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Gifhorner Wirtschaftsspiegel

Die wichtigsten Trends

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Mit dem Smartphone alles unter Kontrolle – bequemer geht’s nicht.

Rundum digital

Zu Beginn waren Smart-Home-Lösungen relativ überschaubar und beschränkten sich auf Funktionen wie die Steuerung der Heizung oder die Bedienung von Rollläden und Markisen. Mittlerweile ist die Technik weiter fortgeschritten und die aktuelle Generation des vernetzten Zuhauses ermöglicht es, weitaus mehr Vorgänge zu steuern.

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Die technische Entwicklung im Rahmen der Digitalisierung schreitet schnell voran. Sprachsteuerung und lernende künstliche Intelligenzen wie Amazon Alexa oder Google Home sind nur die Vorboten kommender Innovationen. Fotos (2): Amazon

Sprachsteuerung

Zu Anfang wurden Smart-Home-Systeme überwiegend per App oder anderen interaktiven Oberflächen bedient. Dazu mussten die Nutzer auf ihrem Smartphone, Tablet oder PC eine App öffnen und eine entsprechende Funktion auswählen. Das geht heute schon wesentlich bequemer: Die einfachste und komfortabelste Möglichkeit ist zurzeit die Sprachsteuerung. Darüber hinaus ist diese Steuerung „lernfähig“, sie entwickelt sich durch die Benutzung ständig weiter: Die per Sprache gesteuerten künstlichen Intelligenzen wie Amazon Echo mit der Assistentin Alexa, Google Home, Microsoft Cortana oder Siri von Apple lernen von selbst dazu. Durch eine stetige Analyse der Sprachanweisungen verstehen die Geräte immer exakter, was von ihnen erwartet wird. Dadurch können die intelligenten Lautsprecher die Befehle ihrer Nutzer immer genauer und verlässlicher umsetzen.

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Der Markt für Smart-Home-Systeme wächst kontinuierlich. Fotos (3): BUSCH-JAEGER

Intelligente Steuerung

In bestimmten Situationen lässt sich die Bedienung zur Steuerung von Vorgängen noch vereinfachen bzw. sogar überflüssig machen. Dazu werden Ereignisse oder Vorkommnisse mittels eines darauf abgestimmten Befehls mit einem oder mehreren Geräten verbunden. Wenn beispielsweise die Sonneneinstrahlung den Wintergarten übermäßig aufzuheizen droht, wird der Sonnenschutz aktiviert. Beginnt es zu regnen, fährt die Markise ein, und mit einem einzigen Fingertipp lassen sich mehrere aufeinander abgestimmte Anwendungen gleichzeitig in Gang setzen. Zum Beispiel für einen gemütlichen Fernsehabend: Die Beleuchtung ändert sich, das TV-Gerät schaltet sich ein und die Vorhänge werden zugezogen. Auch das morgendliche Aufstehen lässt sich per Smart-Home-Anwendungen ganz individuell und bequem gestalten – vom Einschalten des Lichts und des Radios bis hin zum Aktivieren des Kaffeevollautomaten in der Küche oder der Heizung, die das Bad auf eine wohlige Temperatur bringt. Das alles und noch mehr ist bereits heute von einigen Smart-Home-Anbietern zu haben, doch in der neuesten Generation ist Smart Home noch intelligenter: Es lernt die Gewohnheiten seiner Nutzer kennen und reagiert entsprechend. Man kann es beispielsweise so konfigurieren, dass es anhand der GPS-Daten des Smartphones erkennt, wo sich der Benutzer befindet, und entsprechend agiert. So könnte es zum Beispiel die Heizung hochfahren, die Außenbeleuchtung einschalten, das Garagentor öffnen und das Alarmsystem ausschalten. In Verbindung mit Smartwatches lassen sich sogar unterschiedliche Szenarien oder Situationen für unterschiedliche Räume und Hausbewohner realisieren. Und in Zukunft wird Smart Home noch mehr lernen und möglich machen.

