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City Magazin Wolfsburg

Judoka Giovanna Scoccimarro vom MTV Vorsfelde: Daumen drücken für Olympia

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© Klaus Müller

Mit fünf Jahren hat Giovanna Scoccimarro ihren beiden älteren Brüdern beim Judotraining zugeschaut. Da hat es „Klick“ gemacht. „Mir hat das Spielerische am Judotraining gefallen. Wir haben geturnt, Purzelbäume geschlagen und viel Neues gelernt“, erinnert sich die heute 23-Jährige an ihre sportlichen Anfänge beim MTV Vorsfelde. „Judo ist für Kinder eine super Beschäftigung“, fügt sie hinzu.

Vorsfelde

Heute ist Giovanna Scoccimarro einmal Weltmeisterin und einmal Europameisterin. Sie hat an vier Weltmeisterschaften teilgenommen und an „vier oder fünf“ Europameisterschaften – so genau zählt sie offensichtlich nicht mehr mit. Seit 2012 ist die Sportlerin im Nationalkader etabliert und dem MTV Vorsfelde bis heute treu geblieben.

„Mir hat das Spielerische am Judotraining gefallen. Wir haben geturnt, Purzelbäume geschlagen und viel Neues gelernt. Judo ist für Kinder eine super Beschäftigung.“

Giovanna Scoccimarro

Ihren jüngsten Erfolg errang die Judoka im Januar: Bei den World Masters in Doha holte sie Bronze.

Es war Scoccimarros erste Medaille bei den World Judo Masters. Dieser Wettkampf sei mit der Weltmeisterschaft zu vergleichen, sagt die Vorsfelderin. „Nur die 36 besten Judosportler der Welt werden zugelassen.“ Um den dritten Platz kämpfte sie gegen die Australierin Aoife Coughlan.

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© IJF

Doch mit den erzielten Erfolgen ist Giovanna Scoccimarro noch nicht zufrieden. Sie will eine der besten Athletinnen Deutschlands werden. „Ich möchte mehr Medaillen gewinnen und große Erfolge einfahren“, sagt die Sportlerin, die mit Herzblut bei der Sache ist. Nun hofft sie sehr, dass die Olympischen Spiele in Japan stattfinden. Schon im vergangenen Jahr hat sie sich für die Wettkämpfe qualifiziert, die nun für Juli und August geplant sind. „Jetzt heißt es für mich, die Leistung zu festigen und mein Ranking zu halten“, sagt sie.

Testen, testen, testen

Obwohl Scoccimarro als Profisportlerin in der Corona-Pandemie insofern privilegiert ist, inzwischen wieder normal trainieren zu dürfen, beklagt sie einen großen Trainingsrückstand. „Gegen Puppen zu kämpfen ist komisch, man gewinnt immer“, schmunzelt sie. Auch internationale Wettkämpfe machen unter den derzeitigen Umständen nicht viel Spaß. „In Doha und bei den anderen Wettkämpfen lebt man jetzt in seiner Blase. Entweder man ist im Hotel oder beim Wettkampf“, so Scoccimarros Erfahrung. Zur Anreise nach Doha wurden zwei negative Tests innerhalb von fünf Tagen gefordert. Bei der Ankunft war ein weiterer Test fällig, ebenso wie Zimmerquarantäne, bis das negative Ergebnis vorlag. Test Nummer vier stand zwei Tage vor dem Wettkampf an und der fünfte vor der Heimreise.

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Giovanna Scoccimarro (in Weiß) in Aktion. © IJF

Technik ist wichtig

Zu Hause in Wolfsburg trainiert die Profisportlerin zweimal täglich und kommt so auf zwölf bis 13 Trainingseinheiten pro Woche. Eine Einheit dauert eineinhalb bis zwei Stunden. Dazu zählen beispielsweise Lauftraining, Krafttraining und Zirkeltraining. „Essentiell ist jedoch das Judotraining. Judo ist eine komplexe Sportart, die Technik ist sehr wichtig. Ich arbeite immer wieder an grundlegenden Techniken und wiederhole sie extrem oft, um sie perfekt hinzukriegen“, beschreibt Giovanna Scoccimarro das Training.

Zwischen den Trainingseinheiten arbeitet die Sportlerin als Kauffrau für Büromanagement bei Volkswagen. „Mein Arbeitgeber unterstützt mich, damit ich Beruf und Sport unter einen Hut bringen kann“, sagt sie. In der knapp bemessenen freien Zeit liest Giovanna Scoccimarro gerne oder sie backt – am liebsten Kuchen. Ihr Lieblingskuchen sei Möhrenkuchen, bekennt sie. (bea)