Im März findet alljährlich der Darmkrebsmonat statt, der die Bevölkerung über Darmkrebs – die dritthäufigste Krebserkrankung in Deutschland – aufklären und zur Vorsorge motivieren soll. Nach Informationen des Robert Koch-Instituts erkranken jährlich 36 000 Männer und 29 000 Frauen an Darmkrebs.Um das Darmkrebsrisiko zu reduzieren, sind Normalgewicht, regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung sowie Nichtrauchen und ein maßvoller Alkoholkonsum wichtige Faktoren. „Krebserkrankungen vorzubeugen ist leichter, als sie zu behandeln“, betont Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe.
Vorsorgeuntersuchungen, Bewegung und eine ausgewogene Ernährung können das Risiko reduzieren
Die gemeinnützige Organisation nimmt den Darmkrebsmonat zum Anlass, um auf die krebsvorbeugenden Effekte eines gesunden Lebensstils aufmerksam zu machen. Denn: Die deutsche Bevölkerung isst zu viel, zu süß, zu fett und verbringt zu viel Zeit sitzend vor dem Computer oder dem Fernseher. Zwei Drittel der Männer und über die Hälfte der Frauen in Deutschland sind übergewichtig. Besonders alarmierend ist, dass bereits jedes sechste Schulkind zu viele Kilos mit sich herumschleppt. Ein hoher Körperfettanteil erhöht das Krebsrisiko für mindestens 13 Krebsarten. Dazu gehört unter anderem Darmkrebs.
Experten raten dazu, sich täglich mindestens 30 Minuten moderat zu bewegen und dabei etwas ins Schwitzen zu kommen. Kinder und Jugendliche sollten täglich sogar mindestens eine Stunde körperlich aktiv sein. Ratsam ist es zudem, auf ungesunde Ernährung wie Pommes und Currywurst zu verzichten und stattdessen abwechslungsreiche Kost aus frischen Zutaten zu sich zu nehmen. „Ein ausgewogener Speiseplan und regelmäßige körperliche Aktivität verhindern Übergewicht und senken nachweislich das Darmkrebsrisiko“, so Nettekoven.
Essen Sie sich gesund
Zart gegart unter der Zucchinihaube
Heute gibt es Lachs mit Gemüse und Hirse. Das Gericht liefert alles, was der Körper brauch
Gesund und schlank durch den Tag – heute mit Fisch! Denn Ihren Fischbedarf decken Sie diese Woche mit einem Lachsfilet, das zart und schnell unter einer Zucchinihaube gart. Lachs liefert Omega-3-Fette und viel Jod, damit Sie sich vital und fit fühlen. Dazu gibt es Hirse: Eine besondere Getreidebeilage, die jeder kennen sollte: Sie liefert Eisen, Magnesium, Zink und Kieselsäure, die den Cholesterinspiegel sowie den Knochenaufbau positiv beeinflusst. Grund genug, um Hirse auch zum Abendessen in Kombination mit frischem Gemüse als Salat zu essen. Übrigens: Vitamin C, wie hier aus Zitronensaft, sorgt dafür, dass wir den wichtigen Mineralstoff Eisen besser aufnehmen und verwerten können.
Ihr Tagesplan
Italienisch starten Sie den Morgen mit Tomate-Mozzarella und Basilikum. Das brauchen Sie nämlich auch für das Mittagessen, da es der Hirsebeilage ein frisches Aroma gibt. Da Sie direkt mehr Hirse kochen, gibt es daraus abends einen Salat mit frischem, knackigen Gemüse und einem Dill-Dressing.
- Morgens: 1 Scheibe Vollkornbrot mit ½ TL Butter oder Margarine, Tomatenscheiben, ein bis zwei Mozzarella-Scheiben und Basilikum-Blättchen, Salz, Pfeffer, Balsamico-Creme.
- Mittags: Für den Zucchini-Lachs mit Hirse die Zucchini waschen, Enden abschneiden, etwa 100 g fein hacken, den Rest in dünne Scheiben hobeln.
Den Lachs abbrausen und trocken tupfen. Beides salzen und pfeffern. Die Zitronenschale dünn abhobeln, den Saft auspressen, beides auf dem Lachs verteilen. Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Auflaufform mit Backpapier auslegen und dachziegelartig mit der Hälfte Zucchinischeiben auslegen. Lachsfilet hineinlegen, mit den übrigen Zucchinischeiben bedecken. Das Backpapier darüber verschließen. Im Ofen etwa 20 Minuten garen. Inzwischen das übrige Zucchinihack mit Hirse und 300 ml Wasser aufkochen und bei kleiner Hitze zugedeckt 15 Minuten ausquellen lassen. Basilikum waschen, fein hacken und unterziehen. Tipp: Wer eilig ist, nimmt 200 g Räucherlachs. Dann natürlich nicht mehr zusätzlich salzen.
