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Samtgemeinde Wesendorf

Ein Platz für Kinder

Ein Platz für Kinder

In Niedersachsen hat jedes Kind vom ersten Lebensjahr bis zum Schuleintritt Anspruch auf einen Platz in einer Kindertageseinrichtung. Eine Herausforderung für die zuständigen Kommunen wie die Samtgemeinde Wesendorf, die unter anderem die Kita und die Krippe in Wahrenholz eingerichtet hat.

Am 1. August 1992 hat die Kita in Wahrenholz ihre Arbeit aufgenommen. Erstellt wurde das hell und freundlich eingerichtete Gebäude, das immer noch sehr modern und zeitgemäß wirkt, von der Samtgemeinde Wesendorf. Träger ist der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes in Gifhorn. In mehreren Gruppen werden insgesamt rund 100 Kinder betreut. Gleich nebenan befindet sich die DRK Kinderkrippe, die seit dem 1. August 2013 für die Betreuung von Kindern zwischen null und drei Jahren zuständig ist. Leiterin der beiden Einrichtungen ist Marion Weseloh, die gemeinsam mit zehn Mitarbeiterinnen für das Wohl der Kleinen sorgt. 

Samtgemeinde Wesendorf 

„Einige brauchen ein bisschen Zeit für sich, andere müssen ein wenig kuscheln und wieder andere haben schon morgens richtig Power und brauchen Bewegung.“

Eine ebenso erfüllende wie schwere Aufgabe, sagt die erfahrene Erzieherin, die sich selbst als „alten Hasen“ in der Kinderbetreuung bezeichnet: „Gerade in diesem Alter brauchen Kinder viel Aufmerksamkeit und Zuwendung. Sie haben ein unbändiges Bedürfnis, sich auszuprobieren, sich zu bewegen und Neues kennenzulernen. Darüber hinaus ist jedes Kind anders, hat eigene Bedürfnisse und Eigenheiten, die wir in der Betreuung berücksichtigen müssen. Erzieherin zu sein ist eine sehr schöne und befriedigende Tätigkeit – aber es ist auch ein anspruchsvoller und kräftezehrender Job.“

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Bunt, lustig und kindgerecht ist die Atmosphäre in der hellen und freundlichen Kita. Die vielen selbst gemachten Dinge geben einen Eindruck vom Spaß, den die Kinder hier haben

Alltag in der Kita

Morgens um sieben kommen die ersten Kinder in die Wahrenholzer Kita. Erst mal ankommen ist jetzt angesagt  – und da sind alle Kinder verschieden, erzählt die Kita-Leiterin: „Einige brauchen ein bisschen Zeit für sich, andere müssen ein wenig kuscheln und wieder andere haben schon morgens richtig Power und brauchen Bewegung.“ Kurz vor acht geht es dann in die Gruppen und bis circa halb neun sind in der Regel alle Kinder da. Dann wird in den Gruppen beispielsweise ein Stuhlkreis gemacht und vorgestellt, was den Tag über so unternommen werden kann. Die Kinder entscheiden dann selbst, wobei sie mitmachen möchten. Dann wird auch die Bewegungshalle geöffnet, wo die Kinder mit ihren Freundinnen und Freunden spielen können. Ein paar Regeln müssen dabei eingehalten werden, das wissen die Kinder, und nur ganz selten müssen die Erzieherinnen hier eingreifen.

„Kinder sind offen und ehrlich, sie sind nicht hinterhältig und sie sind wissbegierig und gerne bereit, Neues zu lernen. Man erlebt immer wieder neue Situationen mit ihnen, langweilig wird es nie …“

Außerdem gibt es noch einen Spielflur mit einem Tisch, an dem die Kinder sich eigenständig beschäftigen können. Was sie dazu aus dem Regal nehmen, muss hinterher auch selbst wieder weggeräumt werden – Ordnung muss schließlich sein. Darüber hinaus gibt es noch eine Ruhezone, wohin die Kleinen sich zurückziehen können, falls ihnen danach ist. Sehr beliebt und gern genutzt ist auch der Spielplatz im Außenbereich. Hier gelten ebenfalls feste Regeln für das, was man darf und was nicht. Trotzdem bleibt vieles ihren Entscheidungen überlassen, damit sie eigene Erfahrungen machen und da raus lernen können. Und das funktioniert gut, meint Marion Weseloh.

