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Seltene Ehrung für Karl-Heinz Scheel von der Freiwilligen Feuerwehr Wahrenholz

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Foto: Gesa Walkhoff

Wenn Karl-Heinz Scheel an die letzte Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Wahrenholz zurückdenkt, auf der Kreisbrandmeister Thomas Krok ihm das Ehrenkreuz überreichte, fehlen ihm immer noch die Worte. „Im Beisein der eigenen Kameraden ausgezeichnet zu werden war etwas ganz Besonderes“, erzählt er nach einer ganzen Weile gerührt. Die außergewöhnliche Ehrung wurde Karl-Heinz Scheel zuteil, weil er einen außergewöhnlichen Einsatz zeigte. Sein mehr als 50-jähriges Engagement veranlasste das Kommando der Wahrenholzer Feuerwehr dazu, ihn für das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber vorzuschlagen. Darüber hinaus ist Karl-Heinz Scheel auch seit dreißig Jahren als Wertungsrichter bei Kreis- und Bezirkswettkämpfen aktiv.

Das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber zu erhalten ist eine große Auszeichnung. Oberbrandmeister Karl-Heinz Scheel erhielt diese Ehrung für seinen ganz besonderen Einsatz im Dienste der Gemeinschaft.

FEUERWEHRMANN MIT LEIB UND SEELE

„Ich könnte jetzt sagen, dass ich bei der Feuerwehr bin, um Menschen zu helfen. Das ist selbstverständlich!“, doch genauso sei es die Kameradschaft und sein Interesse an technischen Geräten gewesen, die ihn begeistert hätten, sagt Karl-Heinz Scheel bescheiden. Dann berichtet er von wöchentlich stattfindenden Übungsabenden, den vielen Lehrgängen, die er zu absolvieren hatte, und den zahlreichen Wettkämpfen. Von den vielen Einsätzen ganz zu schweigen, zu denen die Wahrenholzer Kameraden zwischen fünfzig- und achtzigmal im Jahr aus rücken müssen. Auch bei der Waldbrandkatastrophe von 1975 war Karl-Heinz Scheel dabei und erhielt eine Gedenkmedaille. Weiter berichtet er vom Brand 1983 bei Knesebeck am Volkswagen-Testgelände und dem Übungsplatz der Bundeswehr, wo er ein Tanklöschfahrzeug, das damals noch ohne Lenkhilfe ausgestattet war, zwölf Stunden am Stück fuhr. „Anschließend weiß man, was man getan hat“, umschreibt er die Strapazen knapp. Darüber hinaus hat Karl-Heinz Scheel als Mitglied der Wahrenholzer Freiwilligen Feuerwehr, die eine sogenannte Schwerpunktfeuerwehr ist, auch bei unzähligen technischen Hilfeleistungen in der Umgebung mitgewirkt, darunter viele Verkehrsunfälle mit Toten, Verletzten und Eingeklemmten. „Das war nicht immer leicht. Besonders, wenn Bekannte darunter waren“, gibt er zu. Während solcher Einsätze hätte er seine Gefühle ausschalten können. Erst danach hätten die Gedanken angefangen zu kreisen, berichtet der Oberbrandmeister.

EIN LEBEN FÜR DIE FEUERWEHR

Karl-Heinz Scheel trat mit zehn Jahren in die Jugendfeuerwehr ein und wurde mit 16 Jahren aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Wahrenholz. Der Grundausbildung 1974 folgten diverse technische Lehrgänge unter anderem als Atemschutzgeräteträger, Maschinist und Sprechfunker. Im Jahr 1983 war Karl-Heinz Scheel einer der ersten Feuerwehrleute in der Rettungsleitstelle in Gifhorn. Er durchlief die Karrierestufen eines Feuerwehrmannes bis zum Oberbrandmeister und war Zugführer der Wahrenholzer Gefahrgutgruppe. In den über 50 Jahren seiner Tätigkeit als Feuerwehrmann hat er die Erfahrung gemacht: „Die Technik hat sich rasant weiterentwickelt. Die Grundtätigkeiten eines Feuerwehrmannes sind jedoch die gleichen geblieben.“

Bis vor zwei Jahren arbeitete der gelernte Elektroinstallateur als Projektleiter im Anlagen- und Werkzeugbau bei Volkswagen. Seit 1985 ist Karl-Heinz Scheel mit seiner Frau Rosel verheiratet, hat drei Kinder und einen Enkel. Sein zweites Hobby, die Musik, pflegt er als Mitglied des Wahrenholzer Männergesangvereins und eines neunköpfigen Chores mit Namen „L 286“ (benannt nach der Landstraße, an der alle Chormitglieder wohnen). Hier singt er Stücke der Comedian Harmonists und Schlager und begleitet die Formation manchmal auf seinem Akkordeon. gw