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Samtgemeinde Boldecker Land

Barwedels Erfolgsgeschichte hatte vor 50 Jahren ihren (Neu-)Anfang

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Historische Aufnahme aus dem Jahr 1957. Foto: Privat

Beinahe ein halbes Jahrhundert ist es her, dass in Barwedel eine alte Tradition wieder auflebte, die heute aus dem kulturellen Leben im Boldecker Land nicht mehr wegzudenken ist: Die Theatergruppe Barwedel feiert im kommenden Jahr bereits ihr 50-jähriges Bestehen. Gerade erst haben die 21 Amateurschauspieler nach einer intensiven Probenzeit insgesamt siebenmal ihr Stück „Büro, Büro! Und wieder hat keiner Kaffee gekocht“ aufgeführt, da wirft das Jubiläumsjahr 2021 schon seine Schatten voraus.Es war im Spätsommer des Jahres 1971, als Joachim Dürheide als damaligem Vorsitzenden der „Jungen Gesellschaft Barwedel“ der Einfall kam, die in Barwedel nachweislich schon einmal existierende, aber in Vergessenheit geratene Theatertradition wieder aufleben zu lassen. Und es gelang auf Anhieb, denn mit Renate Bracke, Monika Körner, Lothar Leusmann, Horst Jaeckel, Lothar Schiffers, Karl-Heinz Kull, Edelgard Gatzke (Kull), Willi Bonneß und Helmut Trump als Darsteller sowie Richard Kelsch und Karl Kühnoel als Regisseure waren schnell engagierte Mitstreiter gefunden. Schon im März 1972 standen die Barwedeler Amateurschauspieler zum ersten Mal gemeinsam auf der Bühne, im Saal der Gaststätte Pieper im Nachbarort Ehra spielten sie sich mit dem Volksstück „Wenn der Hahn kräht“ von August Hinrichs direkt in die Herzen der Zuschauer. Dies war der Beginn einer Erfolgsstory, die bis zum heutigen Tag anhält.

Theatergruppe Barwedel spielt Seit vielen Jahren

Mit der Jubiläumsvorstellung im Jahr 1996 verabschiedete sich der „harte Kern“ um Joachim Dürheide nach 25 Jahren aus dem aktiven Theaterleben – „es war einfach an der Zeit für einen Generationenwechsel“, sagt Dürheide heute. Der Neustart glückte aber sofort, mit Andreas Grotepaust, Rainer Fricke, Jürgen Kull, Uwe-Karsten Hanning, Nicole Dürheide (damals Muselick) sowie Corina Engelke-Drewitz waren schnell junge motivierte Menschen gefunden, die die neue Ära in der Theatergruppe Barwedel einläuteten, neue Mitstreiter an Bord holten und nahtlos den erfolgreich geebneten Weg weitergingen. Einige derjenigen, die 1996 den großen Generationswechsel vollzogen, sind bis heute dabei. Von 2007 bis 2015 leitete Michael Dohrmann die Theatergruppe – er steht noch heute als Aushilfsspieler zur Verfügung.

Optimistisch in die Zukunft

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Fleißige Helfer beim Bühnen-Neubau. Foto: Theatergruppe Barwedel

Inzwischen ist die Gruppe aus dem kulturellen Leben im Boldecker Land nicht mehr wegzudenken, die Vorstellungen sind fast immer ausverkauft: Unter der Leitung von Elke Bök, die die Theatergruppe seit nunmehr fünf Jahren leitet, präsentieren die aktuell 21 Amateurdarsteller jedes Jahr im März ihr sogenanntes großes Stück bei insgesamt rund sieben Vorführungen, teilweise verbunden mit einem Dinner-Abend oder einer Tombola für einen guten Zweck. In diesem Jahr führten die Schauspieler ihr großes Stück „Büro, Büro! Und wieder hat keiner Kaffee gekocht!“ erstmals im Schützenheim in Lessien auf. Der Umzug dorthin war nötig geworden, da die Gaststätte Heidekrug in Ehra-Lessien als langjährige Spielstätte ihre Türen geschlossen hat. Um im Schützenheim Lessien auftreten zu können, wurde dort knapp zwei Wochen vor der Premiere von der Theatergruppe selbst sowie einigen Helfern eine komplett neue Bühne gebaut – und diese Arbeit hat sich gelohnt. „Wir waren alle sehr erleichtert“, ist Elke Bök froh, dass der Umzug reibungslos geklappt hat. „Die Truppe selbst und auch das Publikum sind begeistert, die neue Spielstätte kommt bei allen gut an“, blickt Bök optimistisch in die Zukunft.

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„Die Truppe selbst und auch das Publikum sind begeistert, die neue Spielstätte kommt bei allen gut an.“

Elke Bök, Vorsitzende der Theatergruppe Barwedel

Zwischendurch haben die vielen Fans der Theatergruppe aber auch immer mal wieder die Gelegenheit, einen Auftritt des Ensembles zu sehen: Das sogenannte kleine Stück, das ursprünglich eine Sondervorstellung speziell für die Bewohner des Seniorenzentrums in Ehra war, hat sich in den vergangenen Jahren zu einem echten Renner entwickelt. Inzwischen ist die Theatergruppe bei den verschiedensten Anlässen in zahlreichen Ortschaften aufgetreten, so zum Beispiel auf dem Remmler Hof in Brome, beim Dorffest in Barwedel und bei den Landfrauen in Vorsfelde. „Sogar auf Hochzeiten und Jubiläen haben wir schon gespielt“, sagt Elke Bök. Das Barwedeler Ensemble ist Mitglied im Amateurtheaterverband Niedersachsen und nimmt daher seit 2013 alle zwei Jahre an den Theatertagen auf Baltrum teil. „Dort herrscht schon eine ganz besondere Atmosphäre“, beschreibt Bök, deren Gruppe bei dieser Veranstaltung bisher stets auch ein extra dafür ausgewähltes und einstudiertes Stück präsentiert hat. Dieses könne, so Bök, aufgrund des 50-jährigen Bestehens der Gruppe im Jahr 2021 allerdings nächstes Jahr etwas größer ausfallen als in den vergangenen Jahren. Neben der Teilnahme an den Theatertagen gehört für die Vorsitzende und ihre Truppe zudem jedes Jahr eine mehrtägige Theaterfahrt als fester Termin dazu. „Vergnügen abseits der Bühne muss ja schließlich auch mal sein“, schmunzelt Bök.

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In diesem Jahr spielte die Theatergruppe erstmals im Schützenheim in Lessien. Foto: Peter Zur

„Definitiv kann man sagen, dass die Theatergruppe schon viel erreicht hat, was einerseits an der schauspielerischen Leistung jedes Einzelnen liegt, andererseits auch an unserem tollen Techniker Klaus Friedrich, der uns seit einigen Jahren unterstützt. Das Ganze funktioniert eben so gut, da jeder mit anpackt“, zeigt sich Elke Bök stolz auf ihr gesamtes Theaterteam, dessen Freunde sich schon jetzt auf viele Überraschungen im bevorstehenden Jubiläumsjahr 2021 freuen dürfen ...