranke und Verletzte zur Verfügung.
  

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Konserven werden strengstens geprüft. Photowerk 

Blut und dessen Bestandteile können zu verschiedenen Therapien verwendet werden. Den größten Anteil verbucht mit fast einem Fünftel der Gesamt-Spendermenge der Einsatz bei Krebserkrankungen. Es folgen Herzerkrankungen sowie Magen- und Darmerkrankungen (jeweils 16 Prozent), dann Verletzungen aus Straßen-, Sport, Berufs- und Haushaltsunfällen (12). Die weitere Reihenfolge: Leber und Nierenerkrankungen (6), Blutarmut und Blutkrankheiten (5), Komplikationen bei Geburten sowie Knochen- und Gelenkkrankheiten (jeweils 4). 18 Prozent werden letztlich bei anderen Therapien verwendet.