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25 Jahre Caritas-Mittagstisch!

Mittagstisch der Caritas – mehr als eine warme Mahlzeit

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Barbara-Maria Cromberg weiß: Die Spanne zwischen Arm und Reich in Wolfsburg ist groß. Photowerk

Daten und Zahlen

Was gibt es morgen zu essen? Diese Frage kennt fast jeder. Sie resultiert aus dem Luxus des breiten Angebots an zur Verfügung stehenden Lebensmitteln. Wenn aber existentielle Nöte die Antwort dieser Frage bestimmen oder gar offen lassen, sieht die Sache anders aus. „Viele Wolfsburger können sich nicht vorstellen, dass es in einer wirtschaftlich florierenden Stadt wie Wolfsburg auch Menschen gibt, denen es nicht so gut geht“, weiß Barbara-Maria Cromberg, Vorstandsvorsitzende der Caritas Wolfsburg. Fakt ist: Die Spanne zwischen Arm und Reich ist groß. In der Stadt Wolfsburg gibt es viele Menschen, bei denen das Geld einfach nicht reicht. Zur Linderung dieser Not gibt es den Mittagstisch der Caritas – und das seit 25 Jahren.Inspiriert durch die Worte von Mutter Theresa „Kennt ihr die Armen eurer Stadt“, initiierte Prälat Heinrich Günther, damaliger Dechant der katholischen Wolfsburger Kirchengemeinden, am 19. November 1995 die Einrichtung eines Mittagstisches für Obdachlose und Bedürftige. Es fanden sich schnell Ehrenamtliche, die die Einrichtung unterstützen wollten. Nach einem konstituierenden Gespräch nahm man Kontakt mit der damals schon existierenden Göttinger Tafel auf und holte sich Anregungen und Tipps. Am 21. Dezember 1995 war es dann soweit: Der Caritas Mittagstisch nahm seine Arbeit auf.

Seit 25 Jahren ist die Einrichtung eine Anlaufstelle für Bedürftige und ein Ort der Nächstenliebe

Genau so spontan wie die Idee waren die Anfänge der Initiative. Es wurde viel improvisiert, Lebensmittelspenden mit privaten-Autos eingesammelt, Töpfe und notwendiges Geschirr brachten die ehrenamtlichen Helfer von zuhause mit. Von Anfang an ging es darum, Obdachlosen und bedürftigen Menschen – vor allem in der kalten Jahreszeit – eine warme Mahlzeit anzubieten.

Zunächst wurden ausschließlich in den Wintermonaten warme Mahlzeiten ausgegeben. In den Folgejahren wurde aber bald klar, dass es zusätzlich großen Bedarf für die ganzjährige Ausgabe von Lebensmitteln zur Selbstzubereitung gab. Und so wurde der Mittagstisch um die Lebensmittelausgabe erweitert. Zu Beginn als temporär befristete Initiative geplant, war aufgrund des spürbar großen Zuspruchs bald nach der ersten Saison klar, dass andauernder Bedarf bestand. Die Leitung und Koordination des Caritas Mittagstisches übernahm damals Käthe Schmidt, soziales Vorsfelder „Urgestein“ und Gründungsmitglied. In gemeinsamer Anstrengung konnte der Mittagstisch von nun an Jahr für Jahr realisiert werden.

Das Angebot besteht bis heute. Der Bedarf ist nach wie vor da. So werden die warmen Mahlzeiten dreimal pro Woche in den Monaten von November bis März – jeweils montags, mittwochs und freitags – ausgegeben. „Pro Tag werden 20 bis 25 Essen verteilt“, weiß Cromberg. Darüber hinaus werden dienstags und donnerstags ganzjährig Lebensmittelpakete ausgegeben.

Senioren, Hartz-4-Empfänger, Alleinerziehende – sie alle reihten sich ein, um die warme Mahlzeit gegen einen kleinen Obolus in Empfang zu nehmen. Doch der Mittagstisch ist mehr als reine Nahrungsaufnahme. Er ist für viele Menschen zur festen Anlaufstelle geworden. Hier ist man in Gesellschaft, man kennt sich, ist nicht allein. Gerade die Gemeinschaft, die Gespräche machen die Initiative aus. Doch wegen Corona geht derzeit beides nicht. Deshalb gibt es eine „To Go“-Variante: Das frisch gekochte Essen wird in Schalen verpackt und draußen vor der Tür verteilt. Für zuhause. Das gemeinsame Essen im Bonifatiushaus entfällt – wegen der Ansteckungsgefahr.

Der Mittagstisch der Caritas finanziert sich ausschließlich durch Spenden Unternehmen und Privatpersonen. Für den reibungslosen Ablauf sorgen aktuell rund 60 ehrenamtliche Helfer. Sie sind mit vollem Eifer dabei – aus christlicher Überzeugung, aus Nächstenliebe, weil sie Zeit haben. „Das gemeinsame Helfen verbindet Menschen jeden Alters, jeder Herkunft, jeden Geschlechts und jeder Religion“, erklärt Cromberg. „Der soziale Zusammenhalt ist großartig – und das ist eine besonders schöne Erfahrung für alle.“

Grußwort

25 Jahre Caritas Mittagstisch – ein Grund zum Feiern und ein Grund zur Dankbarkeit! In den vergangenen 25 Jahren wurden viele 10.000 Mittagessen gekocht und an bedürftige Menschen verteilt. Außerdem konnten viele Tonnen Lebensmittel an Wolfsburger Bürger*innen weiter gegeben werden. Unzählige Gespräche wurden geführt, Mitmenschen wurden getröstet und ermutigt. Hinter all diesen Zahlen verstecken sich menschliche Schicksale, die in der Stadt mit dem höchsten Durchschnittseinkommen Deutschlands oft nicht vermutet werden. Der Caritas-Mittagstisch ist ein offensichtlicher Beleg dafür, dass es auch in unserer Stadt materielle und seelische Not gibt. Er steht dafür, diese Not mit einem langen Atem tatkräftig und ideenreich zu lindern. Unterstützt von den katholischen Pfarrgemeinden und getragen vom Caritasverband ist der Mittagstisch zu einer verlässlichen Anlaufstelle in unserer sozialen Landschaft geworden. Den vielen Ehrenamtlichen dieser Einrichtung ist es zu verdanken, dass der Mittagstisch von einer guten Idee zu einer bekannten und geschätzten Institution in Wolfsburg geworden ist. Sie können stolz auf das sein, was sie in den vergangenen Jahren möglich gemacht und erreicht haben. Mit einem großen Herzen und anpackenden Händen haben sie Großartiges geleistet.

Thomas Hoffmann, Pfarrer

Daten und Zahlen

In 25 Jahren wurden 195.485 warme Mahlzeiten gekocht und 79.331 Lebensmittelpakete verteilt. Aktuell werden jährlich durchschnittlich 2000 warme Mahlzeiten und 4000 Lebensmittelpakete ausgegeben.

Spendenkonto: Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg
IBAN DE 96 2695 1311 0025 6126 64
BIC NOLADE21GFW