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Kreativ - Durch die Decke denken!

Kreativ - Durch die Decke denken!

Wie Sie mehr Kreativität ins Unternehmen bringen

Was haben ein Kamel auf zwei Beinen und die Erfindung des Apple iPhone gemeinsam? In beiden Fällen wurde um die Ecke und durch die Decke gedacht. Das Ergebnis: je eine weitreichende Innovation. Als Steve Jobs 2007 das erste iPhone vorstellte, gründete sich der Erfolg des Produkts nicht allein auf dem Design und der guten Benutzerführung. Die echte Revolution war, dass die Apple-leute ein Handy quasi in eine haptische Dienstleistung verwandelt hatten. Sie überschritten damit Genre-Grenzen der Computerindustrie, indem sie ein Handy mit einem Computer und einem Musik-Archiv „verheirateten“. Die weitreichenden Innovationsschübe, alleine aufgrund der App-Entwicklungen, sind bekannt. Und das Kamel? Dazu später mehr.Wir bleiben aber bei der Kreativität. Warum ist sie in diesen Zeiten überhaupt so gefragt? Unternehmen werden heute ständig mit sich permanent wandelnden Herausforderungen konfrontiert. In einer „hyperconnected global economy“ ist es normal, dass sich Herausforderungen, Diversität, Komplexität und Markt in hoher Geschwindigkeit verändern. Gewohnte Prozesse und Strukturen geraten ins Wanken, neue Produkte und Angebote sind gefragt. Unter diesen Vorzeichen müssen Unternehmen sich behaupten, um ihre Existenz zu sichern. Ob es dabei um neue Produkte oder Dienstleistungen, um Kostensenkungen in der Produktion oder um die Vereinfachung administrativer Vorgänge geht: Ständig müssen kreative Vorschläge und Ideen für neue Lösungen her. Führungsebene und Mitarbeiter sind aufgerufen, früher oder später ausgetretene Denk-Pfade zu verlassen, um Probleme und Herausforderungen mit frischen Ideen zu lösen, die das Unternehmen voranbringen. Dementsprechend sollten Unternehmen daran interessiert sein, dass ihre Mitarbeiter die kreativen Potenziale ausschöpfen. Wie also lassen sich Unternehmen gestalten, damit sich kreatives Denken optimal entfalten kann? Die gute Nachricht zuerst: Es gibt keine unkreativen Menschen. „Kreativität ist angeboren“, sagt Psychologe und Kreativitätsforscher Professor Siegfried Preiser. Sie kommt uns in der Regel im Laufe der Jahre aber immer mehr abhanden. Studien zum Kreativitätsklima in Unternehmen zeigen, dass es auf vier Faktoren besonders ankommt. Kreativität wird vor allem durch Freiräume gefördert. Im Unternehmen sollte die Möglichkeit bestehen, zu experimentieren und Neues auszuprobieren. Dafür bedarf es einer offenen Fehlerkultur. Das bedeutet, die Einsicht, dass Fehler keine Katastrophe sind, sondern eine exzellente Lerngelegenheit. Neben den Freiräumen und der positiven Fehlerkultur, sagt Preiser „ist auch der Anregungsgehalt der Arbeit wichtig. Wie abwechslungsreich ist eine Tätigkeit? Sind Diskussion und Austausch möglich? Der vierte Punkt ist die zielorientierte oder intrinsische Motivation: Um kreativ eine Aufgabe zu lösen, muss man das Ziel sinnvoll finden und Freude am Weg dorthin haben.“ Und welchen Einfluss hat die Arbeitsumgebung auf die Kreativitätsbereitschaft? Wichtiger als Großraum, Einzelbüro oder einer bestimmten Farbgebung seien Variationsmöglichkeiten, betont Preiser. Das heißt, „dass der Arbeitsplatz auch mal gewechselt werden kann. Ein Mitarbeiter muss sich zurückziehen können, um in Ruhe nachzudenken. Genauso braucht es einen Raum zum Austausch unter Kollegen. Auf diese Weise kann je nach Arbeitsphase die passende Umgebung gewählt werden.“ Neben den angesprochenen spielen weitere Rahmenbedinungen, Faktoren und Kreativitätsmethoden eine Rolle. Wir stellen die wichtigsten auf den folgenden Seiten vor.Zum Schluss, wie versprochen, noch die Sache mit dem Kamel. „Er springt wie ein Kamel auf zwei Beinen“, kommentierte ein amerikanischer Sportreporter spöttisch, als Dick Fosbury, ein junger Hochsprung-Athlet der Ohio State University, sich überraschend für die Olympischen Spiele 1968 in Mexiko qualifizierte. Überraschend, denn an der Highschool war Fosbury als Hochspringer eher Mittelmaß, ihm lag die „Straddle“Technik – also bäuchlings über die Latte – überhaupt nicht. Deshalb nahm er einen anderen Weg, lief als erster Hochspringer in einer seitlichen Kurve an, drehte sich beim Absprung rückwärts zur Matte und schraubte sich in die Höhe. Mit dieser innovativen Technik gewann er die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 1968. Seine anfangs spöttisch belächelte Technik setzte sich in relativ kurzer Zeit durch und ist heute in abgewandelter Form die Standardtechnik im Hochsprung. In diesem Sinne: Seien Sie kreativ!

