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City Magazin Wolfsburg - Herbst 2018

Motto mit Tradition: „Schenke Leben – spende Blut!“

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Wohlfühlatmosphäre beim DRK-Blutspendetermin. Jubilaren wird immer mit Präsenten für ihre selbstlosen Spenden gedankt. © Mike Vogelsang, Roland Hermstein, Lev Dolgachov/123RF

How to be a hero? Wie wird man zum Held? Von Gerhard und Anni Kupka, die seit fast 50 Jahren federführend die Blustspende-Aktionen des DRK-Ortsvereins Vorsfelde organisieren, kommt die Antwort prompt wie aus einem Munde: „Schenke Leben, spende Blut!“ Die vier Worte sagen klipp und klar, was zählt, worauf es ankommt, und wofür sie sich mit etwa 20 gleichgesinnten Frauen und Männern seit langer Zeit unentwegt ehrenamtlich im DRK-Ortsverein der Eberstadt engagieren.

Vor Ort in Vorsfelde

Pro Tag werden in deutschen Kliniken etwa 15 000 Blutspenden zur Behandlung von Patientinnen und Patienten benötigt. Rund 80 Prozent der Menschen brauchen mindestens einmal in ihrem Leben fremdes Blut oder daraus erzeugte Produkte. Sechs regionale DRK-Blutspendedienste mit mehr als 3800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wie Ärzten, Krankenschwestern, Chemikern, Biologen, Rettungsassistenten, Laborkräften, Technikern und Verwaltungsfachleuten übernehmen mit ihren Instituten und Zentren für Transfusionsmedizin die bundesweite Versorgung der Patienten und führen jährlich über 43 000 Blutspendetermine durch.

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Ehrenamtlich aktiv im DRK-Ortsverein

„Ohne die tatkräftige Unterstützung von mehr als 200 000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes wäre das nie und nimmer zu bewältigen“, weiß Gerhard Kupka. Deshalb nimmt sich der 76-jährige Vorsfelder zusammen mit seiner 73-jährigen Ehefrau Anni seit Jahrzehnten bis heute nicht nur selbst in die Pflicht, sondern motiviert unablässig einen ganzen Stamm langjähriger Aktiver seines Ortsvereins immer wieder neu zur Mithilfe. Auch aus der sechsköpfigen Vorsfelder Jugend-Rot-Kreuz-Gruppe um Florian Bullermann haben sich bereits vier junge Leute unter 20 Jahren der guten Sache verschrieben und sind bei den aufwändigen Vorbereitungen der Blutspendetermine, ihrer Durchführung und personellen Begleitung bis hin zum Abbau mit dabei.

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Gerhard und Anni Kupka

Jahrzehntelanges Engagement

„Aktivistin der ersten Stunde war die unvergessene Käthe Schmidt, die schon 1962 begann, regelmäßige Blutspendetermine in Vorsfelde zu planen, zu organisieren und durchzuführen. Umso bewundernswerter ist das jahrzentelange Engagement der vielen fleißigen Ehrenamtlichen im DRK-Ortsverein Vorsfelde, die um Anni und Gerhard Kupka über die Jahrzehnte hinweg bis heute in engster Zusammenarbeit mit dem DRK-Blutspendedienst Springe jährlich neun Blutspende-Termine vor Ort in der Eberstadt und darüber hinaus zwei Termine bei McDonald’s organisieren und durchführen“, lobt Ortsbürgermeister Günter Lach. Er weiß, dass bei einem solchen Pensum von allen Aktiven viel Privates zurückgestellt wird, um alle Termine zu halten und betont: „Das ist heutzutage keineswegs Selbstverständlichkeit. Deshalb wurde das Ehepaar Kupka auch mit einer besonderen Vorsfelder Ehrung, der Carl-Grete-Medaille, ausgezeichnet. Doch auch allen anderen Helferinnen und Helfern gebührt bei jedem Einsatz stets aufs Neue größte Anerkennung.“

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In Vorsfelde folgen ca. 200 Personen regelmäßig den Aufrufen zur Blutspende.

Obwohl es in Deutschland knapp 1,7 Millionen aktive Blutspender gibt, die auf den Blutspendeterminen aus Nächstenliebe für das Leben anderer Menschen und das Gemeinwohl eintreten, täuscht diese Zahl doch leicht über eines hinweg: In Deutschland könnten 33 Prozent aller Menschen Blut spenden. In der Realität tun es aber nur circa drei Prozent. „In Vorsfelde kommen von 12 786 Einwohnern nur zwei Prozent regelmäßig zur Blutspende – wobei mancher sicher auch an anderer Stelle, zum Beispiel am Arbeitsplatz, an Blutspendeaktionen teilnimmt“, erklärt Gerhard Kupka.

