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Sicherheitswochen - 17. November 2018

Lautes Geheul verjagt Einbrecher

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Bewegungsmelder, Kameras und eine Außensirene können helfen, Einbrecher abzuschrecken. Sie sollten aber gut funktionieren – und selbst ebenfalls sicher sein. FOTO: OTS

Angst vor Altersarmut

Bewegungsmelder, Öffnungssensoren, Kameras und eine Außensirene – damit wollen sich Mieter und Wohnungseigentümer sicherer in ihren eigenen vier Wänden fühlen. Beim Experten kann so eine Installation und vorherige Beratung schon mal schnell bis zu 5000 Euro kosten. Doch es gibt inzwischen auch viele Angebote im Bereich der Do-it-yourself-Alarmanlagen – mit deutlich niedrigerem Preis: Die von der Stiftung Warentest überprüften Produkte zum Selbsteinbau für ein Einfamilienhaus lagen zwischen 417 und 1244 Euro. Wichtig ist, sich zunächst intensiv Gedanken darüber zu machen, an welchem Ort die Anlage installiert wird. Wo und wie würde der Einbrecher versuchen, in die Wohnung einzudringen? Wo sind die Schwachstellen? Türen und Fenster sollten überprüft werden. Wo ist ein Bewegungsmelder sinnvoll? Eins sei schon mal vorab verraten: Wirklich gut schnitt keine der getesteten Anlagen ab. Auch der Testsieger, die Abus-Smartvest-Funk-Alarmanlage für insgesamt 886 Euro, kam nicht über „befriedigend“ (3,1) hinaus. Alle Einbruchsversuche scheiterten zwar, die Anlage reagierte zuverlässig. Doch: Wenn der Einbrecher einmal im Haus ist, dann kann er die Anlage einfach von der Wand nehmen und abschalten. Daher sollte der Käufer die Anlage gut versteckt einbauen und obendrein mit Bewegungsmeldern sichern.

Selbst gemacht ist günstiger. Doch welche Alarmanlagen zum Selbsteinbau lohnen sich?

Für die Überprüfung versetzten sich die Experten der Stiftung Warentest in die Lage von Einbrechern und versuchten, die Alarmanlage auszutricksen oder zu sabotieren. Das gelang im Test sehr einfach bei dem Modell Protect 9661 der Marke Olympia für günstige 417 Euro. Die Anlage zeigte gleich mehrere Sicherheitslücken. Die Außensirene und die Bewegungsmelder ließen sich zudem einfach entfernen, ohne dabei den Alarm auszulösen. Auch Kabel konnten gezogen sowie die Batterien entfernt werden – entsprechend vernichtend fiel das Urteil der Tester aus: „mangelhaft“ (5,0). Stecker ziehen, dann ist die Anlage tot – grundsätzlich keine sichere Lösung, befanden die Experten, dennoch trat dieses Problem im Test immer wieder auf. Überprüft wurde auch ein Produkt, das nicht nur Alarm auslösen kann, sondern gleich das ganze Zuhause steuert.

Eine grundlegende Entscheidung müssen Käufer beim Kauf fällen. Soll die Sirene laut heulen und damit den Einbrecher verjagen oder soll ein stiller Alarm ausgelöst werden, der dann einen Hinweis aufs Smartphone sendet?

Auf test.de gibt es den kompletten Bericht (kostenpflichtig).

Angst vor Altersarmut

Sicherheitsfragen Dirk von der Heide

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Wie Umfragen aus den vergangenen Jahren zeigen, haben viele Menschen Angst davor, im Alter arm zu sein. Nach dem letzten Armuts- und Reichtumsbericht sehen zwei Drittel der Deutschen hier ein hohes oder sehr hohes Risiko. Aber sind diese Ängste in diesem Maße begründet? Wenn man sich die Zahl derjenigen anschaut, die heute im Alter Grundsicherung beziehen und damit staatliche Hilfe bekommen, sicherlich nicht.

Rund 3 Prozent der über 65-Jährigen erhalten heute Grundsicherung, weil sie nicht über ein ausreichendes Einkommen verfügen. Allerdings wird ihr Anteil voraussichtlich steigen – nach einer von der Rentenversicherung in Auftrag gegebenen Studie bis 2030 auf bis zu 5,5 Prozent. Das heißt aber auch: Mehr als 94 Prozent der künftigen Rentnergeneration verfügen über so viel Einkommen, dass sie keine ergänzende Grundsicherung beziehen müssen.