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Synnovation-Die neue Art der Innovation

- OPEN INNOVATION: Kreative Ökosysteme. Nicht mehr einzelne Firmen, sondern ganze Ökosysteme (Partner, Zulieferer, Allianzen) nutzen Expertenwissen, forschen gemeinsam an neuen Lösungen – und teilen sich am Ende die Profite.

- CUSTOMER CO-CREATION: Innovative Lead-User Prosuming – die Beteiligung der Konsumenten am Design ihrer Produkte – basiert auf dem Expertenwissen des Kunden.

- CREATSOURCING: Smart-Mob-Innovationen: Wie lässt sich die geballte Schwarmintelligenz inklusive Wissenschaftler und Tüftler aus aller Welt aus der Netz-Community anzapfen? Indem man Forschungsfragen und kreative Aufgabenstellungen an Freiwillige im Netz outsourced und Preisgelder für deren Lösung aussetzt.

Das können vorgesetzte tun:

- Klare Aufgabenstellungen formulieren
- Orientierungen geben
- Entscheidungen treffen
- Freiräume und -zeiten für Kreativiät schaffen
- Mitarbeiter ermuntern, neue Wege zu gehen
- Querdenker ernst nehmen
- Teams mischen
- Veranwortung abgeben
- Fehlschläge und Fehler als Lernprozess akzeptieren
- Offen kommunizieren
- kreativitätsfördernde Arbeitsatmosphäre schaffen
- kreative Leistungen wertschätzen

Innovationskultur als Teil der Unternehmenskultur

Studien über die Unternehmenskultur erfolgreicher Unternehmen zeigen, dass die meisten den Wert von Innovation in ihren Unternehmensleitsätzen verankert haben. Typische Merkmale der Innovationskultur erfolgreicher Firmen sind:

- Hoher Stellenwert von Innovationen im Wertesystem
- Identifikation der Manager und der Belegschaft mit den Innovationen
- Zukunftsorientierung und Sensibilität für interne und externe Veränderungen
- Starke Kunden- und Marktorientierung
- Hohe Risikobereitschaft gepaart mit hoher Fehlertoleranz
- Vielfältige Kommunikation und Vernetzung
- Kreativitätsförderndes Führungsverhalten
- Flache Hierarchien und dezentrale Entscheidungsprozesse
- Bearbeitung vieler Aufgaben in Teams

Die Öffnung nach Aussen bringt wesentliche Impulse

Auch außerhalb des Unternehmens gibt es kompetentes Wissen und Problemlösungspotenzial, das in kooperativer und fairer Weise genutzt und weiterentwickelt werden kann. In der Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten, Werbeagenturen oder weiteren Partnern treffen unterschiedliche Disziplinen, Erfahrungen und Arbeitsweisen aufeinander, die kreative Lösungsansätze in sich bergen. Im Vordergrund sollte die Öffnung zur Zielgruppe bzw. zum Kunden stehen. Gerade hier bieten Online-Foren und soziale Netze viel Spielraum, um kreatives Potenzial aufzugreifen und weiterzuentwickeln.