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VfL 2020

Die 10er

Die 10er

Nicht in der Statisten-Rolle

In den Jahren von 2010 bis 2019 hielt die rasante Berg- und Talfahrt des VfL an. Angetrieben vom belgischen Edelkicker Kevin De Bruyne wurde Wolfsburg 2015 Vizemeister und holte erstmals den DFB-Pokal. Zwei Monate später folgte der Gewinn des Supercups. Im Jahr darauf erreichten die Grün-Weißen, nun ohne De Bruyne (wechselte für 76 Millionen Euro zu Manchester City), das Champions-League-Viertelfinale, scheiterten dort – nach fulminantem 2:0-Hinspielsieg – an Real Madrid. Oft genug jedoch standen der hohe finanzielle Einsatz und der sportliche Ertrag in einem krassen Missverhältnis. Zweimal in Folge, 2017 gegen Braunschweig und 2018 gegen Kiel, benötigte der VfL die Abstiegsrelegation als letzten Rettungsanker. In der Saison 2018/19 fing sich der Klub wieder und qualifizierte sich für die Europa League. Ohnehin fällt die Gesamtbilanz positiv aus, zumal man einen Vorzug trotz mancher Fehlschläge nicht aus den Augen verlieren darf: Wolfsburg ist seit 1997 ununterbrochen ein Bundesliga-Standort.      

   

Nicht in der Statisten-Rolle

30. Mai 2015: VfL - Borussia Dortmund 3:1

Die 10er-2

30. Mai 2015: VfL - Borussia Dortmund 3:1

Die Sympathien waren in diesem DFB-Pokalfinale am 30. Mai 2015 klar verteilt. Außerhalb von Wolfsburg gönnte es gefühlt ganz Deutschland Jürgen Klopp, dass er seine glanzvolle Amtszeit als Dortmund-Trainer vor dem Wechsel nach Liverpool mit einem Titel krönt. Der VfL war als Gegner unentbehrlich, sollte dem schwarz-gelben Triumphzug in Berlin ansonsten aber bitteschön nicht im Wege stehen. Doch Wolfsburg fügte sich nicht in die Statisten-Rolle. Nach der frühen BVB-Führung drehten und entschieden Luiz Gustavo, Kevin De Bruyne und Bas Dost die Partie mit ihren Treffern noch vor der Pause. Der ausgelassene Jubel der Spieler und der 30.000 VfL-Fans auf den Rängen über den grandiosen 3:1-Erfolg war zugleich Trauerbewältigung. Denn rund um den Klopp-Hype war fast ein wenig in Vergessenheit geraten, dass die Grün-Weißen mit einer ganz eigenen Geschichte ins Endspiel gegangen waren. Anfang Januar hatte Junior Malanda mit erst 20 Jahren bei einem Autounfall sein Leben verloren; den Pokalsieg widmeten die VfLer ihrem verstorbenen Mitspieler, dessen Nummer 19 sie in Herzform auf dem Trikot trugen. (nik)