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Samtgemeinde Meinersen

Tradition leben und Zukunft gestalten

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Warum in die Ferne schweifen? Thomas Spanuth braucht zum Glücklichsein keine Reisen in die weite Welt, wenn er sich genauso gut bei ein wenig Gartenarbeit erholen kann. © Photowerk (1)

Auf seinem jahrhundertealten Anwesen kommen Thomas Spanuth die besten IdeenWenn es um geschichtliche Themen geht, horcht Thomas Spanuth besonders auf. Erst recht, wenn von Meinersens Ortsteil Ahnsen die Rede ist, und besonders natürlich, wenn es um den alten Dorfkern geht. Denn dort steht sein schönes Fachwerkhaus aus dem Jahre 1617, auf dessen Dachboden unzählige jahrhundertealte Dokumente der Aufarbeitung durch Chronisten harren. Zu denken geben dem Hausherrn die Buchstaben „MCL“ in einem Eichenbalken über dem Eingang. „Wenn es sich um eine römische Zahl handelt, also Mille, Centum und Quinquaginta für L, wäre es das Jahr 1150. Das wären dann schon knapp 900 Jahre Siedlungsgeschichte, auf der ich hier lebe“, überlegt Thomas Spanuth.Mitunter gehen ihm solche Gedanken durch den Kopf, wenn er sich in den Garten zurückzieht, um von der Arbeit als Architekt und Inneneinrichter oder vom politischen Geschäft als Gemeindebürgermeister abzuschalten. „Bis auf meine Bundeswehrzeit, ein paar politische Exkursionen ins europäische Ausland und Städtereisen im Urlaub war ich mein ganzes Leben lang meinem Dorf treu“, versichert er. Von Kindesbeinen an lebt er in diesem Haus, das von historischen Messingtürbeschlägen über Biedermeiermöbel bis hin zu alten Schwarz-Weiß-Fotos an den Wänden Geschichte atmet – von einem gerahmten Kaufvertrag auf Ziegenleder aus dem Jahre 1392 ganz zu schweigen. „Die Diele war immer unser Lebensmittelpunkt. Hier trafen sich alle zum Frühstück, Mittagessen und Abendbrot, hier wird wie früher auch heute noch gefeiert. An den ausgezogenen Tisch passen immerhin 24 Leute“, schwärmt Thomas Spanuth.Bekannt für kesse RedenMit netten Menschen um sich herum fröhliche Stunden verbringen, das war dem Ahnser immer wichtig. Im Schützenverein spielte sich das soziale Leben ab, und darauf musste auch der Heranwachsende nicht verzichten, denn er ging in Meinersen zur Schule, machte eine Tischlerlehre in Wilsche und studierte in Braunschweig. Heimatverbundener geht’s kaum. Für seinen Humor und kesse Sprüche bekannt, boten sich Thomas Spanuth auch bei den Schützen immer wieder Gelegenheiten, sich in freier Rede zu üben. Deshalb lag es nahe für ein aus Altersgründen ausscheidendes Ratsmitglied, dem damals 32-Jährigen ein politisches Amt anzutragen. Für den jungen Geschäftsmann war klar, seine Fähigkeiten gleich von 2001 an in den Verwaltungsausschuss einzubringen. Sein ehrenamtliches Engagement als Lokalpolitiker über viele Jahre sollte sich auszahlen. Bei der Kommunalwahl 2016 sprachen die Wählerinnen und Wähler Thomas Spanuth das Vertrauen zum Gemeindebürgermeister aus.

Homestory


Deshalb lag es nahe für ein aus Altersgründen ausscheidendes Ratsmitglied, dem damals 32-Jährigen ein politisches Amt anzutragen. Für den jungen Geschäftsmann war klar, seine Fähigkeiten gleich von 2001 an in den Verwaltungsausschuss einzubringen. Sein ehrenamtliches Engagement als Lokalpolitiker über viele Jahre sollte sich auszahlen. Bei der Kommunalwahl 2016 sprachen die Wählerinnen und Wähler Thomas Spanuth das Vertrauen zum Gemeindebürgermeister aus.

