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Bundesliga 2017/2018

Hertha: Alles für die Offensive

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Stürmer Davie Selke soll helfen, die Abschlussprobleme der Hertha zu lösen, fällt aber erst mal verletzt aus.

Nur 43 Tore erzielte Hertha BSC vergangene Saison. Mit einem Offensivtrainer, einem neuen System und Davie Selke wollen die Berliner torgefährlicher werden.

In Berlin ließ man sich in diesem Sommer von Joachim Löw inspirieren; der Bundestrainer hatte im Vorjahr den ehemaligen Toptorjäger Miroslav Klose in seinen DFB-Betreuerstab geholt. Hertha BSC zog jetzt nach: Seit dieser Saison arbeitet der Hauptstadtklub erstmals mit einem Offensivtrainer. Der Ex-Nationalspieler Andreas Thom steht in dieser Rolle künftig als Assistent Cheftrainer Pal Dardai zur Seite. Und das aus gutem Grund: In der vergangenen Spielzeit landete Hertha BSC in der Bundesliga zwar auf einem guten sechsten Platz, doch die nur 43 geschossenen Tore belegen, dass es vor allem in der Offensive haperte. Mit Kapitän Vedad Ibisevic hatte Dardai nur einen fitten Stoßstürmer von Topformat zur Verfügung. Deshalb wurde an dieser Stelle nachgebessert.Mit dem U21-Europameister Davie Selke (für 8 Millionen Euro von RB Leipzig) kam im Sommer ein zweiter, groß gewachsener Angreifer nach Berlin, der mit einer Mittelfußverletzung aber erst mal wochenlang ausfallen wird. Angst, nach seiner Rückkehr hinter Ibisevic dasselbe Schicksal wie zuletzt bei RB zu erleiden – in Leipzig saß er meist auf der Bank –, hat der selbstbewusste Selke nicht: „Ich habe mit Trainer Pal Dardai über seine Ausrichtung geredet. Denkbar ist, dass Hertha mit zwei Angreifern spielt. Und von Ibisevic werde ich viel profitieren.“ Dardai bestätigt den Systemwechsel. In der vergangenen Saison ließ er in der Regel im 4-2-3-1 spielen. Künftig wird – wenn Selke wieder fit ist – im 3-5-2 oder im 4-4-2 agiert. Im Testspiel gegen den englischen Klub FC Liverpool (0:3) setzten die Berliner allerdings noch auf das alte System.Doch auch wenn Selke nun verletzt ist: Die Offensivkur war bitter nötig. Denn für die Dreifachbelastung mit Liga, DFB-Pokal und Europa League musste Michael Preetz aufrüsten. „Wir werden künftig die ganze Breite des Kaders nutzen. Wir werden mehr rotieren“, sagt der Manager. Mit John Anthony Brooks (für 17 Millionen Euro zum VfL Wolfsburg) verließ nur ein Stammspieler den Verein. Mit Mathew Leckie (für 3 Millionen Euro aus Ingolstadt), Karim Rekik (für 2,5 Millionen Euro aus Marseille) und eben Selke kommen drei potenzielle Stammkräfte hinzu. Fraglich ist, ob Jonathan Klinsmann, Sohn von Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann, direkt den Sprung schafft. Fakt ist: Der Respekt vor der Zusatzbelastung ist groß.Mut macht Trainerlegende Ottmar Hitzfeld: „Die Berliner sind auf einem guten Weg: Davie Selke ist ein sehr interessanter Spieler. Auch Leckie, der aus Ingolstadt kommt, hat mir vergangene Saison sehr gut gefallen.“

Bundesliga 2017/2018

Der Manager

Wollen dauerhaft um Europa spielen

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Michael Preetz (50) ist seit 2009 Manager von Hertha BSC. Er stieg mit dem Klub zweimal ab – und direkt wieder auf. Vertrag bis 2019..

Von Michael Preetz

Die Voraussetzungen sind in dieser Saison andere. Denn wir spielen wieder Europa League. Das ist bei uns schon länger her und bringt Herausforderungen mit sich, auf die wir uns aber freuen und die wir meistern wollen. In allen Wettbewerben.

Die Vergangenheit zeigt aber auch, dass Vereine, die es nicht gewohnt sind, mit der Mehrfachbelastung umzugehen, per se mehr Probleme bekommen, als sie vorher hatten. Das nehmen wir ernst.

Zwar standen wir in der vergangenen Saison nach 34 Spieltagen vor großen Vereinen wie Schalke, Gladbach, Leverkusen und Wolfsburg. Doch uns ist klar, dass in einer normalen Fußballwelt diese Klubs vor Hertha BSC landen. Trotzdem bleibt es unsere mittelfristige bis langfristige Zielsetzung, dass wir auch wieder dauerhaft um die internationalen Plätze mitspielen wollen.

Der Kader

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Der Trainer

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Pal Dardai (41) ist Rekordspieler des Vereins (373 Einsätze von 1997 bis 2011) und machte auch seine ersten Trainerschritte bei der Hertha: als U17-Coach (seit 2012). Übernahm 2014 zudem die ungarische Nationalmannschaft, die er erst interimsmäßig, anschließend auch für drei Spiele parallel zu seinem Profijob (seit 2015) in Berlin betreute.

Der Schnellcheck

Die Trikots

Heim
Heim
Auswärts
Auswärts

Das Stadion

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Olympiastadion
Eröffnung: 1936
Kapazität: 74 475

Die Zugänge

Davie Selke
RB Leipzig, 8 Mio.

Mathew Leckie
FC Ingolstadt, 3 Mio.

Karim Rekik
Olympique Marseille, 2,5 Mio.

Jonathan Klinsmann
UC Berkeley, ablösefrei

Valentino Lazaro
RB Salzburg, Leihe

Die Abgänge

John Anthony Brooks
VfL Wolfsburg, 17 Mio.

Florian Kohls
Würzburger Kickers, ablösefrei

Alexander Baumjohann
Coritiba FC, ablösefrei

Sami Allagui
FC St. Pauli, ablösefrei

Nils Körber
Preußen Münster, Leihe

Allan

FC Liverpool U23, Leih-Ende 

Das Maskottchen

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Herthinho

Seit 1999 ist der 2,35 Meter große und 128 Kilogramm schwere brasilianische Brummbär das Berliner Vereinsmaskottchen.