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FIT & GESUND - Gesunde Zähne-21.3.2019

Spangen sind ab zehn Jahren sinnvoll

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Schön bunt: An der Klinik für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde der Berliner Charité gibt es auch Zahnspangen in Regenbogenfarben. FOTO: STEPHANIE PILICK/DPA

Soulfood vom Johannesbrotbaum

Je früher, desto besser: Gilt dieses Motto auch für kieferorthopädische Behandlungen? Sollten Kinder also schon früh eine Zahnspange bekommen? Nein, so einfach ist es nicht. Klar ist, dass Zahn- und Kieferfehlstellungen möglichst bald entdeckt werden sollten, wie der Berufsverband der Deutschen Kieferorthopäden betont. Bei Kleinkindern ist es Aufgabe von Zahn- oder Kinderärzten, solche Probleme im Blick zu behalten. Eine kieferorthopädische Behandlung beginnt aber meist erst in der zweiten Phase des Zahnwechsels, also im Alter zwischen zehn und 13 Jahren.

Wolfsburg: Spielerische Maßnahmen bringen die richtige Zahnpflege näher – 54 Prozent der Schulkinder haben ein gesundes Gebiss

13
Jahre sind viele Kinder, wenn der Zahnwechsel beendet ist.

In dieser Zeit werden die Milcheckzähne und Milchmolaren (Backenzähne) durch ihre Nachfolger ersetzt. Wichtiger als das Alter des Kindes ist aber seine Entwicklung: Wann sich der Zahnwechsel vollzieht, ist recht unterschiedlich. Sogenannte Frühzahner können auch schon früher eine Spange tragen.

Bei Kindern mit Milchgebiss sei eine Behandlung nur in seltenen Fällen erforderlich, heißt es bei der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung. Dazu gehören ausgeprägte Fehlstellungen, die sich verschlimmern und das Wachstum hemmen können. Oder auch solche, die sich später schlechter therapieren lassen. Zum Beispiel kann eine Frühbehandlung schon bei Vier- bis Fünfjährigen sinnvoll sein, wenn sie einen Kreuzbiss oder ausgeprägten offenen Biss haben.

Wenn die Behandlung unnötig früh beginnt, kann sie sich in die Länge ziehen. Das ist für Kinder und Eltern unangenehm und treibt zudem die Kosten in die Höhe. Umgekehrt kann aber ein Fehlwachstum der Kieferknochen nicht ohne Operation rückgängig gemacht werden, wenn der Patient bereits ausgewachsen ist, wie Kieferorthopäden warnen. Im Zweifelsfall ist es immer besser, sich eine Zweitmeinung einzuholen – vor allem dann, wenn das Kind noch sehr jung ist. as

Essen Sie sich gesund

Soulfood vom Johannesbrotbaum

Leichte Küche gibt es auch in süßer Form – zum Beispiel Eierkuchen mit Carobpulver

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FOTO: STIFTUNG WARENTEST

Heute gibt es Nusspfannkuchen mit fruchtigem Quark. Die liefern auch reichlich Eiweiß und gesunde Fette aus Vollkornmehl und Nüssen. Carobpulver (erhältlich im Reformhaus) stammt aus der Frucht des Johannisbrotbaums, schmeckt süßlichmalzig und erinnert an Kakao. Darum kommt das heutige Soulfood auch fast ohne Zucker aus – lediglich der Orangenquark verträgt Puderzucker. Bei so einer Obstmahlzeit müssen Sie Ihre Gemüseportionen anders über den Tag verteilen. Am besten nehmen Sie sich heute statt Obst eine Extraportion Gemüsesticks mit zur Arbeit. Morgens sind Möhren im Müsli versteckt, abends gibt es wieder reichlich Ofengemüse mit Puten-Wienerle.

Ihr Tagesplan

- Morgens: Rübli-Porridge mit 2 EL Haferflocken, 1 EL gehackte Nüsse, 1 geraspelte Möhre und 100 ml Milch oder Naturjoghurt. Nach Wunsch mit 1 TL Honig süßen.