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Sicherheit

Die Sicherheit des eigenen Heims ist für viele Nutzer ein besonders wichtiger Aspekt von Smart Home. Das eigene Heim jederzeit im Blick zu haben und vor Eindringlingen zu schützen ist für viele Nutzer ein vordringliches Anliegen. Laut GfK-Handelspanel 2016 sicherten Verbraucher ihr Zuhause vor allem mit intelligenten Überwachungskameras, Rauchmeldern und Wassersensoren und sorgten so für ein Absatzwachstum von 67 Prozent im Bereich klassischer Hausautomatisierung und Sicherheitstechnologie. Auch beim Schutz vor Einbrechern spielen Smart-Home-Lösungen eine immer größere Rolle. Das intelligente Zuhause sorgt bei Abwesenheit der Bewohner für einen belebten Eindruck: Lampen werden an- und ausgeschaltet, es fährt die Rollläden hoch und runter und lässt über vernetzte Lautsprecher alltägliche Geräusche erklingen.

Ambient Assisted Living (AAL)

Möglichst lange unabhängig in den eigenen vier Wänden zu leben ist der Wunsch vieler Senioren. Das Smart Home unterstützt sowohl hilfsbedürftige Bewohner als auch deren Angehörige: Über Bewegungsmelder oder Tür- und Fensterkontakte erkennen Familienangehörige, Freunde oder der Pflegedienst schnell Unregelmäßigkeiten, wenn zum Beispiel eine ältere Person nicht die üblichen Gewohnheiten zeigt. Häufigere Toilettenbesuche, weniger oder keine Bewegung oder Veränderungen im Schlaf-wach-Rhythmus liefern wichtige Informationen über die Verfassung einer Person. Familienmitglieder oder Pflegekräfte stellen so fest, ob die entsprechende Person morgens aufgestanden, ihrem gewöhnlichen Tagesablauf gefolgt oder eventuell gestürzt ist. Angehörige oder das Pflegepersonal erkennen schnell Veränderungen in der Alltagsroutine und können rechtzeitig eingreifen.

Darüber hinaus unterstützen intelligente Assistenzsystem in vielen Situationen: Nutzer aktivieren auf dem Tablet vorab definierte Szenarien wie beispielsweise „Wohnung verlassen“, „Nachtlicht“ oder „Serviceruf“. So schalten sie etwa mit einem Tastendruck auf „Wohnung verlassen“ alle nicht benötigten Elektrogeräte aus. „Nachtlicht“ aktiviert Bewegungssensoren, die nachts beim Gang ins Bad automatisch das Licht gedimmt anschalten, und mit der Funktion „Serviceruf“ nehmen die Bewohner direkt Kontakt zum Pflegedienst auf.

Kompatibilität und herstellerübergreifende Systeme

Aktuell sind viele Smart-Home-Lösungen und Geräte auf dem Markt, die nicht mit den Produkten anderer Hersteller kompatibel sind. Kauft ein Nutzer das Smart-Home-System eines Anbieters, kann er in der Regel nur dessen Funktionen und Lösungen nutzen, sie aber nicht mit Produkten anderer Hersteller kombinieren. Für Verbraucher ist das eine ärgerliche Einschränkung, denn sie erwarten, dass alle Geräte in einem Haushalt miteinander kompatibel sind. Erst dann sind geräte- und funktionsübergreifende Szenarien umsetzbar. Deshalb dürfte sich der Smart-Home-Markt in Zukunft verstärkt in Richtung offene, herstellerübergreifende und flexibel erweiterbare Plattformen entwickeln. Damit wäre der Weg frei für die Kombination von Geräten verschiedener Hersteller. Die Nutzer könnten so frei entscheiden, welche Hersteller und Produkte ihre Ansprüche und Vorstellungen am besten erfüllen.