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Die eigenen 4 Wände

Neues Jahr, neue Förderung

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Das neue Jahr hält einige Neuerungen für Bauherren und Immobilienbesitzer bereit. Foto: Bausparkasse Schwäbisch Hall

Besser heizen mit weniger Holz

Seit 1. Januar gibt es neue Regeln bei Förderungen und Fristen, die Hauseigentümer und Bauherren kennen sollten. Schwäbisch Hall-Experte Ralf Oberländer nennt die zentralen Neuerungen für Immobilienbesitzer.Steuervergünstigung für energetische SanierungenWer als Hauseigentümer das Klima schont, wird zusätzlich belohnt: Maßnahmen für eine bessere Energieeffizienz und das Heizen mit erneuerbaren Energien werden auch steuerlich gefördert. Davon profitiert, wer etwa die alte Heizung austauscht, neue Fenster einbaut oder Dach, Keller und Außenwände dämmt. Auch Kosten für Energieberater sollen künftig als Aufwendungen für energetische Maßnahmen gelten. 20 Prozent der Ausgaben, maximal aber 40.000 Euro können über drei Jahre verteilt steuerlich abgezogen werden. Die Voraussetzungen: Es handelt sich um selbstgenutztes Wohneigentum und die Immobilie ist mindestens zehn Jahre alt. „Zusätzlich können Eigentümer weiterhin von den etablierten Förderprogrammen für energetische Sanierungen profitieren, etwa von der KfW“, weiß Schwäbisch Hall-Experte Ralf Oberländer.

Das ändert sich 2020 für Bauherren und Immobilienbesitzer

Abwrackprämie für die Ölheizung

Wer seine alte Ölheizung durch ein klimaschonendes Modell ersetzt, zum Beispiel eine Luft-Wärmepumpe oder eine Holz-Pelletheizung, erhält eine Förderung vom Bund. Derzeit laufen in Deutschland rund 5,6 Mio. Heizanlagen mit Öl, das ist jede vierte Heizung.

Die Anschaffung einer Heizanlage, die erneuerbare Energieformen nutzt, zahlt sich nicht nur wegen der sogenannten Abwrackprämie aus: Ab 2021 muss der CO2-Ausstoß fossiler Brennstoffe über Zertifikate kompensiert werden. Der Preis pro Tonne CO2 soll bei 25 Euro liegen und in den Folgejahren weiter ansteigen. Er wird auf den Öl- und Gaspreis umgelegt. Laut einer Berechnung der TU Dortmund erhöhen sich dadurch die Heizkosten für eine durchschnittliche Wohnung mit 70 Quadratmetern auf 134 Euro.

Baukindergeld: Förderung noch bis Ende 2020

Das Baukindergeld fördert Familien, die selbst in ihre erste eigene Immobilie einziehen: Förderberechtigte Eltern können von der KfW-Bank über zehn Jahre verteilt insgesamt 12.000 Euro pro Kind für den Erwerb von Wohneigentum erhalten. Achtung: Wer den Zuschuss erhalten will, muss den Kaufvertrag bis Ende 2020 beim Notar unterzeichnet haben.

Austauschpflicht für den Kamin

Ältere Kamine müssen bis Ende 2020 ausgetauscht werden. Das sieht die erste Bundesimmissionsschutzverordnung vor. Öfen mit Baujahr 1994 und älter müssen Ende 2020 stillgelegt oder nachgerüstet werden. Hintergrund ist das Gesundheitsrisiko durch die Feinstaubbelastung. „Bei Fragen zur Nachrüstung ihrer Kaminöfen sind die Schornsteinfeger für Hauseigentümer die richtige Adresse“, sagt Oberländer.

Besser heizen mit weniger Holz

Moderne Kaminöfen sollten auch von der Größe her auf den Raum abgestimmt sein

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Ein Kaminofen muss nicht nur optisch passen, sondern auch richtig dimensioniert sein. Foto: Hwam/BHW Bausparkasse

Besser heizen mit weniger Holz Alte Kamin- und Kachelöfen sind beliebt, aber selten gut fürs Klima. Öfen, die vor 1995 eingebaut wurden und zu viele Schadstoffe ausstoßen, müssen daher bis Ende 2020 stillgelegt, nachgerüstet oder ersetzt werden. Schätzungen zufolge betrifft dies ungefähr zwei Millionen der rund zwölf Millionen Geräte in Deutschland.

Austauschen oder nicht? Das lässt sich anhand der Abgaswerte entscheiden. Sie stehen in der Herstellerbescheinigung, werden aber auch vom Schornsteinfeger gemessen. Stellt dieser fest, dass der alte Kamin- oder Kachelofen mehr als vier Gramm Kohlenstoffmonoxid und 0,15 Gramm Staub pro Kubikmeter Abgasluft ausstößt, ist der Ofen sprichwörtlich aus. Oder es werden bis zu 50.000 Euro Bußgeld fällig. Die Alternative, einen Staubfilter nachrüsten zu lassen, ist in den meisten Fällen unwirtschaftlich und technisch nicht sinnvoll. Anders bei Kachelöfen: Hier lassen sich ohne großen Aufwand alte Heizeinsätze erneuern.

Optimale Verbrennung

Garantiert keine Probleme bekommen Modernisierer, die sich einen neuen Kaminofen zulegen, etwa mit automatisierter Luftzufuhr. „Die neuen Geräte sind deutlich umweltfreundlicher, sie heizen besser und das mit weniger Holz“, sagt Thomas Mau von der BHW Bausparkasse. „Seit 2018 gibt es ein neues Energielabel, mit dem sich die Energieeffizienz von Kaminöfen per Farbskala ablesen lässt.“ Er rät, auf eine möglichst emissionsarme Verbrennung zu achten, damit Umwelt und auch die Nachbarn nicht belastet werden.

Design und Größe müssen passen

Moderne Kaminöfen sollten nicht nur optisch zum Raum passen, den sie erwärmen, sondern auch von der Größe her darauf abgestimmt sein. Ist der Ofen mithilfe von Kaminbauer, Schornsteinfeger oder Energieberatung richtig dimensioniert, vermeidet das Abgase und spart zudem Brennstoff.

Gut zu wissen: Das Gesetz schont Eigentümer von Kaminöfen, die als alleinige Heizung im Haus dienen. Auch offene Kamine oder historische Kachelöfen von vor 1950 sind von der Sanierungspflicht befreit.