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Sicherheitswochen - 05. November 2018

Wenn der Einbrecher klingelt: Polizei warnt vor dreisten Ganoven

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Wohnungseinbruch mit Stemmeisen: Einbrecher suchen nach Schwachstellen am Haus. RAINER DROESE

Landkreis Gifhorn: Einbruchzahlen sind rückläufig

Von Carsten Baschin  WOLFSBURG. Einbrüche in Wohnungen und Wohnhäuser – in Wolfsburg ein Dauerthema. Im Vorjahr gab es 288 Fälle, das ist ein leichter Anstieg der Taten gegenüber 2016.  „Vermutlich werden die Einbruchszahlen für 2018 ähnlich ausfallen“, so Polizeisprecher Sven Marco Claus, der von „stagnierenden Werten auf einem relativ hohen Niveau“ spricht. Immerhin: Die Lage war schon einmal schlimmer in der Stadt Wolfsburg. So gab es im Jahr 2015 insgesamt 301 Fälle, diese Zahl sank auf 286 im Jahr 2016 und stieg dann ganz leicht auf 288 im Jahr 2017. Die Aufklärungsquote betrug 27,1 Prozent im Jahr 2017. Damit liegt sie höher als im niedersächsischen Durchschnitt, allerdings etwas niedriger als noch im Jahr 2016 (30,0).

288 Einbrüche hat die Polizei im vergangenen Jahr in Wolfsburg verzeichnet. 27 Prozent der Taten wurden aufgeklärt. Allerdings scheitern die Kriminellen auch immer häufiger.

27 Prozent der Einbrüche in Wolfsburg wurden im Jahr 2017 aufgeklärt. Damit liegt die Aufklärungsquote höher als im niedersächsischen Durchschnitt.

Positiv: Im Jahr 2017 scheiterten die Einbrecher in 42 Prozent der Fälle gegenüber 30,4 Prozent im Jahr 2016 und 19,6 Prozent im Jahr 2015. Allerdings gehen die Täter immer dreister vor, wie das Beispiel der Wohnungseinbrüche zeigt. „Dabei suchen die Einbrecher nach offenen Haustüren oder klingeln irgendwo, bis jemand aufmacht“, erklärt Horst-Peter Ewert, Sicherheitsberater der Polizei. Dann gehen die Täter in die oberen Etagen und suchen eine Wohnung, aus der nichts zu hören ist. Sicherheitshalber klingeln sie; wenn niemand reagiert, brechen sie die Tür auf. Sicherheitsberater Ewert: „Hören die Täter Geräusche im Treppenhaus, gehen sie notfalls als scheinbar harmlose Hausbesucher nach unten.“

Wenn der Einbrecher klingelt: Polizei warnt vor dreisten Ganoven-2

"Die Einbrecher suchen nach offenen Haustüren oder klingeln irgendwo, bis jemand aufmacht.""

Horst-Peter Ewert Sicherheitsberater der Polizei

Bei Hauseinbrüchen streifen die Täter oft durch die Viertel, bis sie ein Haus finden, in dem sich offenbar niemand aufhält – dann suchen sie eine schwache Stelle, zum Beispiel eine kaum gesicherte Terrassen- oder Kellertür.

Was die Beute angeht, so sind die Einbrecher zumeist auf Geld oder Schmuck aus – leicht abzutransportieren und gut zu verstecken.

Landkreis Gifhorn: Einbruchzahlen sind rückläufig

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Einbrecher im Keller: Die Zahl der Taten geht zurück. DP

LANDKREIS GIFHORN. Die Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen gehört landesweit zu den Schwerpunkten und Kernaufgaben der Polizei. Das Engagement der Ermittler und Fahnder zeigt im Landkreis Gifhorn Wirkung: Die aktuelle Kriminalstatistik 2017 weist einen deutlichen Rückgang dieser Straftaten aus. Im Gegensatz zu vielen anderen Regionen lebt es sich im Kreisgebiet relativ sicher.

Nach einem Anstieg der Wohnungseinbrüche in 2015/16 sanken die Fallzahlen in 2017 um 128 auf 197 Taten (minus 39,38 Prozent). Aufgeklärt werden konnten 40 Fälle – was einer Aufklärungsquote von 20,30 Prozent entspricht. 81 Taten (41 Prozent) blieben laut Polizeistatistik bereits im Versuchsstadium des Einbruchs stecken. Insbesondere in der dunklen Jahreszeit sind die Ganoven aktiv: Das Gros der bekannt gewordenen Taten ereignete sich in den Monaten November und Dezember.

Brennpunkte in Sachen Wohnungseinbrüche waren die Stadt Gifhorn mit 76 (38,6 Prozent); die Samtgemeinde Papenteich mit 33 Taten und die Samtgemeinde Meinersen mit 22 Taten. Bei Ermittlungen kamen die Spezialisten der Gifhorner Kripo insgesamt 37 Tatverdächtigen auf die Spur. Von diesen waren 30 Täter (81 Prozent) deutscher Nationalität, sieben Täter (19 Prozent) nicht deutscher Nationalität. 14 Einbrecher (drei Prozent) konnten als örtliche Täter (aus dem gleichen Gemeindebereich) identifiziert werden. 23 Tatverdächtige (62 Prozent) waren überörtlicher, überregionaler oder unbekannter Herkunft.

Auch die Gesamtzahl der Straftaten im Landkreis Gifhorn ist rückläufig: 7091 Straftaten sind der Gifhorner Polizei 2017 bekannt geworden. Das waren 373 weniger als im Jahr davor. 4441 Straftaten konnten die Ermittler aufklären – das entspricht einer Quote von 62,63 Prozent (2016: 62,88 Prozent). ust