Dennoch sollte man früh Schritte unternehmen, um eine Absicherung im Alter sicherzustellen. Dabei sollte man sich vor allem auf die Gruppen konzentrieren, bei denen schon heute das Risiko, im Alter auf Grundsicherung angewiesen zu sein, höher ist als im Durchschnitt. Bei der Risikogruppe der Erwerbsminderungsrentner hat es bereits deutliche Verbesserungen gegeben, weitere sind geplant.

Im Blick behalten sollte man aber auch, dass die Menschen bereits im Erwerbsleben ein ausreichendes Einkommen haben und so auch Rentenansprüche erwerben, die Armut im Alter verhindern. Hier sind mit der Einführung des Mindestlohns und der Versicherungspflicht für Minijobs bereits Schritte unternommen worden.

Dirk von der Heide ist Sprecher der Deutschen Rentenversicherung Bund in Berlin.

Offene Fenster sind eine Einladung

Einbruchschutz lässt sich auch bei älteren Modellen leicht nachrüsten

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Aufhebeln mit der Brechstange: Viele Fenster lassen sich mit einfachen Werkzeugen öffnen. 
FOTO: HENNING KAISER/DPA

Von Katja Fischer

Wann war im Haus das letzte Mal ein Fenster länger auf, ohne dass jemand im Raum war? Jetzt etwa? Das passiert jedem mal, ist aber für einen Einbrecher auf Erkundungstour die Gelegenheit – egal ob jemand da oder das Haus leer ist. Es lohnt sich, nachzurüsten. Zu den beliebtesten Einstiegswegen ins Haus für Einbrecher zählen die Fenster. Oftmals stehen die Fenster schon offen, sind gekippt und haben dazu noch Aufstiegshilfen wie Mülltonnen oder Leitern direkt davor stehen. Für Täter ist das die perfekte Einladung.

Daher lautet der wichtigste Rat von Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention in Stuttgart, zur besseren Sicherung von Wohnraum gegen Einbrecher auch: „Verschließen Sie Fenster, Balkon- und Terrassentüren, auch wenn Sie nur kurz weggehen. Aber schließen Sie tagsüber nicht die Rollläden, denn das signalisiert den Dieben geradezu, dass niemand im Haus ist.“

Aber ebenso wichtig wie diese Verhaltensregeln ist die technische Sicherung. „Die üblichen Fensterkonstruktionen bieten keinen Schutz“, sagt Schmidt. „Sie lassen sich mit einfachen Werkzeugen öffnen.“ Daher kommen im Neubau heute oftmals schon direkt einbruchhemmende Fenster und Fenstertüren zum Einsatz. Sie lassen sich aber auch nachrüsten.

Einbruchhemmende Fenster werden in sieben Widerstandsklassen von RC 1 N bis RC 6 eingeteilt, wobei letztere die höchste ist. Uneingeschränkt für den Privatgebrauch empfehlenswert sind aus Sicht der Initiative K-Einbruch von Polizei und Wirtschaft Fenster ab Klasse RC 2. Gleichwertig sind Fenster, die nach der bis September 2011 gültigen Vornorm geprüft wurden, der DIN V ENV 1627. Solche Modelle haben zusätzlich mehrere Pilzkopfzapfen am innen liegenden Beschlag, die beim Schließen in mit dem Rahmen verschraubte Stahlschließbleche greifen.

Will man Fenster weiterhin gekippt offen lassen, können auch Gitter nachgerüstet werden, am besten mit Widerstandsklasse RC 2. Für Kellerfenster sind fest stehende Gitter, abschließbare Fenstergitter oder eine vorgelegte Riegelstange gute Lösungen.

Sicherheit fürs Smartphone

Smarte  Gadgets

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Die Sicherheits-Apps für Android-Geräte bieten ein Paket, das neben dem Virenscanner weitere Funktionen beinhaltet. Apple-Nutzer haben es da etwas leichter, da einige Funktionen, wie das automatische Anlegen von Back-ups oder eine Kindersicherung, auf dem iPhone vorinstalliert sind. Sicherheits-Apps gibt es auch im App Store, mit denen man etwa das Gerät orten oder öffentliche WLAN-Verbindungen überprüfen kann. Wer sich während des Autofahrens vor sich selbst schützen will, installiert eine App, die Handyfunktionen vorübergehend blockiert oder einschränkt.

Zukünftige Schlüsselrolle: Alexa, die Assistenzsoftware von Amazon, soll zukünftig nicht nur das Zuhause vernetzen. Fernseher anschalten, Licht ausmachen, Rollläden runterfahren oder Musik abspielen – Alexa kann das alles schon jetzt auf Befehl. Sie soll künftig auch eine Alarmanlage haben.