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Samtgemeinde Boldecker Land

Mit Power dem demografischen Wandel trotzen

Mit Power dem demografischen Wandel trotzen

Die Zeit, den demografischen Wandel als Stimmung machendes Bedrohungsszenario abtun zu können, ist vorbei. Die Zahlen, dass der Anteil der bis 18-Jährigen in der deutschen Bevölkerung 1970 noch bei rund 30 Prozent lag und bis 2015 auf 17,1 Prozent gesunken ist, sind gesichert. Dass sie real und in der Wirklichkeit angekommen sind, bestätigen Vereine und Organisationen anhand ihrer Nachwuchsentwicklung. Betroffen sind inzwischen auch die Jugendfußballmannschaften in den Gemeinden des Boldecker Landes. Verantwortliche der Stammvereine und der Spielgemeinschaften befürchteten, dass die Jugendmannschaften der sechs Vereine personell immer weiter erodieren und der Spielbetrieb nach und nach einbricht.

Durch den JFV ist der Jugendfussball in der Samtgemeinde bestens aufgestellt


So entstand die Idee, den Jugendförderverein Boldecker Land e. V. (JFV) zu gründen, um der Jugendarbeit in der Samtgemeinde ein solides Fundament zu geben. „Zur Vereinsgründung ist es gekommen, weil in den beiden Jugendspielgemeinschaften Tappenbeck, Jembke, Barwedel und Weyhausen, Osloß, Bokensdorf nicht mehr alle Altersstufen mit Mannschaften besetzt werden konnten. Leider sind dadurch auch immer wieder Jugendspieler aus ihren Stammvereinen abgewandert und es hat auch Interessenkonflikte gegeben. Mit der Gründung des Jugendfördervereins wollten die beteiligten Vereine alle Altersstufen besetzen und allen Jugendspielern die Möglichkeit bieten, in dem Alter entsprechenden Mannschaften Fußball zu spielen“, erklärt Oliver Hanke, Vorsitzender des JFV, die Entwicklung.

NEUE STRUKTUR IM JUGENDFUSSBALL

Seit der Spielzeit 2013/2014 geht der Jugendfußball im Boldecker Land diesen neuen Weg. Spielen können in dem Verein alle Kinder und Jugendlichen, die in einem der sechs Stammvereine oder im JFV Boldecker Land Mitglied sind. Inzwischen zählt der Verein 230 Spielerinnen und Spieler in aktuell 16 Mannschaften – von der G-Jugend, also von den Fünf- bis Sechsjährigen, bis zur A-Jugend der bis 18-Jährigen. Außerdem konnte der JFV in dieser Saison erstmalig auch ein weibliches Team in der D-Jugend und eines in der E-Jugend melden.

„Wir würden uns über Sponsoren freuen, die unterstützen wollen, was wir dem Nachwuchs bieten.“

Für das sportliche Vorankommen der JFV-Spielerinnen und -Spieler sorgen 26 ehrenamtliche Trainer. „26 Trainer – das klingt viel. Doch ich merke es an mir: Neben meiner Vorstandsarbeit trainiere ich die G-Jugend und ein Mädchen-Team. Da kommen eine Menge Stunden pro Woche zusammen. Deshalb freue ich mich immer wieder, wenn ehemalige Spieler aus der Jugend oder Trainer von unserem Angebot, den Trainerschein zu erwerben, Gebrauch machen. Unser Verein erstattet nach Möglichkeit die Kosten dieser Ausbildung. Aber auch Trainer, die von außerhalb zu uns stoßen, sind jederzeit herzlich willkommen“, betont Oliver Hanke. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit einer Schiedsrichterausbildung. Bereits neun aktive oder ehemalige JFV-Spieler sind als Unparteiische ausgebildet worden.

VORBILDLICHER EINSATZ DER EHRENAMTLICHEN

Dem großen ehrenamtlichen Engagement seines Vorstands und seiner Trainer verdankt der JFV, dass er sich in den fünf Jahren seines Bestehens in der Kreis- und Bezirksliga durch Siege in wichtigen Spielen einen Namen gemacht hat. Um aber nachhaltig auf Erfolgskurs zu sein, bedarf es mehr als der Spenden und Monatsbeiträge der Mitglieder. „Wir würden uns über Sponsoren freuen, die unterstützen wollen, was wir dem Nachwuchs bieten: Kinder und Jugendliche können in unserem Fußballverein lernen, dass alle an einem Strang ziehen müssen, um etwas zu erreichen; dass Zusammenhalt, Teamgeist und Fairness wichtige Werte sind, die es zu leben gilt, und dass man an den sportlichen Herausforderungen wachsen kann und so mehr Selbstvertrauen entsteht“, erklärt Oliver Hanke das Wertesystem des Fußballvereins.

Zusammenhalt, Teamgeist und Fairness sind wichtige Werte

Denkbar sei zum Bespiel die Kostenübernahme für jemanden, der ein Freiwilliges Soziales Jahr im JFV leisten will. „Durch Spenden waren wir im vergangenen Jahr in der Lage, einen FSJler zu beschäftigen – was eine enorme Hilfe für uns war. Er konnte für uns in den Grundschulen der Samtgemeinde ein Sportangebot betreuen, das für uns Trainer durch unsere Arbeitszeiten nicht möglich war. Die Kosten von rund 6.000 Euro für ein Jahr sind für den Verein zu viel Geld, aber vielleicht findet sich ja ein Sponsor, vielleicht ja sogar die Samtgemeinde, um diese Kosten zu übernehmen“, überlegt der JFV-Vorsitzende. Die Argumente, die dafür sprechen, liegen auf der Hand.

Schließlich gewinnt die soziale Bedeutung, die dieser Sportverein besonders für die Jugendlichen hat, im Gemeinwesen der Samtgemeinde zunehmend an Bedeutung. Aber die vielfältigen Aufgaben in dem JFV Boldecker Land können nicht ausschließlich von den Verantwortlichen der Jugendmannschaften allein getragen werden. Hier ist die Mithilfe und Unterstützung aller gefragt. (jv)

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Kicken fürs Leben: Der JFV vermittelt schon den Jüngsten, was Fairplay und Teamgeist sind. Foto: JFV