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City Magazin Gifhorn - Winter 2018

Pädagogin aus Leidenschaft

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Sigrid Peters, der Kasper und die Großmutter.

Wenn Sigrid Peters den Kasper und das Krokodil auspackt und zum Leben erweckt, ist sie in ihrem Element. Da verschwinden ganze Luftballons im Maul des wollenen Reptils und die Hexe Wackelzahn stibitzt frischgebackenen Geburtstagskuchen.

Sigis Puppenbühne

Sie spielt zu Weihnachtsfeiern und Sommerfesten, im Kindergarten, auf Kindergeburtstagen und Silberhochzeiten. Immer werden die Hauptpersonen der Feier in das Stück einbezogen. Besonders gerne erinnert sich Sigrid Peters an den 50. Geburtstag eines Polizisten, der sich zu seiner Erheiterung und zur Freude der Gäste natürlich ebenfalls in der Handlung wiederfand. „Gerade bei Hochzeiten und Silberhochzeiten benötige ich schon rund zwei Monate für die Recherche und dafür, ein individuelles Stück für die Paare vorzubereiten“, sagt die Puppenspielerin, die diesen Beruf schon als Kind ergreifen wollte.

Dann befördert sie zwei weitere Puppen aus der Tasche ans Tageslicht: den Feuerwehrmann Max, einen Freund von Kasperle, und Zündel, den Feuerteufel. Brandschutzerziehung und Verkehrssicherheit gehören mit zu ihrem Repertoire, doch auch darüber hinaus sieht Sigrid Peters einen pädagogischen Wert für die jungen Zuschauer. „Gut und böse, Problemlösung und Hilfsbereitschaft sind wiederkehrende Themen in den Stücken. Der Kasper weiß immer Rat, er berührt das Herz. Das Unterbewusstsein vergisst diese Botschaften aus Kindertagen niemals“, ist sich Sigrid Peters sicher. Und genauso sicher ist, dass es auf ihrer Bühne ein Happy End gibt. (bea)


„Sobald sich der Vorhang öffnet, verändert sich die Welt – für jeden von uns“, sagt die Puppenspielerin. Sie hat die Erfahrung gemacht, dass sich insbesondere Kinder im Alter zwischen fünf und zehn Jahren so stark in das Geschehen auf der Bühne einbringen, dass sie alles um sich herum vergessen.

Pädagogin aus Leidenschaft-2
Der Kasper und die Großmutter.

Was immer auf Sigrid Peters’ Puppenbühne passiert – die gelernte Kinderpflegerin hat es sich selbst ausgedacht. „16 Stücke kann ich aus dem Stehgreif spielen“, sagt sie. Dann öffnet sie die große Tasche und holt den Seppel und den Polizisten, Gretel, die Großmutter, den Räuber Hotzenplotz und die Prinzessin hervor. Da Sigrid Peters alles selbst macht, hat sie auch die Puppen in liebevoller Handarbeit gestrickt und die Bühne gezimmert.

Schon vor mehr als 30 Jahren hat sie mit dem Puppenspielen angefangen. Damals gestaltete Sigrid Peters für eine Freundin eine Kindergeburtstagsfeier. Das Puppentheater kam bei den kleinen Zuschauern so gut an, dass die Idee geboren wurde, öfter zu spielen. Sprichwörtlich über Nacht musste dann die Bühne für die erste offizielle Vorstellung fertig sein.

Die Bühne von damals kommt auch heute noch zum Einsatz. Ein großes, raumhohes Exemplar ist inzwischen dazugekommen. Auch die Stücke und die Puppen haben sich seit 1986 weiterentwickelt. „Ich habe schon den dritten Kasper und den dritten Polizisten“, lacht Sigrid Peters.