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Gifhorner Wirtschaftsspiegel

Ökofairer Schmuck: Gifhorner Goldschmiedin Beate Fritz kennt den Weg ihres Goldes

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Beate Fritz stellt vorwiegend Unikate aus fair gehandelten Edelmetallen und -steinen her. Foto: Gassmann-Fotografie

Die Arbeit mit fair gehandeltem Gold ist für Goldschmiedin Beate Fritz schon seit 2014 eine Selbstverständlichkeit. Damals trat sie der „Zukunftsschmiede Nachhaltiger Schmuck“ bei. Das Kooperationsprojekt der Leuphana Universität Lüneburg und der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade befasste sich mit dem Thema ökofairer Schmuck und wurde nach Abschluss des Projektes zur Gruppe „Zukunftsgoldschmiede“.

 

Beate Fritz erklärt: „Der Goldabbau verursacht große ökologische und soziale Schäden. Löhne, von denen die Arbeiter nicht leben können, fehlende Absicherung und Kinderarbeit unter katastrophalen Bedingungen sind an der Tagesordnung. Wir haben uns organisiert, um zu zeigen, dass der Abbau von Gold auch sozial und ökologisch fair passieren kann.“

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Das Fairtrade-Feingold- und Feinsilbergranulat sowie die Turmaline entstammen fairem Kleinbergbau und Handel. Foto: Beate Fritz

Durch die Zeitung erfuhr die Goldschmiedemeisterin und studierte Schmuckdesignerin von dem Projekt „Fairtrade-Town Gifhorn“ und dem Steuerkreis, dem sie seit Ende April angehört. „Es ist ein tolles Netzwerk. Jeder kann seine Fähigkeiten einbringen!“ Sie selbst möchte gerne über fair gehandeltes Gold und nachhaltige Abbaumethoden informieren. „In der konventionellen Goldgewinnung wird für ein Gramm Gold eine Tonne Gestein chemisch belastet. Dafür werden Zyanide verwendet. Der entstandene Schlamm wird in offenen Rückhaltebecken gelagert und bedroht die Umwelt.“

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Diesen Ehrenring aus umweltfreundlich gewonnenem finnischen Waschgold fertigte Beate Fritz für Rita Süssmuth im Rahmen des LeibnizRingHannover-Goldschmiede-Wettbewerbs des Presseclubs Hannover. Foto: Joachim Giesel

Mit gutem Gewissen

Beate Fritz weiß, dass es auch anders geht. Edelmetalle und Edelsteine sind bei ihr auch fair gehandelt. Fairtradezertifizierte Minen schreiben Umwelt- und Sozialstandards vor und fördern Gemeinschaftsprojekte. Fair gehandeltes Gold sei zwar etwas teurer, „aber wenn man weiß, dass das Geld den Arbeitern zugutekommt, ist es seinen Preis wert“, findet die Goldschmiedin. Damit die Kunden den Weg der verwendeten Materialien nachvollziehen können, stellt Beate Fritz für jedes Schmuckstück ein Zertifikat mit ausführlicher Herkunftsbeschreibung aus. Daneben verarbeitet die Goldschmiedin auch das umweltfreundlichere Waschgold oder recyceltes Gold. „Ich habe schon oft Trauringe aus Schmuckstücken gefertigt, die die Kunden mitbringen und die ich dann einschmelze. Diese Stücke haben einen besonders hohen ideellen Wert für die Träger.“

Beate Fritz hofft, dass sich viele weitere Gifhorner Unternehmen finden, die bei dem Konzept Fairtrade-Town mitmachen, und dass sich das Prinzip in den Köpfen der Menschen verankert. „Es wäre toll, wenn immer mehr Menschen Lebensmittel oder Schmuck nach dem Gesichtspunkt einkaufen würden, ob die Produzenten gerecht bezahlt werden.“