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„Katzen-Streichler sind für uns Gold wert“, so Stefanie Söchtig vom Tierschutzverein Gifhorn

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Tierheimleiterin Stefanie Söchtig, hier mit Mischlingsrüde Juri, hat zwar ein engagiertes Team im Hintergrund, wünscht sich aber dennoch weitere ehrenamtliche Helfer. © Fotos Saskia Bollmann

Die Corona-Pandemie geht auch am Tierschutzverein Gifhorn nicht spurlos vorüber – allerdings wurden Mensch und Tier hier längst nicht so schwer getroffen, wie es andernorts der Fall war. „Weder wurden mehr Tiere abgegeben, noch hatten wir Probleme bei der Versorgung und Vermittlung unserer vorhandenen Schützlinge“, berichtet die Leiterin des Tierheims in Ribbesbüttel, Stefanie Söchtig. Während fast überall die Menschen in der Corona-Hochzeit in Kurzarbeit waren und ihre Arbeitszeit im Homeoffice verbrachten, lief für Söchtig und ihr Team der Alltag im Tierheim in Ribbesbüttel fast ganz normal weiter. Aber eben nur fast.

Was Corona für den Tierschutzverein Gifhorn bedeutet und warum das Team auf einen Zuwachs an ehrenamtlichen Mitstreitern hofft

„Für Besucher von außen blieben unsere Tore geschlossen, und auch jetzt öffnen wir sie immer noch nur nach vorheriger Anmeldung“, sagt Söchtig. Die Aufnahme von Tieren war allerdings jederzeit gewährleistet, auch die Vermittlung lief weiter. Nützlich war dafür die neue Homepage des Tierschutzvereins (www.tierschutz-gifhorn.de), die benutzerfreundlicher gestaltet wurde und ständig aktualisiert wird. Hier wird jetzt jeder Tierheim-Bewohner vorgestellt, mit vielen Fotos, Steckbrief, seiner Vorgeschichte und allen nennenswerten Besonderheiten, sodass Interessierte sich bereits im Vorfeld umfassend informieren können.

„Wenn wir der Corona-Zeit etwas Positives abgewinnen sollen, ist es, dass wir die Vorteile der telefonischen Terminvergabe zum persönlichen Kennenlernen vor der Vermittlung erkannt haben“, berichtet Stefanie Söchtig. So konnte sich das Team gezielt auf den Besuch der potenziellen neuen Tierbesitzer vorbereiten und hatte immer genügend Zeit für das erste Kennenlernen von Mensch und Tier.

Eine unerfreuliche, aber durch Corona erforderliche Maßnahme war die Absage des beliebten Sommerfestes im Tierheim. „Dadurch hatten wir nicht nur finanzielle Einbußen, sondern es fehlte vor allem auch der Kontakt mit den vielen Menschen, die jedes Jahr beim Sommerfest dabei sind“, blickt die Tierheimleiterin etwas wehmütig zurück. Der eine oder andere Sommerfest-Besucher habe im Anschluss an die Veranstaltung den Weg als Unterstützer oder ehrenamtlicher Helfer in den Tierschutzverein gefunden – doch in diesem Jahr war alles anders. Vor allem der Mangel an Helfern ist momentan deutlich spürbar.

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Ehrenamtliche Kümmerer immer gesucht: Die Katzen genießen die Aufmerksamkeit der achtjährigen Lia.

Söchtig wünscht sich weitere Mitstreiter, in vielen Bereichen des Tierschutzes ist der Bedarf an engagierten Tierfreunden groß. So werden Kastrationshelfer gesucht, die wild lebende Katzen einfangen, damit sie kastriert und anschließend wieder in die Freiheit entlassen werden können. Eine wichtige Aufgabe übrigens, die erste Erfolge zeigt: Momentan gebe es keine Hotspots mehr mit verwilderten Katzenbabys, wie zum Beispiel vor ein und vor zwei Jahren am Erikasee in Wilsche. Wetterfeste Gassigänger und Tierschutzberater, die tätig werden, wenn beispielsweise Tiere in nicht artgerechter Haltung gemeldet werden, werden ebenfalls immer gesucht. „Auch Katzen-Streichler können wir gut gebrauchen“, nennt Stefanie Söchtig ein weiteres Tätigkeitsfeld. „Diese sind Gold wert, um unsere teilweise scheuen Katzen aus der Reserve zu locken, mit ihnen zu spielen und sie an den Menschen zu gewöhnen. Das hilft enorm bei der Vermittlung“, spricht sie aus jahrelanger Erfahrung. Sie bittet zur besseren Koordination der Streichel-Einheiten aber um vorherige telefonische Kontaktaufnahme und Terminabsprache.

Stefanie Söchtig und ihr Team hoffen darauf, dass die Pandemie bald zu Ende ist und das Sommerfest im nächsten Jahr wieder in der bekannten Form veranstaltet werden kann. Als nächste Aktion findet der bekannte „Gabentisch für Tiere“ statt – auch wenn aufgrund der aktuellen Situation noch nicht genau feststeht, in welcher Form: Futter- und Sachspenden wie Spielzeug, Kratzmöbel und Kuschelhöhlen, aber auch Verbrauchs- und Versorgungsmaterial wie Katzenstreu, Teppiche oder Decken können im Rahmen der Aktion am 11. Dezember im Tierheim abgegeben werden. „Wir veröffentlichen zu gegebener Zeit auf unserer Homepage neben aktuellen Infos zum Ablauf des diesjährigen Gabentischs auch eine Art Wunschzettel zur Orientierung, was wir gebrauchen können“, erklärt Söchtig. Auch außerhalb dieser Aktion sind natürlich jederzeit Spenden im Tierheim willkommen. „Ich staune immer wieder, auch jetzt während der Corona-Zeit, über die große Spendenbereitschaft. Das ist großartig“, betont Söchtig, die froh darüber ist, dass das Wohl der Tiere offensichtlich vielen Menschen in dieser Region am Herzen liegt. bol