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Fenster: Dreifachverglasung ist inzwischen Stand der Technik

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Dreifachverglasungen sind inzwischen Standard bei neuen Fenstern, idealerweise mit zusätzlicher Wärmeverglasung. Foto: Zukunft Altbau

Fenster lassen Licht in die Wohnung, sie schützen vor Wind und Regen und im Idealfall halten sie Hitze, Kälte und Lärm draußen. Sind sie alt oder undicht, verursachen sie jedoch o einen unangenehmen Luftzug und erhöhen die Heizkosten. Bis zu 20 Prozent der Raumwärme können hier verloren gehen. Moderne Fenster mit Mehrfachverglasung verhindern das. Gegenüber Fenstern aus den 80er- und 90er-Jahren reduzieren sie den Energieverlust auf nur noch ein Drittel. „Lange galten Fenster mit zwei Verglasungen als Standard. Inzwischen hat sich jedoch ein Paradigmenwechsel hin zu dreifach verglasten Fenstern vollzogen“, sagt Frank Hettler vom Informationsprogramm Zukunft Altbau.Bei der Wahl der richtigen Fenster ist der Uw-Wert entscheidend. Er steht für den Wärmedurchgangskoezienten des gesamten Fensters (w für Window) und gibt an, wie viel Wärme durch Glasscheiben, Fensterrahmen und an deren Übergang, am sogenannten Randverbund, entweichen kann. Je niedriger der Wert, umso besser. Der Uw-Wert neuer Fenster darf höchstens 1,3 Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m2 K) betragen. Das regelt das Gebäudeenergiegesetz.

Worauf Hauseigentümer beim Fenstertausch achten sollten

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Foto: andreii77/123RF

Bei zweifach verglasten Fenstern liegt der Uw-Wert bei rund 1,1 bis 1,3 W/m2 K. Die besten U-Werte erreichen Fenster mit Dreischeiben-Wärmeschutzverglasung. Dabei sind meist zwei der drei Scheiben beschichtet. „Die zusätzliche Isolierschicht hil dabei, Heizwärme im Raum zu halten und Energie zu sparen“, erklärt Waldemar Dörr vom Fachverband Glas Fenster Fassade Baden-Württemberg. „Das erhöht auch den Komfort: Die Oberächentemperaturen sinken selbst bei Minustemperaturen raumseitig nicht unter 16 Grad Celsius.“ Der Uw-Wert von Dreifachfenstern ohne Isolierschicht beginnt bei 1,1 W/m2 K, manchmal werden sogar Uw-Werte bis 0,6 W/m2 K erreicht. Inzwischen haben die Fensterhersteller ihre Produktion größtenteils auf Dreifachverglasung umgestellt. Dadurch sind die Preise für die qualitativ höherwertige Verglasungen drastisch gesunken. „Da sich die Preise denen von Zweifachfenstern angeglichen haben, sollten Eigentümer in der Regel zu dreifach verglasten Fenstern greifen. Gleichzeitig spart der bessere Wärmeschutz mehr Energie und damit Kosten ein“, so Waldemar Dörr.

Ein weiterer Vorteil ist die Förderung: Im Gegensatz zu einer Doppelverglasung können Hauseigentümer für den Kauf von dreifach verglasten Fenstern Geld bei der staatlichen Kreditbank KfW beantragen. Im Rahmen der Sanierungsförderung von Einzelmaßnahmen übernimmt der Staat 20 Prozent der Kosten der neuen Fenster. Dafür dürfen die Werte für Standardfenster 0,95 W/m²K nicht überschreiten, Dachfenster und andere Spezialfenster können auch etwas schlechtere Werte aufweisen.

Im Zuge eines Fenstertauschs sollte man auch die Dämmung der Fassade prüfen. Ist die Wand deutlich schlechter gedämmt als die neuen Fenster, sammelt sich die feuchte Luft in der Wohnung an den Wänden und kann – je nach Situation und Lüftungsverhalten – Schimmelbildung verursachen. Das liegt daran, dass die Luftfeuchtigkeit sich immer an der kältesten Fläche im Raum niederschlägt. Hauseigentümer sollten in einem solchen Fall in Betracht ziehen, den Fenstertausch gemeinsam mit der Dämmung der Fassade vorzunehmen.

Vor dem Einbau neuer Fenster sollten sich Hauseigentümer außerdem und bestenfalls gemeinsam mit einem Experten Gedanken zum Thema Lüften machen und ein Lüftungskonzept erstellen. Denn alle korrekt eingebauten neuen Fenster verhindern ungewollte Luft ströme, die hohe Lüftungswärmeverluste nach außen nach sich ziehen. Dadurch wird aber nicht nur die warme Luft im Haus gehalten; die dichten Anschlüsse verhindern auch, dass die verbrauchte, feuchte Raumluft wie bei alten Fenstern durch undichte Fugen und Ritzen unkontrolliert entweichen kann und frische, trockene Lufthereinströmt. Den nötigen Luftaustausch übernehmen dann Lüftungsanlagen zuverlässig. Sie lüften automatisch und sind o mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet. Das spart Heizenergie. Darüber hinaus können die Anlagen Feinstaub und Pollen aus der Außenluft filtern Die Alter native zur automatischen Lüftung ist mehrminütiges, manuelles Querlüften mindestens zwei- bis viermal am Tag in jedem Raum.