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Fit & Gesund - Wir müssen es nur tun - 11. Maerz 2019

Das Geheimnis des Intervallfastens

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Beim Intervallfasten verzichtet man nur stundenweise auf Nahrung. FOTO: TANYAJOY/ISTOCK

Begleitung fürs Leben

Wer heute abspecken will, hat die Qual der Wahl: Entweder man macht eine Diät. Immerhin ist die Auswahl dabei groß. Low-Carb, Keto, Paleo, Glyx, Atkins, Low-Fat, Hollywood – die Liste der Schlankheitskuren wird täglich länger. Allein im deutschsprachigen Raum gibt es inzwischen an die 100 Konzepte, nach denen man seine Pfunde purzeln lassen kann.Oder aber man fastet. Letzteres ist momentan im Trend. Das mag daran liegen, das beim Fasten immer etwas Spirituelles und Heilendes mitschwingt. Das mag aber auch an der allgemeinen Verunsicherung liegen, die derzeit herrscht, wenn es um das Thema richtige Ernährung geht. Ob vegan, vegetarisch, clean oder klimatarisch – ständig kommen neue alternative Ernährungsweisen in Mode, gleichzeitig feiert die gute alte Vollwertkost ein Comeback, sodass sich viele fragen: Was darf ich eigentlich noch essen? Besser nichts, lautet oftmals die Antwort. Die Zahl derer jedenfalls, die auf der Suche nach gesunder Ernährung lieber ganz auf Nahrung verzichten, wächst.„Fasten ist die maximal mögliche Vereinfachung der Ernährung. Ich muss nicht groß nachdenken oder aufwendig abwägen. Für manche ist das einfacher, als ständig darauf zu achten, was auf den Tisch kommt“, erklärt der Göttinger Arzt und Ernährungspsychologe Thomas Ellrott den Fasten-Boom. Dabei gibt es auch beim Fasten die unterschiedlichsten Methoden: Ob Heilfasten nach Otto Buchinger, Schrothkur, Basenfasten, Molkekur, Schleimfasten oder Wanderfasten – verschiedene Wege führen zu Entschlackung, Entgiftung und Glück.Besonders beliebt ist derzeit das intermittierende Fasten, besser bekannt als Intervallfasten. Dabei wird nur phasenweise, also in Intervallen, aufs Essen verzichtet, in der übrigen Zeit kommt wie üblich alles auf den Tisch. Konkret bedeutet das: Acht Stunden lang darf man essen, 16 Stunden lang wird gefastet. Das gelingt, indem man das Frühstück auf den Mittag verschiebt oder das Abendessen am frühen Nachmittag einnimmt.Aber es gibt auch strengere Formen des Intervallfastens: Beim Dinner-Cancelling fastet man 18 Stunden und hat sechs Stunden zur Nahrungsaufnahme, bei der 5:2-Methode gibt es zwei komplette Fastentage und fünf normale Essenstage. Für die Hamburger Ernährungswissenschaftlerin Bettina Snowdon ist Intervallfasten die perfekte Teilzeit-Diät: „Es ist extrem gesund und hochwirksam beim Abnehmen.“ hil

Diäten waren gestern, heute wird gefastet: Besonders das intermittierende Fasten hat viele Anhänger. So funktioniert es

Begleitung fürs Leben

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In den Fachabteilungen der Krankenhäuser ändern sich die Patienten, die Krankheiten bleiben. In der Hausarztpraxis ändern sich die Krankheiten, die Patienten bleiben. Über viele Jahre baut sich auf diese Weise ein Vertrauensverhältnis auf; man kennt sich. Das ist für beide Seiten wichtig, und wie lange diese „Beziehung“ dauert, hängt in den meisten Fällen vom jeweiligen Alter ab. So stellte sich mir eine neue Patientin kürzlich mit den Worten vor: „Ich möchte zu Ihnen in die Praxis wechseln. Sie sind so jung, und das heißt, dass Sie mich in jedem Fall überleben und ich mit Ihnen eine Hausärztin bis zu meinem Tod habe.“ Kurz war ich sprachlos, was selten vorkommt.

Aber es ist genau das, was Hausarztmedizin ausmacht: Hausärzte begleiten Menschen durch verschiedene Lebenssituationen und Herausforderungen, die Krankheiten, Familie und Beruf mit sich bringen. Diese sind, so mein Eindruck, in den vergangenen Jahren größer geworden. Es heißt, in Hausarztpraxen seien bis zu 50 Prozent der geschilderten Beschwerden psychosomatisch.

Mir fällt auf, dass das zunehmend auf Teens und Twens zutrifft. Junge Menschen, deren Ideen und Engagement unsere Zukunft bedingen, kämpfen mit Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen. Ich finde das besorgniserregend. Vielleicht sollten wir mal überlegen, welches Bild unsere Gesellschaft widerspiegelt, wenn schon Jugendliche sich abgehängt fühlen und Berufstätige vom „Aussteigen“ träumen. Menschen, die eine schwere Erkrankung überstehen, gelingt hier häufig ein klarerer Blick. Schade, dass es dafür oft erst einen Schicksalsschlag braucht.

