So richtig viele Probleme mit Hochwasser haben wir in der Samtgemeinde Meinersen glücklicherweise nicht. Am Ende des Winters tritt manchmal das Wasser über die Ufer von Aller und Oker, dafür ist es im Sommer eher zu trocken und die Pegelstände in den Flüssen sind entsprechend niedrig. Schön ist das nicht, aber von Katastrophen wie im Ahrtal sind wir meilenweit entfernt. Wozu sollten wir uns also mit Hochwasservorsorge in der Allerregion befassen?
Was Klimawandel und Hochwasservorsorge mit der Samtgemeinde Meinersen zu tun haben
Hochwasserschutz ist Gemeinschaftsarbeit
Steffen Weichsler, Leiter des Fachbereichs Ordnung der Samtgemeinde Meinersen, kann diese Haltung nachvollziehen. Er ist verantwortlich für die Hochwasserpartnerschaft Aller und damit auch für die Ausstellung „KlimaEinFluss“, die im September in der Samtgemeindeverwaltung gezeigt wurde. „In der Hochwasserpartnerschaft Aller haben sich 15 Kommunen zusammengeschlossen, die am Mittel- beziehungsweise Unterlauf der Aller liegen. Im Vergleich zu den anderen Kommunen hat die Samtgemeinde Meinersen sicher am wenigsten Ärger mit dem Wasser der Aller, weil wir am weitesten oben liegen. Jetzt könnte man sagen: Was interessiert uns Hochwasserschutz an der Aller?“, gibt er zu. Doch mit dieser Einstellung komme man nicht weit. „Projekte wie den Hochwasserschutz entlang eines Flusslaufes kann man nur Hand in Hand angehen. Dabei ist durchaus bemerkenswert, dass es 15 Kommunen geschafft haben, sich zusammenzutun, um ein gemeinsames Projekt durchzuziehen“, findet Steffen Weichsler.
Inhaltlich geht es bei der Hochwasserpartnerschaft Aller um eine wasserwirtschaftliche und solidarische Zusammenarbeit der Kommunen. Ziel des ersten gemeinsamen Projektes war deshalb eine Bestandsaufnahme zum Thema Hochwasserschutz und Hochwasservorsorge in der Region sowie die daraus resultierende Entwicklung eines Hochwasserschutzkonzeptes. Diesbezüglich ist die Samtgemeinde Meinersen gut aufgestellt. „Wir haben schon lange einen Hochwasser-Alarmplan. Der gilt natürlich auch für die Oker“, berichtet Steffen Weichsler. Kernstück dieses Plans sei ein ausgeklügeltes Grabensystem. „Der Bauhof weiß, welche Schütte man setzen muss, damit man Überschwemmungen in der Wohnbebauung vermeiden kann.“ Der Leiter des Fachbereichs Ordnung plant, dieses System im nächsten Jahr zu digitalisieren, um es jederzeit für den Notfall verfügbar zu machen.
Also ist Hochwasservorsorge für die Bürger und Bürgerinnen der Samtgemeinde kein Thema? Das sieht Steffen Weichsler differenzierter. „Wir leben hier in der Samtgemeinde gut und sicher. Doch die Problematik, die in der Ausstellung gezeigt wird, geht uns alle an! Egal in welche Richtung man schaut: Das Spektrum der Wetterlagen wird extremer und wir alle spüren die Auswirkungen des Klimawandels. Deshalb möchte ich die Menschen an ihren eigenen ökologischen Fußabdruck erinnern.“ gw
Inhalte der Ausstellung „KlimaEinFluss“
Extremwetterereignisse werden aufgrund des Klimawandels wahrscheinlicher. Auch im Bereich der Aller müssen die Menschen mit häufigeren und intensiveren Hochwasser- und Starkregenereignissen rechnen. Die Hochwasserpartnerschaft Aller, der auch die Samtgemeinde Meinersen angehört, zeigt deshalb von September 2021 bis Februar 2022 die Wanderausstellung „KlimaEinFluss“ in den einzelnen Kommunen, von Meinersen bis Verden. „KlimaEinFluss“ informiert über die Auswirkungen des Klimawandels in Niedersachsen im Zusammenhang mit den hiesigen Binnengewässern. Wer die elf Rollbanner umfassende Ausstellung in der Samtgemeinde verpasst hat, kann sie auch online ansehen.
