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„Großer Zuspruch der Verbraucher in den Krisenzeiten“

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Der Kampf um talentierten Nachwuchs ist und bleibt eine große Herausforderung auch für das Bäckerhandwerk. FOTO: ZENTRALVERBAND DES DEUTSCHEN BÄCKERHANDWERKS E.V. / DARIUS RAMAZANI

Die Strukturzahlen des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks für 2020 zeigen, dass die Corona-Pandemie nicht spurlos an den Betrieben vorbeigegangen ist. Die Branche hofft deshalb, in diesem Jahr wieder auf Wachstumskurs gehen zu können.Das Jahr 2020 war aufgrund der Corona-Pandemie in jeder Hinsicht ein Ausnahmejahr, das auch im Bäckerhandwerk Spuren hinterlassen hat. Die positive Entwicklung des deutschen Bäckerhandwerks der vergangenen Jahre konnte erstmals seit fast einem Jahrzehnt nicht fortgeführt werden: Der Umsatz der Branche brach von 15,22 auf nunmehr 14,45 Mrd. Euro ein. Das entspricht einem Verlust von 770 Millionen Euro. Der durchschnittliche Umsatz pro Betrieb ging ebenfalls leicht von 1.451.000 auf 1.419.000 Euro zurück.

Nach schwierigem Coronajahr blickt das Bäckerhandwerk positiv in die Zukunft

„Während der Verkauf von Brot- und Backwaren vornehmlich in wohnortnahen Gebieten florierte, haben vor allem die Betriebe mit geschlossenen Café-Bereichen und mit Filialen an üblicherweise frequenzstarken Orten wie Bahnhöfen und Flughäfen erhebliche Einbußen erlitten“, erklärt Michael Wippler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks. „Das Bäckerhandwerk kommt allerdings im Vergleich zu anderen Branchen dank seiner Systemrelevanz und schnellen Anpassungsgabe sowie der Wirtschaftshilfen der Bundesregierung insgesamt mit einem blauen Auge davon. Vor allem der große Zuspruch der Verbraucher, gerade in Krisenzeiten ihrem lokalen Innungsbäcker die Treue zu halten, hat vielen Betrieben geholfen“, ergänzt Daniel Schneider, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes. In den kommenden Monaten werde sich zeigen, ob die Branche sich wieder erholen und auf Wachstumskurs gehen kann. Gelingen könne dies nur, wenn die Öffnungsperspektiven der Gastro-Betriebe von Dauer sind und das Konsumklima stabil bleibe. „Deutschland braucht ein wirtschaftsfreundliches Klima, um wieder durchstarten zu können“, bringt es Verbandspräsident Michael Wippler auf den Punkt.

Nach wie vor bleibt die Nachwuchsgewinnung ein wichtiges Thema im Bäckerhandwerk, das 2020 insgesamt 13.411 meist jungen Menschen einen Ausbildungsplatz bot. Doch auch bei der Aus- und Weiterbildung hat die Corona-Pandemie deutliche Spuren hinterlassen: Die Zahl der Azubis im Ausbildungsberuf Bäcker sank gegenüber dem Vorjahr um 7,8 Prozent auf 5.152 (Vorjahr: 5.587), im Beruf Bäckereifachverkäufer/-in ging die Anzahl von 9.052 auf nunmehr 8.123, und damit um etwas mehr als 10 Prozent zurück. „Das Thema Nachwuchssicherung hat eine hohe Priorität für die Branche“, resümiert Hauptgeschäftsführer Daniel Schneider. „Mit unserer Ausbildungsoffensive im Rahmen der Kampagne ,Back dir deine Zukunft‘ und der jüngst gestarteten Kampagne ,Sommer der Berufsbildung‘ des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks werde das Thema stärker in den Fokus gerückt werden.“ Das Bäckerhandwerk, fasst Schneider abschließend zusammen, kann damit punkten, in jedem Fall zukunfts- und krisen sichere Jobs zu bieten.