Dr. Laura Dalhaus ist Allgemeinmedizinerin in Rhede im Münsterland. Auf ihrer Website www.landarzt.rocks schreibt sie regelmäßig über ihren Praxisalltag.

Wie Schlaf das Immunsystem stärkt

Schlaf ist oft die beste Medizin, denn er unterstützt das Immunsystem. Einen entscheidenden Signalweg vom Schlaf hin zu guten Abwehrkräften haben deutsche Forscher nun entdeckt. Demnach unterstützt Schlaf die Arbeit bestimmter Abwehrzellen, der T-Zellen. Diese heften sich ganz spezifisch an befallene Körperzellen und zerstören sie. „Einfach nur Hinlegen ist auch gut, aber Schlafen ist besser“, sagte Tanja Lange von der Universität Lübeck, die die Studie zusammen mit Forschern der Universität Tübingen durchführte. Akuter Schlafmangel dagegen hemmt über spezielle Botenstoffe diesen Pfad, wie das Team belegte. Bereits drei Stunden Schlafmangel können demnach das Immunsystem beeinträchtigen.

Bei 1500 Kalorien schmilzt der Speck

Sie wollen abnehmen ohne Diät? Kein Problem – mit dem Zwei-Wochen-Plan von Frau von Cramm

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FOTO: ZABERT SANDMANN VERLAG

Gesund und schlank durch den Tag – das ist einfach, wenn Sie sich an ein paar wenige Grundsätze halten: Eine Mahlzeit ist warm – ob mittags oder abends, das ist egal. Wichtig: Nehmen Sie sich Zeit und genießen Sie. Halten Sie Esspausen ein, essen Sie sich an den Hauptmahlzeiten satt. Bei einem großen Hungerloch können Sie eine Handvoll ungeschälte Mandeln und Rohkost knabbern, aber meiden Sie dauerhaftes Snacken. Zwischendurch viel trinken, hauptsächlich Wasser. Verzichten Sie auf Zuckergetränke wie Limo, aber auch auf Säfte. Tees und Kaffee nicht süßen, allenfalls mit einem Schuss Milch genießen. Und Alkohol ist während der Gesund- Wochen gestrichen.

Sie brauchen keine Kalorien zu zählen: Das habe ich schon getan. Frühstück und kalte Mahlzeit enthalten zwischen 300 und 400 Kalorien, das Mittagessen um die 500. Da bleibt noch Luft für eine Portion Obst und Gemüse, eine Handvoll Mandeln oder einen Milchkaffee. Bei 1500 Kalorien schmilzt der Speck.

Ihr Tagesplan

Morgens macht ein Müsli gut satt. Die Rote-Linsen-Puffer sind schnell auf Backpapier fettarm zubereitet und liefern reichlich Ballaststoffe und wertvolles Eiweiß. Als kalte Mahlzeit sind Wienerle mit Kartoffelsalat ideal.

Morgens: Müsli aus 2 EL Haferflocken, 1 EL gehackte Nüsse, einer Handvoll Obst und 100 ml Milch oder Joghurt.


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Mittags: Für die Linsenpuffer Leinsamen mit 3 EL Wasser vermengen und beiseitestellen, bis die Masse dickflüssig wird. Linsen in 200 ml Wasser circa zehn bis zwölf Minuten weich garen. Mit den Leinsamen, Quark und Mehl zu einer weichen, formbaren Masse verarbeiten. Mit Salz, Cayennepfeffer und Kreuzkümmel würzen. Pfanne mit Backpapier auslegen und mit Öl bestreichen. 1 EL der Masse mit nassen Händen formen, in der heißen Pfanne flachdrücken und eine Minute pro Seite braten. Schmand und Ajvar vermengen und zu den Puffern reichen. Dazu passt ein Blattsalat.

Abends: Putenwienerle (pro Person 1 bis 3 Stück) mit einer Handvoll Tomaten und Kartoffelsalat aus 200 g Pellkartoffeln, 100 ml Gemüsebrühe, Senf, Essig, Salz, Pfeffer und 1 EL Rapsöl.

2Rezept aus: Dagmar von Cramm: „Happy Aging“, ZS Verlag. 160 Seiten, 22,99 Euro.

Zutaten

Für ca. 8 Stück (für 2 Personen): 1 EL geschrotete Leinsamen, 125 g rote Linsen, 1 EL Mager- oder Sojaquark, 2-3 EL Dinkelvollkornmehl, Salz, Cayennepfeffer, ½ TL Kreuzkümmel, 2 EL Rapsöl, ½ Becher Schmand (100 g), 2 EL Ajvar- Würzpaste