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Gemeinde Sassenburg "Moor & more"

Kunst als Meditation

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Fotos: Nicola Paschinski 

Das Leben ist eine große Leinwand, bemale sie, so bunt du kannst. – Das Zitat des amerikanischen Schauspielers, Komikers und Sängers Danny Kaye scheint sich Tamara Altwig-Wortmann zu Herzen genommen zu haben. Seit mehr als 30 Jahren entstehen in ihrem Privatatelier in Westerbeck bunte Acrylgemälde und Objekte aus Ton.An manchem Tag taucht die Westerbeckerin, die nach eigener Aussage nur allzugern unter Menschen ist und Geselligkeit liebt, regelrecht ab und zieht sich in das kleine zauberhafte Atelier im Schwedenhaus-Stil zurück, dass ihr Ehemann ihr zum 50. Geburtstag gezimmert hat. Dort experimentiert sie mit Acrylfarben, Kaffeesatz, Streusand, Seidenpapier und Ton. Unter ihren geschickten Händen und mittels unterschiedlicher Pinsel, Spachtel, Kochlöffel, Messer und Teigrollen entstehen großformatige experimentelle und floral angehauchte Farblandschaften sowie Gartenstecker, Engel und Windlichter aus Ton in Aufbautechnik, Etageren aus Porzellangeschirr und vieles andere mehr.  

Künstlerportrait

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„Wenn ich ins Atelier gehe, weiß ich vorher noch nicht, was entsteht“, erzählt die 58-Jährige. Vielmehr „passieren“ ihre Werke einfach – beispielsweise durch das Arrrangieren unterschiedlicher Farben, durch Inspiration aus dem Alltag, die intuitiv in die Arbeiten der Hobbykünstlerin einfließen. „Bei einem Bild habe ich beispielsweise einfach drauflosgemalt, und während meine Tochter mir über die Schulter schaute, entdeckt sie zwei Engel, die ich vorher noch gar nicht gesehen hatte. Daraufhin habe ich dann angefangen, die Engel mittels Maltechnik herauszuarbeiten.“ Zu sehen waren die Arbeiten der Westerbeckerin bereits in zahlreichen Ausstellungen im Kreis Gifhorn, darüber hinaus hat sie auch schon Mal- und Töpferkurse gegeben.
  

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„Ich hatte schon immer kreatives Potenzial in mir“, erinnert sich die 58-Jährige. „Aber erst durch meinen Beruf als Kinderpflegerin in der Kindertagesstätte, in der ich seit 30 Jahren tätig bin, habe ich meine Neigung vertieft, diverse Malkurse besucht und schließlich auch mit dem Töpfern angefangen.“ Seitdem ist ihre Kreativität ungebrochen – auch nach einem Herzinfarkt vor gut drei Jahren hat sich die zweifache Mutter nicht unterkriegen lassen und ging nach kurzer Kreativpause schließlich mit neuem Elan ins Atelier. Inzwischen hat die Kunst für sie neben dem Ausdruck kreativen Schaffens fast meditativen Charakter: „Sie bedeutet für mich Runterkommen, Ankommen und Entspannen – sie gibt mir einfach sehr viel.“ Deshalb ist die Künstlerin nicht darauf aus, massenweise Kunst zu produzieren, sondern vielmehr geht es ihr um die Freude am Schaffensprozess. Sie ist überzeugt, dass in jedem Menschen kreatives Potenzial schlummert. „Jeder sollte es ausprobieren – und mit einer Portion Selbstvertrauen geht es“, weiß sie aus Erfahrung. (nip)