- Mittags: Für die Nusspfannkuchen mit Orangenquark die Orangen waschen, die Schale oberflächlich abreiben. Zwei Orangen schälen, in Segmente teilen und diese kleinschneiden, die anderen auspressen, den Saft mit Mineralwasser auf insgesamt 300 ml Flüssigkeit ergänzen. Die Eier mit dem Schneebesen verquirlen, im Wechsel Mehl, Nüsse, Carobpulver und Orangensaft unter Rühren zufügen und mit einer Prise Salz und der Hälfte der Orangen schale würzen. Kurz quellen lassen. Wenn der Teig zu dick ist, etwas Mineralwasser zufügen. Inzwischen den Quark mit Zimt und etwas Puderzucker cremig rühren. Die übrige Schale und die Orangenstückchen unterziehen. 1 TL Öl in einer großen beschichteten Pfanne erhitzen. Ein Viertel vom Teig hineingießen, Deckel auflegen und bei kleiner Hitze etwa fünf Minuten backen, bis der Pfannkuchen stockt. Auf einen ebenen Deckel gleiten lassen und wieder in die Pfanne stürzen, auch die zweite Seite goldgelb backen. Pfannkuchen warm halten. Die restlichen Pfannkuchen ebenso backen, zum Schluss evtl. mit Puderzucker bestäuben und mit Zimt-Orangenquark auftischen.

- Abends: Pro Portion 250 g Gemüse vom Blech bei 200 Grad etwa 20 bis 30 Minuten mit 1 EL Öl und ½ TL getrockneten Kräutern backen, dazu ein bis zwei Puten-Wienerle.

Das Rezept stammt aus folgendem Buch: Dagmar von Cramm: „Familie in Form vegetarisch“, Stiftung Warentest, 224 Seiten, 24,90 Euro.

Aus meiner Praxis - Dr. Laura Dalhaus

Befinden und Befunde

Zutaten

Für etwa 4 Portionen:
4 Bioorangen, Mineralwasser, 2 Eier, 140 g Dinkel-Vollkornmehl, 60 g gemahlene Haselnüsse, 40 g Carobpulver, 1 Prise Salz, 300 g Magerquark, 1 TL Ceylonzimt ½ TL Puderzucker, 4 TL Rapsöl, Puderzucker

Aus der Forschung

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Bei Menschen mit starkem Übergewicht kann das Gehirn in bestimmten Bereichen geschrumpft sein. Das berichten britische Forscher in der Online-Ausgabe des Fachmagazins „Neurology“. Sie zeigten in ihrer Studie, dass der Effekt vor allem bei Menschen festzustellen ist, die um die Körpermitte viel Fett ansammeln. Es sei allerdings bisher unklar, ob das Übergewicht die Hirnveränderungen auslöse – oder ein verändertes Gehirn die Entstehung von Übergewicht begünstige. Auch die Frage, welche Konsequenzen die festgestellten Hirnveränderungen haben, untersuchten die Forscher nicht. Hinweise, dass überflüssige Pfunde auch eine Gefahr fürs Gehirn darstellen, hatten Forscher in der Vergangenheit in mehreren Studien gefunden.


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Hört man den bekannten Gesundheitspolitikern zu, könnte man den Eindruck gewinnen, wir Hausärzte seien irgendwie überflüssig, ein Relikt vergangener Medizin-Generationen. Die Zukunft liege in multiprofessionellen Medizinischen Versorgungszentren – MVZs – mit Öffnungszeiten von 7 bis 23 Uhr. In diesen MVZs kümmert sich der HNO-Arzt um den Schnupfen, der Gastroenterologe um Bauch- und der Orthopäde um Rückenschmerzen. Dass weder eine Erkältung noch der allgemeine Kreuzschmerz von einem Facharzt unter die Lupe genommen werden sollten – geschenkt. Der Hausarzt ist aber sicherlich mehr als ein „kleiner“ Orthopäde oder „halber“ Gastroenterologe. Und für Patienten gilt auch: Erst mal einen Facharzt finden und einen Termin bekommen. Aufgrund der Masse an Patienten und des zunehmenden Kostendrucks hat sich die Facharztmedizin zu einer Art Auftrags- und Dienstleistungsprofession entwickelt: Der Kardiologe macht den Herzultraschall, der Gastroenterologe die Darmspiegelung und der Radiologe das MRT. „Das bespricht Ihr Hausarzt mit Ihnen“, heißt es dann. Das ist auch in Ordnung, denn einer muss ja den Überblick behalten. Am Ende sitzt der Patient beim Hausarzt und berichtet, dass er die ganzen Medikamente überhaupt nicht vertrage. Hier findet letztlich die Individualisierung der Medizin statt. Der Hausarzt kennt seine Patienten, in der Sprechstunde wird überlegt, was in welcher Lebenssituation sinnvoll ist. Es darf gelacht und geweint werden, denn auch dafür ist genügend Zeit und Raum. Ob das die MVZs der Zukunft auch zulassen?

Dr. Laura Dalhaus ist Allgemeinmedizinerin im Münsterland. Auf ihrer Website www.landarzt.rocks schreibt sie über ihren Praxisalltag.