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Gesundheit Ratgeber & Pflege

Fünf goldene Regeln für die Pflege von Angehörigen

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Foto: valenty/123RF

Wer sich um einen Pflegebedürftigen kümmert, hat vielfältige Herausforderungen zu meistern. Die individuelle Situation ist dabei jeweils sehr unterschiedlich. Die Pflege experten der Johanniter­-Unfall-­Hilfe geben mit fünf goldenen Regeln eine allgemeine Orientierung zur wichtigen Aufgabe „Pflege“.1. Eigenständigkeit erhalten und auf Augenhöhe kommunizierenOb Körperpflege, Essen und Trinken oder leichtere Haushaltsarbeiten: Die pflegebedürftige Person sollte so viel wie möglich selber machen. Eigene Aufgaben zu haben hält lebendig, und zugleich werden so die vorhandenen Ressourcen erhalten und gestärkt. Haben Sie Geduld, wenn es etwas länger dauert – Hektik und Unruhe sollten außen vor bleiben. Ein respektvoller Umgang sollte ebenso selbstverständlich sein. Anregungen zu Aktivitäten sollten unter hoher Wertschätzung, immer ermunternd und freundlich gegeben werden.2. Körperpflege als tägliches RitualJeder möchte sich sauber und gepflegt fühlen. Die Körperpflege ist daher ein fester Bestandteil der täglichen Routine – egal in welcher Altersklasse. Zähneputzen nach dem Frühstück und vor dem Schlafengehen ist wichtig. Die Körperpflege kann mit Duschhocker in der Dusche erfolgen oder, bei Bettlägerigkeit, mit dem Waschlappen. Auch gewaschene und frisierte Haare beeinflussen den Wohlfühlfaktor. Gerade bei der Körperpflege ist der Wunsch nach Intimität verständlich. Unterstützen Sie ganz behutsam und lassen Sie den Pflegebedürftigen möglichst viel selber machen. Thematisieren Sie mögliche Schamgefühle in einem offenen Gespräch. 

„So wenig Hilfe wie möglich, aber so viel wie nötig“ lautet die Devise

3. Feste Essenszeiten und genug trinke

Feste Essenszeiten geben dem Tag Struktur und bieten dem Pflegebedürftigen Verlässlichkeit. Achten Sie auf vitamin- und nährstoffreiche Kost – und auf die jeweiligen Vorlieben. Da im Alter das Durstgefühl nachlässt, sollte immer etwas zu trinken in Reichweite stehen – am besten Mineralwasser oder ungesüßter Tee. Leisten Sie dem Pflegebedürftigen Gesellschaft: In angenehmer Atmosphäre macht Essen und Trinken mehr Freude.

4. Mobilität und Aktivität fördern

In Bewegung zu bleiben ist gerade für ältere Menschen äußerst wichtig. Denn schon nach zwei Tagen Bettruhe baut die Muskulatur ab – und ist man erst einmal bettlägerig, ist der Weg zurück auf die Beine äußerst mühsam. Wer zum Aufstehen in der Lage ist, sollte mehrmals am Tag das Bett oder Sofa verlassen – je häufiger, desto besser. Doch auch im Liegen ist Bewegung möglich: Ein tägliches Gymnastikprogramm wirkt belebend für Körper und Geist.

5. Selbstfürsorge: Raum für Erholung schaffen

Wer einen pflegebedürftigen Menschen unterstützt und möglicherweise sogar selbst berufstätig ist, hat wenig Zeit für das eigene Wohlbefinden und kann leicht unter Druck geraten. Doch gerade für die Aufgabe der Pflege ist es wichtig, auch an sich selbst zu denken und Ruhephasen einzuplanen. Schon fünf Minuten bewusste Entspannung können viel bewirken und den Kopf frei machen. Mindestens einmal pro Woche sollte ein größeres Zeitfenster für Yoga, Sport, Meditation oder andere entspannende Aktivitäten reserviert werden.