Anzeige
Gifhorner Wirtschaftsspiegel

Der Ausbau der Ladeinfrastruktur soll den Umstieg auf E-Autos erleichtern.

Der Ausbau der Ladeinfrastruktur soll den Umstieg auf E-Autos erleichtern. Bildunterschrift anzeigen Bildunterschrift anzeigen

Das Team der Stadtwerke freut sich bereits auf die große Ökostrom-Umstellung im kommenden Jahr. Foto: Stadtwerke Gifhorn

Die Stadt und den Landkreis Gifhorn zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgen? Was vor ein paar Jahren noch utopisch klang, kann ab dem 1. Januar 2021 Wirklichkeit werden. Jedenfalls dann, wenn es nach den Stadtwerken Gifhorn geht. Die versorgen ihre Kunden zukünftig standardmäßig mit CO2-neutralem Ökostrom, und zwar in allen Tarifen.Der TÜV-zertifizierte Ökostrom stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen“, bestätigt Olaf Koschnitzki, Geschäftsführer der Stadtwerke Gifhorn. „Ab dem nächsten Jahr beziehen wir unsere Energie komplett aus Wasserkraft, gewonnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.“ Der große Vorteil für die Gifhorner Kunden: Die Strompreise bleiben gleich. „Unsere Bezugskosten werden durch den Umstieg auf Ökostrom zwar steigen, aber diese Preissteigerung reichen wir nicht an unsere Kunden weiter. So bleiben wir im Vergleich zu konventionellen Stromtarifen absolut wettbewerbsfähig“, versichert Olaf Koschnitzki.

 

Umweltschutz ohne Verzicht

Für Stadtwerke-Kunden ist das eine prima Sache: Sie können die Umwelt schützen, ohne mehr dafür bezahlen zu müssen als vorher. „Unsere Kunden erhalten ein höherwertiges Produkt zum gleichen Preis. Sie können ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren, ohne aktiv auf etwas verzichten zu müssen“, erklärt Rainer Trotzek, Geschäftsführer der Stadtwerke Gifhorn. Wer noch mehr tun möchte, um das Klima zu schützen, kann das auch weiterhin tun. „Unser Premiumprodukt Gifhorn|Naturstrom mit Zertifizierung über das ‚Grüner Strom Label‘ bleibt erhalten. Dabei investieren wir für jede verbrauchte Kilowattstunde Strom einen Cent in den Neubau klimaschonender Anlagen oder in regionale Zukunftsprojekte zur Förderung der nergiewende.“

Verantwortung übernehmen

In einer Zeit, wo die Auswirkungen des Klimawandels auch in der Region Gifhorn durch sterbende Fichten, Kiefern, Birken und andere Bäume und Sträucher immer offensichtlicher werden, sieht sich der regionale Energieversorger in der Verantwortung, die Energiewende aktiv zu unterstützen und den Klimaschutz voranzutreiben. Und noch eine Sache ist dem Unternehmen wichtig: „Auf diesem Weg wollen wir unsere Kunden mitnehmen, sie für Klimaschutz sensibilisieren und das Thema in den Köpfen der Menschen verankern. Mit dem Ökostrom als Standardprodukt setzen wir ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit, das bei jedem ankommt“, sagt Patricia Bach, Leiterin Marketing und Unternehmenskommunikation der Stadtwerke.

Der Ausbau der Ladeinfrastruktur soll den Umstieg auf E-Autos erleichtern.-2
Das Team der Stadtwerke freut sich bereits auf die große Ökostrom-Umstellung im kommenden Jahr. Foto: Stadtwerke Gifhorn

Deshalb ist der Ökostrom auch nicht die einzige Maßnahme, mit der der Gifhorner Energieversorger Stadt und Kreis ein bisschen grüner machen will. Zusätzlich investieren die Stadtwerke in regionale Umwelt-Projekte wie beispielsweise den Trinkwasserwald mit 5.600 verschiedenen Laubbäumen – unter anderem Eiche, Buche und Ahorn am II. Koppelweg. Den haben sie im letzten Jahr gemeinsam mit zwei achten Klassen der Dietrich-Bonhoeffer-Realschule gepflanzt. Ab 2021 wird das Unternehmen für jeden seiner Kunden einen weiteren Baum pflanzen.

Ein weiteres Zukunftsprojekt sind zwei eigene Energie-Effizienz-Quartiere (EEQ) zur ressourcenschonenden Energieerzeugung, die die Gifhorner Stadtwerke errichtet haben. „In unserer gläsernen Energiezentrale im Lindenhof setzen wir eine energieeffiziente und ressourcenschonende Stromerzeugung und Wärmeversorgung durch ein Blockheizkraftwerk um. Dabei erzeugt das Kraftwerk über die Kraft-Wärme-Kopplung neben effizienter Wärme auch Strom, sozusagen als Abfallprodukt. Dieser wird direkt in das allgemeine Versorgungsnetz eingespeist. Unser zweites EEQ ist der Wohnpark Gifhorn. Dort erfolgt die Wärmeversorgung ebenfalls über ein Blockheizkraftwerk. Zusätzlich werden die Gebäude durch eine Geothermie-Wärmepumpe nachhaltig versorgt. Ähnliche Projekte werden wir in Zukunft auch anderswo umsetzen“, kündigt Olaf Koschnitzki an.

Ein weiteres nachhaltiges Energie-Projekt der Gifhorner Stadtwerke ist, die dringend benötigte öffentliche Ladeinfrastruktur für E-Autos zur Verfügung zu stellen. Mittlerweile können die Gifhorner und ihre Besucher Elektrofahrzeuge an drei zentralen Standorten in der Stadt bequem aufladen. Insgesamt zehn Ladepunkte stehen an der Allerwelle, am Schillerplatz und am Iseparkplatz zur Verfügung – im nächsten Jahr kommen noch mindestens sechs weitere Ladepunkte dazu. Über eine App finden Verbraucher freie Stationen.

Aber ist die Ökobilanz von E-Autos wirklich so viel besser als die von Verbrennern? „Das hängt von dem verwendeten Strom ab“, weiß Patricia Bach. „Mit konventionellen Stromtarifen erreicht man mit E-Autos annähernd die gleichen CO2-Emissionen wie mit effizienten Verbrennungsfahrzeugen. An unseren Ladesäulen jedoch tanken die Kunden Gifhorn|Naturstrom, und mit dem wird kein CO2 freigesetzt.“