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Helfer in schweren Stunden

Trauerfall: Was kostet die Bestattung?

Trauerfall: Was kostet die Bestattung?

Der Wald spendet Trost

Sarg, Blumenschmuck, Trauerfeier – eine Bestattung kann Hinterbliebene nicht nur emotional, sondern auch finanziell enorm belasten. Denn eine einfache Standard-Bestattung kostet durchschnittlich schon 6.000 Euro! Die Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG) klärt darüber auf, wer die Kosten tragen muss und mit welchen Ausgaben Angehörige rechnen sollten.Tabuthema TodLeider menschlich: Die meisten sprechen nur ungern über den eigenen Tod, geschweige denn über Bestattungsdetails. Dadurch fällt es trauernden Hinterbliebenen oft noch schwerer, alles bestmöglich zu organisieren. Nicht nur, dass diese Aufgabe für die meisten völlig neu ist, oft kennen sie nicht einmal die Wünsche und Vorstellungen des Verstorbenen. Dazu kommt der Zeitdruck: Laut Bestattungsgesetz muss der Leichnam innerhalb von acht Tagen beerdigt werden.

   

Wie kann ich meine Vorstellungen festhalten?

Angesichts der kurzen Zeit, der anfallenden Kosten und der seelischen Verfassung der Familienmitglieder können die Wünsche des Toten oftmals nicht ausreichend berücksichtigt werden. Eine zu Lebzeiten selbst verfasste Bestattungsverfügung kann diese Situation erleichtern: Hier kann zum Beispiel erklärt werden, wer sich möglichst um die Bestattung kümmern, an welchem Ort die Beisetzung stattfinden oder wie die Grabgestaltung aussehen sollte. Die aufgewühlten Hinterbliebenen müssen dann nicht auch noch kurzfristig Entscheidungen treffen.

Wer organisiert und bezahlt die Bestattung?

Gesetzlich vorgesehen ist, dass sich die Angehörigen des Verstorbenen um die Bestattung kümmern müssen. Gleichzeitig ist verankert, dass das Vermögen des Verstorbenen für die Bestattungskosten eingesetzt wird. „Dementsprechend müssen die Erben diese bezahlen, auch wenn sie mit dem Toten jahrelang keinen Kontakt mehr hatten. Haben Angehörige nicht geerbt, organisieren aber die Beisetzung, können sie die Kosten vom rechtmäßigen Erben zurückverlangen“, erklären die Vermögensberater der DVAG. „Sind die Angehörigen nicht zahlungsfähig, erstattet das zuständige Sozialamt die Ausgaben.“ Allerdings sind die Leistungen dieser sogenannten Sozialbestattung auf das Nötigste begrenzt. Das gilt auch, wenn der Tote keine nähere Verwandtschaft mehr hatte. Dann muss sich zusätzlich das Ordnungsamt um die Organisation der Beisetzung kümmern.

Was kostet die Bestattung?

Eine Bestattung kostet laut Verbraucherinitiative Aeternitas e.V. durchschnittlich 6.000 Euro – eine Menge Geld, insbesondere wenn der Tod plötzlich eingetreten ist und die Kosten überraschend anfallen. „Wer seinen Liebsten eine solche Belastung ersparen möchte, aber auch nicht jahrelang eine entsprechende Summe dafür zur Seite legen kann oder will, sollte eine Sterbegeldversicherung abschließen“, raten die Experten der Deutschen Vermögensberatung. Hierbei zahlt derjenige, der vorsorgt, in der Regel einen monatlichen Beitrag für einen festgelegten Zeitraum. Im Todesfall erhalten seine Angehörigen dann die vorher vereinbarte Summe. Menschen ohne Familie stellen so außerdem sicher, dass sie würdevoll und nach ihren Vorstellungen bestattet werden und können sich schon zu Lebzeiten einen Bestatter aussuchen.

Die Kosten für unterschiedliche Bestattungsarten wie Urnen oder Erdgrab variieren stark. Zudem gibt es erhebliche Qualitäts- und dementsprechende Preisunterschiede bei Bestattungsleistungen. Angefangen mit dem Blumenschmuck über die Ausstattung des Sargs bis hin zur Art des Grabsteins. Zudem fallen viele Kosten an, mit denen man im ersten Moment gar nicht rechnet: beispielsweise Porto für Trauerbriefe, Traueranzeigen, die Aufbewahrung des Leichnams in einer Kühlzelle, das Totenkleid oder Friedhofs- und Verwaltungskosten.

Der Wald spendet Trost

Eine repräsentative Studie zeigt, wie die Deutschen trauern

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Ein Besuch im Wald oder am Baumgrab hilft dabei, die Trauer über den Verlust eines Verstorbenen zu verarbeiten. Foto: djd/FriedWald

(djd). Wenn ein lieber Mensch gestorben ist, gibt es verschiedene Phasen und Rituale des Abschiednehmens. Eine repräsentative Studie im Auftrag des Unternehmens FriedWald zeigt, wie wichtig den Deutschen eine Beisetzung mit individuellem Charakter ist. Dabei ist die Nachfrage nach Alternativen zum klassischen Friedhof in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Der Wald spielt beim Nachdenken über eine letzte Ruhestätte eine ganz besondere Rolle – vor allem als Trostspender.

Den Verlust aushalten lernen

Ein Ort, an dem man trauern und immer wieder neu Abschied nehmen kann – das ist laut einer Studie für drei Viertel (76 Prozent) der Hinterbliebenen ganz wichtig. Denn die Menschen lernen erst allmählich, den Verlust auszuhalten und zu akzeptieren, um dann ihr Leben wieder neu zu gestalten. Darin hat die Trauer nach wie vor ihren Platz – mit gezielten Trost- und Gedenkritualen. Die Natur und vor allem der Wald spielen in diesem Zusammenhang eine große Rolle. Nicht umsonst ist in den letzten Jahren die Nachfrage zur naturnahen Bestattung als Alternative zum klassischen Friedhof deutlich gestiegen. Drei ganz besondere Trauerrituale in der Natur finden sich unter www.rgz24.de/baumbestattung

Ein Blatt zur Erinnerung

Menschen, die eine letzte Ruhestätte an einem Baum wünschen, schätzen den Wald als einen Ort, an dem sie sich schon zu Lebzeiten wohl fühlen. Ihnen gefällt der Gedanke daran, hier einmal ihre letzte Ruhe zu finden – ein Ausblick, der schon bei der Vorsorge tröstlich und vertraut ist. Unter den Bäumen und an den Baumgräbern finden Angehörige einiges, was ihnen hilft, die Erinnerung an Verstorbene aufrechtzuerhalten. Wie Christoph Schmitz, der an seine Frau Antje denkt, die im Fried- Wald Reinhardswald im Weserbergland beigesetzt wurde. „Es war eine schöne Beisetzung, das kann man wirklich so sagen. Ich kehre immer wieder gerne an unseren Baum zurück, auch wenn ich dafür eine Entfernung von 300 Kilometer überbrücken muss“, sagt Schmitz. Sein besonderes Ritual, um jeden Tag eine Erinnerung bei sich zu haben: Bei jedem Besuch nimmt er ein Blatt des Baumes mit, an dem seine Frau ruht. Dieses Blatt trägt er immer bei sich, bis es sich in seine Einzelteile auflöst: „Dann weiß ich: Es ist wieder Zeit für einen Besuch.“