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Gifhorner Wirtschaftsspiegel 1/2020

Gifhorner Unternehmen gehen mit kreativen Ideen in die Zukunft

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Gifhorns Innenstadt ist nach den ersten Lockerungen zu neuem Leben erwacht. Foto: Beate Ziehres

Not macht bekanntlich erfinderisch. Und so hat das Coronavirus das öffentliche, wirtschaftliche und soziale Leben zwar eine Zeit lang völlig lahmgelegt, doch bei zahlreichen Unternehmen in und um Gifhorn auch zu einer erstaunlichen Kreativität und vielen neuen Geschäftsideen geführt.Mittlerweile werden nun Schritt für Schritt neue Lockerungen umgesetzt und der Lockdown gerät mehr und mehr in den Hintergrund, doch die vergangenen Monate haben deutlich gemacht, mit welcher enormen Dynamik die lokalen Unternehmen auch oder gerade in Krisenzeiten ans Werk gehen können. Denn das Coronavirus hat die gesamte Wirtschaft förmlich auf den Kopf gestellt und zu zahlreichen Neu- und Umstrukturierungen geführt: Restaurants wurden plötzlich zu erfolgreichen Lieferdiensten, der Einzelhandel agierte verstärkt online, um sich neue Märkte zu erschließen oder vorhandene zu stärken, industrielle Betriebe stellten ihre Produktionen auf neue Produkte um und es ergaben sich Unternehmenskooperationen, die noch wenige Monate zuvor schier undenkbar gewesen wären.Auch Wirtschaft, Verwaltung und Politik rückten enger zusammen, schmiedeten Pläne und suchten nach immer wieder neuen Ideen, wie sich bedrohte Existenzen und auch der Wirtschaftsstandort retten lassen.

Erfolgreicher Neustart nach der Krise

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Udo von Ey (rechts) und Martin Ohlendorf blicken trotz Krise optimistisch in die Zukunft. Foto: Beate Ziehres

Gestärkt aus der Krise

Auch Ohlendorf ist sich sicher, dass Gifhorn gestärkt aus der Corona-Krise hervorgehen wird, denn Bürger, Handel, Dienstleister und Gastronomen seien enger zusammengerückt. „Die Verwaltung hat beispielsweise die Geschäftsleute dabei unterstützt, die Voraussetzungen für eine Wiedereröffnung zu erfüllen. Das Zusammenwirken aller ist eine gute Basis, um nach dieser Krise weiter aufeinander zuzugehen und den Lebensraum Innenstadt gemeinsam zu gestalten und genießen zu können“, sagt Ohlendorf. So hatten sich Wista, City Gemeinschaft Gifhorn und die Wirtschaftsvereinigung Gifhorn während des Lockdowns beispielsweise gemeinsam mit unterschiedlichen Aktionen bemüht, die Menschen zu sensibilisieren.

Angefangen bei der Kampagne „Wir sind Gifhorn“ reicht das Spektrum dabei bis hin zu kurzen Videos, in denen unterschiedliche Akteure an die Bürger appellieren, verstärkt lokal einzukaufen. „Bei vielen Leuten verstärkt sich dieses Bewusstsein jetzt. Insofern bin ich sehr zufrieden mit der Kampagne“, sagt von Ey.      

Außergewöhnliche Angebote

So hatte die Wista hat unter anderem eine Online-City geschaffen, die es den Gifhornern ermöglichte, lokal einzukaufen, obwohl die Geschäfte geschlossen bleiben mussten. „Die Fantasie und Tatkraft, mit der die Einzelhändler in der Krise agierten, hat mich wirklich begeistert. Es ist unglaublich, mit wie viel Kreativität sie außergewöhnliche Angebote geschaffen haben“, sagt Ohlendorf. Die Gifhorner wüssten den Einfallsreichtum ihrer Lieblingsgastronomen und -geschäfte zu schätzen und hätten die Serviceangebote gern angenommen. Zusätzlich habe sich Gifhorn anhand von Online- Gutscheinverkäufen für lokale Anbieter als eine der solidarischsten Städte Norddeutschlands erwiesen. Insgesamt habe es derzeit den Anschein, als ob die Kunden noch bewusster einkauften als vor der Corona-Krise. „Sie kommen gezielt, lassen sich gerne beraten und kaufen dann“, sagt von Ey. Sei zu hoffen, dass das auch in Zukunft so bleibt und Gifhorn gestärkt aus der Krise hervorgehe.

Gut besuchter Wochenmarkt

Mittlerweile ist die Wirtschaft nach dem völligen Lockdown zu neuem Leben erwacht, wie auch der Blick in die Gifhorner Innenstadt zeigt: Dort flanieren Passanten die Hygiene- und Abstandsregeln beachtend, halten in den Schaufenstern nach neuesten Trends und Angeboten Ausschau, während in den Cafés, Bistros und Restaurants wieder genussvolle Augenblicke angesagt sind.

„Besonders an den Markttagen ist die Innenstadt sehr gut besucht“, zeigt sich sich Martin Ohlendorf, Geschäftsführer der Wista Gifhorn, erfreut. Und auch Udo von Ey, Vorsitzender der City Gemeinschaft Gifhorn, hat diese Beobachtung gemacht. „Mir ist schon länger aufgefallen, dass unser Wochenmarkt sehr gut frequentiert wird. Nun habe ich das Gefühl, dass die Leute den Markt noch besser annehmen.“

Verwunderlich scheint das nicht. Einkaufsmöglichkeiten im Freien sind in diesem Sommer aufgrund der Corona-Pandemie wahrscheinlich beliebter denn je und die Außengastronomie erlebt einen Boom. „In Gifhorn ist alles sehr großzügig und luftig. Die gewachsenen Strukturen der Stadt erweisen sich jetzt als Standortvorteil“, ist von Ey überzeugt.