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Erste-Hilfe-Kurse sind gefragt – längst nicht nur bei Führerschein-Bewerbern

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Unterstützung willkommen: Das DRK sucht nicht nur Kursusteilnehmer, sondern auch weitere Ausbilder. FOTO: MICHAEL FRANKE

Das DRK sucht Verstärkung für seine 20 Ausbilder – Besonders bei Menschen mittleren Alters ist der letzte Kursus lange her

Von Dirk Reitmeister GIFHORN. Das Gifhorner DRK bildet immer mehr Menschen in Erster Hilfe aus. Doch vor allem eine Zielgruppe würden die Ausbilder rund um den Kreisausbildungs-beauftragten Andreas Rieke gern noch häufiger begrüßen.Stabile Seitenlage, Druckverband anlegen und Herz-Lungen-Wiederbelebung: Darin lassen sich längst nicht mehr hauptsächlich Führerscheinbewerber ausbilden. „Das ist sogar der kleinste Bereich“, sagt Rieke über die Teilnehmer.

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Wer Jugendgruppenleiter oder Übungsleiter in Vereinen werden will, kommt um einen Erste-Hilfe-Kursus kaum herum. Immer häufiger sind laut Ausbilder Stefan Meyer auch Rentner in seinen Gruppen, die Jahrzehnte nach ihrem letzten Kursus das Wissen einfach wieder auffrischen wollen.

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Darüber hinaus schicken viele Firmen Mitarbeiter zu Erste-Hilfe-Lehrgängen. Für viele Auszubildende, die kurz vor dem Führerschein-Erwerb stehen, ist das laut Rieke dann gleich eine günstige Gelegenheit, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.

Seit einiger Zeit seien auch Flüchtlinge in den Kursen, sagt Meyer. „Bei den Wochenend-Kursen habe ich ein, zwei immer dabei.“ Für diese Teilnehmer sei das auch eine Frage der Integration.

Welche Zielgruppe sollte nach Ansicht von Rieke und Meyer verstärkt an Kursen teilnehmen? Die mittlere Generation, sagen beide. Denn bei den 30- bis 50-Jährigen seien die Kurse auch schon einige Zeit her. Und das Wissen könne schnell genug gefordert sein, weiß Rieke: „Alles, was im Haushalt passieren kann, wird in unseren Kursen erarbeitet.“

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Erste-Hilfe-Kursus beim Deutschen Roten Kreuz in Gifhorn: Teilnehmer trainieren an Übungspuppen die Herz-Lungen-Wiederbelebung.

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FOTOS: MICHAEL FRANKE

2017 absolvierten 4037 Teilnehmer in 307 Lehrgängen eine Erste-Hilfe-Aus- oder Fortbildung. Außerdem hat das DRK 1273 Kinder in 77 extra für sie ausgelegten Erste-Hilfe-Kursen geschult. Rieke und Meyer suchen nicht nur Kursusteilnehmer, sondern auch weitere Ausbilder. Die Kurse seien mit dem Bestand von 20 Ausbildern – darunter 18 ehrenamtliche wie Rieke und Meyer – gut zu bewältigen gewesen. Doch zu viele Ausbilder könne das DRK gar nicht haben. Meyer hätte in diesem Fall sogar einige Wunschkandidaten: Künftige Ausbilder mit Migrationshintergrund, zum Beispiel aus dem afrikanischen oder osteuropäischen Raum. rtm

Erste Hilfe: Spezialkurse für Babysitter, Fußballtrainer und Schiedsrichter

DRK bietet verschiedene Angebote an – Schulsanitätsdienst des Jugendrotkreuz soll wieder verstärkt werden

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Spezialisierte Angebote: Neben Kursen für Babysitter gibt es auch Angebote für Betreuer von Behinderten, Trainer, Schiedsrichter sowie Schulsanitäter. JOHANNITER

Von Dirk Reitmeister 

GIFHORN. Welcher Kursus passt zu welchem Teilnehmer? Gifhorns DRK bietet inzwischen verschiedene Spezial- Ausbildungen bei Erster Hilfe an. Der klassische Erste-Hilfe-Kursus umfasst neun Unterrichtsstunden zu Herz-Lungen-Wiederbelebung, stabiler Seitenlage sowie Druckverband und Wundversorgung. „Das ganze Repertoire“, sagt Ausbilder Stefan Meyer.

Vorne steht der Dozent, und die Teilnehmer schauen brav zu? „Die Zeiten sind vorbei“, sagt Kreisausbildungsbeauftragter Andreas Rieke. Mitmachen ist angesagt. „Es läuft viel über Gruppenarbeit, ganz viel Praxis.“ Jeder komme mit Übungen dran. „Da lernt man einfach mehr.“

Vor drei Jahren hat das DRK die Angebote zu Erster Hilfe am Kind intensiviert. Dieses Jahr seien neun Wochenend-Kurse geplant. Unter der Woche gebe es weitere für Schulen und Kitas. Dieser Kursus umfasst zwölf Einheiten, davon zwei mit Arzt oder Krankenschwester. Besonderer Gimmick: Riekes Sohn spielt das Unfallopfer und wird dazu realistisch geschminkt. „Das wird ganz gut angenommen von den Teilnehmern.“

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Erste Hilfe am Kind: Das DRK bietet neben den klassischen Erste-Hilfe-Kursen auch spezielle Angebote an. FOTO: MARKUS HOLZ

Ein weiterer Spezialkursus befasst sich mit Erster Hilfe an und mit körperlich und geistig benachteiligten Menschen. In dem Kursus lernen nicht nur Betreuer Erste Hilfe, sondern auch die Behinderten selbst.

Die Erste Hilfe in Sportgruppen in Zusammenarbeit mit VW Pro Ehrenamt zielt speziell auf Trainer und Schiedsrichter in Fußball-Vereinen ab.

Neu sei die Erste Hilfe für Babysitter mit vier Unterrichtseinheiten unter anderem rund um Erste Hilfe am Kind, Verschlucken, Herz-Lungen-Wiederbelebung und Druckverband.

Darüber hinaus wollen Rieke und Meyer den Schulsanitätsdienst des Jugendrotkreuzes wieder verstärkt voran bringen. „Wir schulen nicht nur Erwachsene.“

Die Erste-Hilfe-Kurse laufen im DRK-Zentrum am Wasserturm, aber nicht nur dort. „Wir kommen auch zum Kunden“, sagt Rieke. Allerdings gilt: „Der Raum muss schon passen.“

Weitere Informationen rund um das Thema gibt es im Internet unter