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Rubbel die Gans!

So lässt sich gut schreiben

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Die Federkiele sind Vorgänger der späteren Schreibfedern aus Metall.

Gänse haben viele positive Eigenschaften. Zum Beispiel waren sie einst für all diejenigen unverzichtbar, die schreiben konnten. Federkiele als Schreibfedern ersetzten in Europa nämlich schon seit dem 4.Jahrhundert n. Chr. das Schilfrohr als Schreibgerät. Sie sind die Vorläufer der Schreibfedern aus Metall, meist aus Stahl oder Gold, wie häufig bei Füllfederhaltern verwendet. Da meist Federn von Gänsen verwendet wurden, werden sie auch Gänsekiele genannt. Übrigens kann man eine solche Schreibfeder noch heute ganz leicht herstellen. Dazu verwendet man aber nur die fünf äußersten Schwungfedern jedes Flügels, von denen die zweite und dritte die besten sind. Rechtshänder bevorzugen dabei die Federn des linken Flügels, Linkshänder die des rechten.Schritt 1:Verliert ein Vogel eine Feder, ist sie verhornt und kann leicht gespitzt werden. Wurde sie ausgerupft, muss man sie dagegen erst härten: Zunächst wird die Spitze des Kiels abgeschnitten. Dann erhitzt man etwas Sand in einer feuerfesten Form ungefähr eine Viertelstunde lang im Backofen bei 200 Grad. Im heißen Sand dreht man das Ende des Kiels leicht hin und her und lasst es dann abkühlen. Dabei wird es hart.

Gänsekiele gibt es seit dem frühen Mittelalter

Schritt 2:

Am unteren Ende der Feder wird mit der Schere jeweils so viel von den Federästen abgeschnitten, dass später beim Eintunken in die Tinte und beim Schreiben nichts in die Quere kommt.

Schritt 3:

Nun ist zu entscheiden, wie die Feder beim Schreiben gehalten werden soll. Die Seite des Kiels, die dabei nach unten weist, schneidet man mit dem Messer schräg ab. Dabei nicht zu stark drücken, sonst bricht der Kiel!

Schritt 4:

Ebenfalls mithilfe des Messers zieht man das kleine Häutchen im Inneren des Federkiels heraus, die sogenannte Seele.

So lässt sich gut schreiben-2
Wenn die Federspitze vom vielen Schreiben abstumpft, wiederholt man die Schritte 3 bis 6. © kalligraphie.com

Schritt 5:

Die Spitze wird etwa drei Millimeter eingeschnitten, damit dort die Tinte zusammenfliießen kann. Dabei ist besonders aufzupassen, da der Kiel bei diesem Arbeitsschritt schnell einreißt.

Schritt 6:

Anschließend kann man die Kielspitze noch nachspitzen oder auf eine gewünschte Breite zuschneiden.

Schritt 7:

In die Tinte, fertig und losschreiben? Am Anfang ist es gar nicht so einfach, mit einer Feder zu schreiben. Wahrscheinlich Kleckse als Buchstaben. Nicht aufgeben: Übung macht den Meister!