- Abends: Garen Sie direkt die doppelte Menge Hirse. Dazu gibt es 100 g geraspelte Zucchini und 100 g Salatgurke in Würfel geschnitten, gemixt mit 2 EL Kernemix, 1 TL Olivenöl, 1 TL Dillspitzen und 1 TL Zitronensaft. Abschmecken mit Salz und Pfeffer.
Das Rezept ist aus: Dagmar von Cramm: „Happy Aging“. ZS Verlag. 160 Seiten, 22,99 Euro.
Aus meiner Praxis - Dr. Falk Stirkat
Die Ambulanz als Arztersatz
Früherkennungsprogramme
- Im Alter von 50 bis 54 Jahren können Kassenpatienten einmal pro Jahr einen Schnelltest auf Blut im Stuhl durchführen lassen.
- Ab 55 Jahre übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine große Darmspiegelung (Koloskopie) im Abstand von mindestens zehn Jahren, wenn der erste Befund unauffällig ist. Für Männer besteht ab April 2019 bereits ein Anspruch ab 50 Jahren. Wenn ein familiäres Risiko für Darmkrebs vorliegt, kann bereits ab dem 25. Lebensjahr eine große Darmspiegelung auf Krankenkassenkosten durchgeführt werden.
Zutaten
Zutaten für zwei Portionen:
400 bis 500 g mittlere Zucchini, 250 g Lachsfilet, Salz, Pfeffer, 1/2 Biozitrone, 1 EL Olivenöl, 80 g Hirse, 1 Handvoll Basilikum (ca. 20 g)
Aus der Forschung
Wein auf Bier – von wegen!
Einen Kater will niemand, trotzdem betrinken sich viele Menschen. Etliche Ratschläge kursieren, wie der Kater nach einem Alkoholrausch erträglicher wird. Einer der prominentesten Tipps: „Bier auf Wein, das lass’ sein. Wein auf Bier, das rat’ ich dir.“ Nun haben Forscher der Universität Witten/Herdecke den Spruch, den es auch in anderen Sprachen gibt, wissenschaftlich überprüft – mit einem feuchtfröhlichen Experiment im Partykeller der Hochschule. Die Erkenntnis: Für den Kater spielt es keine Rolle, in welcher Reihenfolge man Bier und Wein konsumiert. Zu viel Alkohol sei zu viel Alkohol, schreibt das Team im „American Journal of Clinical Nutrition“.
Aus Sicht des Notfallmediziners sind die unendlichen Schlangen von Nichtnotfällen in den Notaufnahmen ein absoluter Graus. Ich bin mir sicher, wenn viele Patienten wüssten, wie ein wirklicher Notfall aussieht, dann würden sie sich den Besuch wegen eines leichten Fiebers sparen. Auf der anderen Seite sind wir natürlich stolz darauf, in Deutschland eines der besten Gesundheitssysteme der Welt zu haben. Leider stoßen aber auch wir zuweilen an Grenzen. Nicht selten müssen Patienten über Monate hinweg auf einen Termin beim Facharzt warten und entschließen sich daher, in ihrer individuellen Notlage die Ambulanz aufzusuchen. Wie aber unterscheide ich, ob ich in die Notaufnahme gehöre, oder ob meine Verletzung bis zum nächsten Arzttermin warten kann? Es gilt: Mit einem verstauchten Knöchel oder einem gebrochenen Finger kann man durchaus auch in der Woche einen niedergelassenen Orthopäden oder Unfallchirurgen aufsuchen. Am Wochenende stehen zudem in jeder Stadt kassenärztliche Bereitschaftsdienste zur Verfügung. Sofort in die Klinik gehören Patienten bei Lebensgefahr.
Wer hingegen an einer abgelegenen Stelle stolpert und ein verletztes Fußgelenk hat, kann sich auch ohne Rettungswagen behelfen. Einfach an PECH denken: Pause, Eis, Compression, Hochlagern. Es gilt, das betroffene Gelenk nicht weiter zu belasten, damit es nicht zu unnötigen Einblutungen ins Gewebe kommt. Lassen Sie sich stützen. Das Gelenk sollte schnell gekühlt werden. Als Nächstes legen Sie einen Druckverband an und lagern das Gelenk hoch. Bleibt die Schwellung bestehen, suchen Sie einen Arzt auf.
Dr. Falk Stirkat ist Notfall- und Allgemeinmediziner in Erlangen sowie Blogger und Autor des Bestsellers „Ich kam, sah und intubierte“. Darüber hinaus entwickelte er den Podcast DocPod – der Podcast, der Leben retten kann.