Politik nicht als Selbstzweck


Dass die kommunalpolitische Arbeit in den Feierabendparlamenten nicht auf Zuruf oder an Biertischen funktioniert, können viele Außenstehende kaum abschätzen. „Entscheidungen über bauliche Veränderungen, Finanzpolitik und Personalien in der Gemeinde werden einfach vorausgesetzt und mitunter von der Lokalpresse berichtet, aber in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. 

„Bis auf meine Bundeswehrzeit, ein paar politische Exkursionen ins europäische Ausland und Städtereisen im Urlaub war ich mein ganzes Leben lang meinem Dorf treu.“

Das ist okay, wenn sich die Bürgerinnen und Bürger darauf verlassen können, dass alles läuft. Aber Fakt ist: Das alles ist mit sehr viel ehrenamtlicher Arbeit verbunden“, räumt Thomas Spanuth ein. Aber wer ihn kennt, weiß, dass er sich nicht beklagt, sondern sich mit Leidenschaft engagiert.

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Ort mit langer Geschichte: Thomas Spanuths Ahnser Anwesen liegt im historischen Dorfkern, wo sich seit jeher das Gemeindeleben abspielte, was der heutige Lokalpolitiker sehr zu schätzen weiß.

Den Frust vieler Menschen über die Bundespolitik kann der Kommunalpolitiker verstehen und auch den Vorwurf, dass „die da oben“ weit entfernt von den wahren Sorgen der Menschen im Land sind. Doch anders als die Bundespolitiker ist der CDU-Mann ganz nah dran an den Bürgern. „Durch die Sprechstunden und die vielen persönlichen Kontakte vor Ort weiß ich, wo bei wem der Schuh drückt, und versichere, dass ich mich, wo ich kann, persönlich kümmere. Das ist Politik ‚zum Anfassen‘ mit dem guten Gefühl, dass man auch Veränderungen sehen kann, die man mit auf den Weg gebracht hat“, weiß er aus jahrelanger Erfahrung.

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In seinem Garten kommen dem Geschäftsmann und Gemeindebürgermeister oft die besten Ideen.

Spanuth – nomen est omen

Die Leitlinien für solche bodenständige politische Arbeit hat er nicht von den großen Denkern oder aus seinem Parteiprogramm, sondern aus epochalen Architekturschulen wie dem Bauhaus: „‚Nützlichkeit, Stabilität und Schönheit müssen zusammenkommen‘, ist die Maxime. Das auch auf die Gestaltung unserer Gemeinde übertragen, kann man eigentlich nichts falsch machen“, meint der Politiker und Privatmann.

„Entscheidungen über bauliche Veränderungen, Finanzpolitik und Personalien in der Gemeinde werden einfach vorausgesetzt und mitunter von der Lokalpresse berichtet, aber in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Das ist okay, wenn sich die Bürgerinnen und Bürger darauf verlassen können, dass alles läuft.“

So einfach und überschaubar mag es Thomas Spanuth auch bei sich zu Hause. Er liebt die Arbeit im Garten, ab und zu kommt der Tischlergeselle in der heimischen Werkstatt in ihm durch, dann wieder der lokale Hobbychronist, der gern anhand historischer Quellen über die schrägen Rankünen zwischen Preußen und Welfen witzelt.

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Gelernt ist gelernt: Vor seinem Studium absolvierte der Architekt eine Tischlerlehre und werkelt heute noch gerne.

Wer ihn dann mal besucht, während er, im Gartenstuhl sitzend, die Arbeit ruhen lässt und fast meditativ sinniert, könnte sich an die Herkunft des Namens erinnern. Im Mittelalter ließen es sich die Gäste im Kellereihof bei einem Gläschen gut gehen und folgten dem Namen des Etablissements: „Spann ut!“. (jv)