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Gerhard Kupka (r.) ist seit Jahrzehnten unermüdlich im DRK Vorsfelde aktiv.

Umso wichtiger ist die Pflege des Vorsfelder Spenderstammes von circa 200 Personen. Sie alle sollen sich wohl- und wertgeschätzt fühlen. Deshalb gibt es vor jedem Blutspendetermin viel zu tun. „Etwa vier Wochen im Voraus ist an die Heidgartenschule, mit der wir seit etwa zehn Jahren bestens kooperieren, ein Antrag zu richten. Immerhin: Die Schule stellt für unsere gute Sache jeweils zwei Klassenzimmer, den Flur und die Aula zur Verfügung. Ein Klassenzimmer wird dann von uns als Küche, eines als Speiseraum umfunktioniert, in dem wir bis zu 28 Spenderinnen und Spender bewirten können. Die Anmeldungen finden im Flur statt, während die Aula der Ort ist, an dem in angenehmer Atmosphäre die eigentlichen Blutspenden stattfinden können. Und selbstverständlich muss nach jedem Termin von uns wieder überall klar Schiff gemacht und alles in seinen Ausgangszustand zurückversetzt werden. Das versteht sich von selbst“, erzählt Kupka.

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Jährlich laden die Kupkas Rollstuhlfahrer aus dem DRK-Seniorenheim zur Gartenparty ein.

Seine Frau Anni bekräftigt: „Auch wenn wir dringend Nachwuchs aus jüngeren Jahrgängen benötigen und längst auf der Suche nach geeigneten Nachfolgern für uns ausschauen, sind wir Ehrenamtlichen natürlich ein eingespieltes Team, in dem sich ein Motto bewährt: Viele Hände machen der Arbeit ein schnelles Ende.“ Dabei denkt Anni Kupka an mindestens 160 bis 190 Brötchen, die mit Butter geschmiert und leckeren Zutaten belegt werden müssen. „Ob Marmelade, Mett, Käse, Wurst oder Matjes – zwölf verschiedene Angebote sind bei uns Standard. Außerdem bieten wir Joghurt, Äpfel und eine ansprechende Getränkeauswahl von Wasser über Schorle und Cola bis hin zu Kaffee und Tee an“, freut sich Gerhard Kupka und weiß: Die Blutspenderinnen und -spender sind davon angetan und begeistert.

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Der nächste DRK-Blutspendetermin in der Heidgartenschule Vorsfelde findet am 5. Oktober von 11 bis 19.30 Uhr statt.

Dank für Jubilare, Motivation für Neue

Darüber hinaus erhalten alle regelmäßigen Spender ab ihrer zehnten Blutspende in fünfer Schritten eine Auszeichnung. Zur 100. Blutspende wird ihnen ein opulenter Präsentkorb überreicht. Und auch Erstspender dürfen sich über eine kleine besondere Aufmerksamkeit freuen. Gerhard Kupka: „Über zu erwartende Jubilare erhalten wir immer rechtzeitig vor dem nächsten Blutspendetermin vom Blutspendeteam Springe eine kurze Info. Wir erfragen dann telefonisch, ob der oder die Betreffende auch tatsächlich zum Blutspendetag kommt, und können seinen Empfang entsprechend vorbereiten. Das ist ganz wichtig und funktioniert wie am Schnürchen. Bei unserem jüngsten Termin konnten wir zum Beispiel einen Spender für seine 180. Blutspende ehren. Das war natürlich was ganz Besonderes. Aber mit solchen Gesten wollen wir einerseits Danke sagen, andererseits auch neue potenzielle Spenderinnen und Spender motivieren und ermuntern, sich vertrauensvoll unserer guten Sache zu stellen.“

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Die Kupkas sind stadtbekannt und beliebt

Dass Anni und Gerhard Kupka wegen ihres sozialen Engagements im DRK-Ortsverein Vorsfelde stadtbekannt sind, liegt auf der Hand. Doch stadtbekannt reicht längst nicht mehr aus. Besser trifft es das Wort: beliebt! So folgen etwa 30 bis 35 ältere Menschen im Rollstuhl aus dem DRK-Seniorenheim Vorsfelde nur zu gern der herzlichen Einladung zur alljährlichen Gartenparty zu Hause bei den Kupkas. Der DRK-Shuttle sorgt für eine komfortable Beförderung der Senioren. Und mit Unterstützung weiterer Helferinnen und Helfer vom Deutschen Roten Kreuz wird in zwei Festzelten bei Kaffee und Kuchen, deftigen Grillspezialitäten, frischen Salaten und musikalischer Unterhaltung durch die Drömlingsänger der guten Laune gefrönt. (bc)