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Auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Wünsche der Kinder einzugehen, gehört in der Kita Wahrenholz zum Alltag. Die Erzieherinnen engagieren sich Tag für Tag aufs Neue für ihre Schützlinge und fördern so ihre gesunde Entwicklung.

Gesundheit und Wohlbefinden

Ein Schwerpunkt ist das Thema „Gesunde Ernährung“ und hier bestimmen die Kinder mit, was im Lauf der Woche auf den Tisch kommen soll. Das gehört zum Programm „Jolinchen“, an dem sich die Kita Wahrenholz beteiligt. Mit diesem Programm sollen Gesundheit und Wohlbefinden sowohl der Kinder als auch der Erzieherinnen gefördert werden. Dabei gehe es nicht darum, bestimmte Dinge wie beispielsweise Süßigkeiten zu verteufeln. Ganz allgemein soll den Kindern mehr Wissen über gesunde Ernährung vermittelt werden, sagt Weseloh. Sie werden an der Zubereitung beteiligt, lernen neue Lebensmittel kennen und es wird durchaus auch mal „gesündigt“, wenn es hin und wieder Süßspeisen gibt.

Es geht bei der Ernährung also nicht dogmatisch, sondern spielerisch zu und die Kinder haben einen Riesenspaß dabei, erzählt die Kita-Leiterin. Auch beim Einkauf im örtlichen Supermarkt sind die Kinder reihum und mit Feuereifer dabei. Ausflüge und Naturtage gehören ebenfalls zum Angebot der Kita und sind natürlich ganz besondere Highlights für die Kleinen.

Anspruchsvolle Aufgaben


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Für Marion Weseloh, die in Wahrenholz die Kita und die Krippe leitet, ist der Beruf der Erzieherin auch eine Berufung. Sie liebt die Arbeit mit den Kleinen und mit ihren Kolleginnen.

Das Schönste am Beruf der Erzieherin sei der tägliche Umgang mit den Kindern, ist sich Weseloh sicher: „Kinder sind offen und ehrlich, sie sind nicht hinterhältig und sie sind wissbegieig und gerne bereit, Neues zu lernen. Man erlebt immer wieder neue Situationen mit ihnen, langweilig wird es nie. Als Erzieherin kann man sich selbst mit seinen Stärken und seinen eigenen Erfahrungen einbringen und Tag für Tag dazulernen, von den Kolleginnen ebenso wie von den Kindern. Es ist eine Bereicherung und macht viel Freude, den Kleinen beim Aufwachsen zuzusehen. Das Elternhaus oder die Schule können und wollen wir nicht ersetzen, aber wir können einen wichtigen Beitrag zu einer guten Entwicklung leisten.“ Dass der Beruf mit seinen anspruchsvollen Aufgaben nicht leicht ist und neben dem nötigen Fachwissen auch Nervenstärke und eine gute Gesundheit erfordert, sollte aus ihrer Sicht stärker berücksichtigt werden. Der Fachkräftemangel sei in ihrer Kita zwar kein Thema, aber auf Sicht müsse man sich damit auseinandersetzen. Die Ausbildung zur Erzieherin ist rein schulisch, dauert vier Jahre und wird nicht entlohnt. Hier sieht die Kita-Leiterin Verbesserungsmöglichkeiten und plädiert für eine duale Ausbildung, die dann auch mit einer entsprechenden Bezahlung erfolgen sollte. „Die Kinder sollten es uns wert sein, denn sie sind unsere Zukunft“, sagt Marion Weseloh.